Aber im ernst, was anderes hat der Duden ja nie gemacht, kann er auch gar nicht machen. Er ist ja einfach nur ein privater Verlag und nicht das Bundesamt für Deutsche Sprache. Er verfolgt die aktuelle Entwicklung und, wenn die Kollegen dort glauben, dass etwas eine gewisse Relevanz erreicht hat, dokumentieren sie es. Sprache machen können sie nicht. Vielleicht, aber das weiß ich nicht, dass sie es sich wünschten.
Der Unterschied ist eben, dass es Länder mit richtiger Sprachplanung gibt: Frankreich, die beiden Koreas, die Türkei etc. Und es gibt das deutsche Modell, wo es keine offizielle Sprachsteuerung gibt. Stattdessen gibt der Duden Regeln (eigentlich: Empfehlungen) vor, die aber de facto eine sehr ähnliche Funktion haben.
Um es mal etwas wissenschaftlicher auszudrücken: der Übergang vom synthetischen Sprachbau zum analytischen Sprachbau hat nicht mit Primitivität zu tun. Das ist mit dem Englischen vom 10. bis zum 16. Jh. passiert.
Es ist gerade andersrum: Mit steigender Sprecherzahl und Ausbreitung scheinen Sprachen an morphologischer Komplexität einzubüßen und einfacher zu werden.
Der nächste logische Schritt im englischen wäre eine weitere Lautverarmung und der Ausgleich durch Konturtöne. Mal sehen, ob das kommt....