Hallo Robert,
leider liegen die Brooks- Unterschiede nicht nur im Einsatzzweck, sondern auch in Qualität und Verarbeitung des Leders. Gerade mal 5 m neben diesem Rechner steht ein "Patient" von mir, ein gefederter brauner Brooks, so ein halbwegs sportliches Modell (aber kein "Conquest"), der völlig aus der Form geraten ist, -zuwenig nachgespannt und das Leder pfurztrocken. Die Seiten heben sich und sorgen für unangenehme Reibung an den Schenkeln, ich bin kurz davor, dem Besitzer zu einer Radikalkur zu raten ( am Rand lochen und im Bereich des Gestells mit Lederriemen zu verschnüren, untenrum natürlich!).
Was die Lederqualität angeht, das mit Abstand schlechteste Exemplar, das mir je untergekommen ist. Und ich hab auf die Frage nach einem guten Sattel vor nichtmal 2 Jahren ebendiesem Radler zu Brooks geraten.
Jetzt sind meine persönlichen Erfahrungen etwas einseitig, aus eigenem Erleben kenne ich nur Professional, Swift und Colt nach einem kurzen Conquest-Intermezzo.
Mein Eindruck: je teurer, desto besser (und dicker) das Leder. In jedem Fall rate ich zu einem ausgiebigen Vergleich, auch wenn dazu das Betreten eines Fahrrad-"Super"-Marktes erforderlich ist, vergleichen solltest du nämlich mehrere Exemplare deines "Favoriten", da gibt es durchaus sicht- und fühlbare Unterschiede. Vor allem von der Unterseite lassen sich Narben, Falten und Insektenstiche leicht erkennen, ein Mangel ist in jedem Fall unterschiedliche Flankenstärke und einseitige Narben. Wenn der gestresste Verkäufer auch nur einigermassen Ahnung von Ledersätteln hat, dann wird er das schon verstehen, schliesslich kaufst du kein Wegwerfprodukt.
Und damit ich nicht den ganzen Tag nur von Ledersätteln schwärme (und das tue ich, auch wenn es sich manchmal nicht so anhört!), überlasse ich jetzt das Feld anderen, die sicher noch etwas zu den Unterschieden der einzelnen Modelle sagen können (Mario, wo bist du?)

Axel
(zu Damensätteln weiss ich nichts zu sagen, ein paar Kilometer auf einem "Terry" waren allerdings schmerzfrei!)