Ich muss jetzt mal eine Lanze brechen für die sogenannten "Billigräder". Auch da gibt es Unterschiede die der aufmerksame Beobachter wahrnehmen kann. Ich habe ein Rad bei Obi erstanden, welches einiges an Markenkomponenten enthält, die mir mein bester Fahrradhändler zu diesem Preis niemals bieten kann. Sicherlich ist bei 199,- Euro kein Fahrrad für die Ewigkeit zu erwarten, aber wer tut das schon!
Und interessant ist, wer dieses Fahrrad produziert. Es ist die "MiFa",
www.mifa.de, auch Mitteldeutsche Fahradfabrik genannt. Mit 400 Mitarbeiter in Sangerhausen der größte deutsche Fahrradhersteller. Produziert unter Eigenmarken direkt für den Fachhandel sowie als Zulieferer für Metro (Obi, Otto,Praktiker,Real) und Aldi&Co und erreicht über 500000 Fahrräder pro Jahr. Dies sichert Arbeitsplätze in den neuen Ländern. Und der Service ist auch prima. Die reagieren sofort auf entsprechende Mails und kommen dann mit einem Servicewagen direkt zum Kunden.
Die Fahrradhändler sind doch nur sauer weil sie bei einem Neuradverkauf der gehobenen Klasse eine Netto-Marge von über 20% haben. Und dann bei den hier auch notwendigen Reparturen nochmal zuschlagen können. Bei einem Aldi-Rad können sie sofort erkennen, dass sie diese Marge nicht bekommen haben. Aber anstatt einen vernünftigen Service (für normale Stundensätze) anzubieten meckern sie den Kunden an. So gewinnt man keine Zukunft. Inzwischen gibt es in der braunen Branche (TV etc.) Betriebe, die sich auf Reparaturen spezialisiert haben und davon sehr gut leben können, ohne Neugeräteverkauf. Klar, wenn 90% der Kunden ihren Fernseher bei Ketten erwerben.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin für einen gesunden Mittelstand. Aber auch dieser muss sich neuen Zeiten anpassen. So wie gute Gebrauchtwagenhändler inzwischen 50% ihres Umsatzes über mobile abwickeln, so werden auch andere Branchen nicht vom Internet verschont. Neue Ketten wie b.o.c. haben dies erkannt und bicycles.de aufgekauft! Und pfiffige Fahrradhändler verkaufen schon jetzt Neufahrräder über ebay ...