In Antwort auf: haneburger

Meine Frau hatte auch vor sechs einen ziemlich wilden LWS-Befund. Ihr habe ich letztes Jahr ein Surly Cross-Check zusammengebaut - mit Rennlenker aber ohne Sattelüberhöhung - sie sagt, dass ihr diese Haltung besser tut als die ganz aufrechte Haltung.
Wenn man ausschließlich LWS- und/oder BWS-Befunde hat, also z.B. durch Überlastung, dann ist die Rennrad-haltung mMn sehr empfehlenswert (bzw. ich hab mir das auch von orthopädischen Oberärzten absegnen lassen diesen Tipp). Grund ist hier folgender: der Rücken ist so, dass die Stöße vom Sattel oder Lenker durch die Muskeln und nicht die knöchernen Strukturen aufgefangen werden. Je weiter vorgebeugt desto besser.

Ausserdem erleichtert diese stark nach vorne gebeugte Haltung das Aus-dem-Sattel-gehen, weil kaum noch Körpergewicht auf dem Sattel liegt (im Bereich 15%), das schont den Rücken weil man eher bei starken Schlaglöchern sich vom springenden Rad "abkoppeln" kann.

Auf angewinkelte Arme achten, die mit Muskeln federn und so wenig wie möglich Körpergewicht stützen. Das Gewicht mit den Rückenmuskeln halten. Das trainiert die Rumpfmuskeln, und dient im Alltag.
Der Rücken sollte dafür sehr gerade sein.

Anfänger auf RR katzbuckeln meist, und stützen sich mit durchgedrückten Armen am Lenker ab. Das minimiert die Belastung der Rückenmuskeln (macht es nur anfänglich angenehmer). Schläge vom Sattel und Lenker kommen aber ungehindert durch, und durch den runden Rücken muss man den Kopf in den Nacken ziehen um was zu sehen (was bei geradem Rücken kaum notwendig ist).

In dieser Haltung, wenn man zusätzlich noch Befunde in der HWS hat, wäre RR-Fahren natürlich das schlechteste was man machen kann.
Es kommt also wirklich darauf an, eine korrekte Haltung einzunehmen und die Kontraindikation sind HWS-Befunde.

Mit HWS-Verschleiss würde ich nur noch Liegerad fahren. Egal wie tief, die Haltung unterstützt die natürliche Biegung des Rücken.