Wie kann man einen, sagen wir gleich "Brooks" testen, wenn er am Anfang noch weh tut...?
Das ist der Fluch dieser Sättel, der über ihnen schwebt. Deswegen testen ihn sowenig.
Im Ernst, ist wie bei den Kerlen, Du wirst es merken wenn es der Richtige ist.
Nu aber wirklich: Erstmal kurze Strecken damit (ein "Swift" ist gemeint) fahren. Mußt DU wissen, was bei DIR eine kurze Strecke bedeutet. Bei mir wären es 20 bis 30 Km. (Bei Wolfi 200 bis... ). Vielleicht zwei, dreimal, täglich meine ich, nicht hintereinander.
Schon dann wirst Du beurteilen können, ob er Dir genehm ist. Muß noch nicht bequem sein, das kommt viel später. Du solltest nach diesen paar mal nur sagen können, eigentlich ist er ganz ok, nichts direkt, was Dich unerträglich daran stört.
Dann kommen weitere Touren eben mit mehr Kilometer, bei mir wieder 40, 50, oder auch mal 60 Kilometer. Davon sollten es schon etliche sein. Dabei dürfte sich der Brooks Deinem Empfinden nach nicht schlechter anfühlen. Wenn es danach derselbe Eindruck ist, wie bei den kürzeren Fahrten, wäre schon prima.
In der Zwischenzeit wirst du auf diese Art und Weise bereits bald 500 bis 800 km hinter Dir haben. Und das ist gut so, denn erst jetzt beginnt der Brooks-Effekt.
Er wird Dir immer sympathischer, also eigentlich Deinem Hintern, der entscheidet schließlich über Swift oder nicht Swift.
Und glaub mir, Anja, es ist die einzig richtige Methode, einen Brooks zu testen. Die meisten machen den Fehler, mit so einem Sattel, gleich zu Beginn, viel zu lange Touren zu fahren. Hinterher tut ihnen alles weh, schimpfen auf diese harten Kernledersättel und setzen sich nie mehr auf etwas, das nur annähernd so aussieht.
Die Prozedur ist zugegeben recht langwierig, aber wenn Dir so ein Sattel anfangs nur einbißchen taugt, hast Du dafür später für zigtausend Kilometer nichts Vergleichbares, das Dir ein solch gutes Sitzen bietet auf Deinem Rad.