Hi Faltradl,
als Radhändler würde ich Dir auch solche Geschichten auftischen....

, es geht schliesslich um seine Existenz. Wer aber nicht die Gelegenheit ergreift, bei zurückgehendem Radverkauf zumindest von den Reparaturen der Billigräder (da gibts sicher viel zu reparieren) zu leben hat entweder zu viele Kunden oder ist bald Geschichte und muss als Arbeitsloser selbst mit Baumarkträdern rumfahren ...........
Nenn mir doch mal ein konkretes Beispiel, bei welcher Fummelei was kaputt gehen könnte und wofür dann der arme Händler geradestehen müsste. Irgendwie erinnern mich diese Aussagen an meine Kundendienstleiter/VW/Audi-Zeit. Da waren solche Possen auch von anderen Händlern zu hören, die auf Grund der GVO ihre Felle wegschwimmen sahen (Gruppenfreistellungsverordnung = man muß mit seinem Fahrzeug bei Reparaturen nicht mehr zum Vertragshändler und der Garantieanspruch bleibt erhalten).
Ich verstehe bloß nicht, was an dem Rad so schnell kaputt gehen soll. Ausser im Beitrag von McLane ist ausser Pauschalurteilen nichts konkretes genannt worden. Vielleicht sollte ich mit dem Rad mal in die Müggelberge, nicht mit ultra-leichtem-Gepäck wie Ofischel sondern als Speditionsfahrer mit vollen Ortliebs. Da treibt sich jedes Wochenende so eine Downhilltruppe rum und macht meterweite Luftsprünge. Vielleicht komme ich dann drauf was Schrott an dem Rad ist. Da hätte ich auch früher drauf kommen können.
Wie auch z.B. beim Aldi-Computer ist es doch so, dass Komponenten von Markenherstellern verbaut werden. Die Rahmen werden irgendwo in Taiwan von Robotern zusammengeschweisst und in Deutschland kommen die Teile ran und der Aufkleber vom Hersteller drauf, dass heisst dann "Made in Germany". Sicher sind billige Komponenten nicht so haltbar wie höherwertige. Ich würde aber nicht alles über einen Kamm scheren und ohne es selbst gesehen zu haben sagen, dass alles was aus dem Aldi kommt ist Schrott.
Ob Geiz geil ist weiß ich nicht, zumindest ist es zur Zeit modern, solche von abgehobenen Werbestrategen ersonnene Spüche zu klopfen. Ich habe für meinen Sohn ein Rad beim Radhändler um die Ecke gekauft, für meine Räder kaufe ich Teile für Umbauten und Ersatzteile hauptsächlich dort, wenn ich mal dringend was brauche kann ich ja nicht in's Internet gehen und einkaufen, also kaufe ich auch dort damit mein Radhändler noch nächstes Jahr seine Brötchen bezahlen kann.
Mein mittlerweile drittes Rennrad habe ich bei Karstadt gekauft - ist das nun Billig-Baumarktschrott oder kann ich mich damit auf der Strasse sehen lassen? Zumindest sind Ultegra-Komponenten dran, aber weil nicht Bianchi dran steht ist es warscheinlich bald kaputt.
Manchmal kaufe ich bei Ebay oder auch im Aldi. Warum soll ich für das gleiche Rad wesentlich mehr Geld ausgeben? Vielleicht berücksichtigst Du bei Deinen Käufen hauptsächlich soziale Aspekte, dass ist sicher sehr löblich. Trotzdem gibt es auch Leute, die nicht so weit denken und eben das für sie im Moment günstiger Erscheinende kaufen.
Gruß
Norbert