Yves, der die ganze Polemik um Brooks nicht versteht.
Ich versteh sie auch nicht, zumal sie meistens von Brooksskeptikern betrieben wird. Ich habe meinen Weg mit ihnen umzugehen gefunden und genieße sie einfach vom ersten Kilometer an. So lange ich nix für mich besseres gefunden habe bleibts dabei. Marios Philosophie ziehlt darauf ab den Sattel nicht zur Hängematte zu erziehen, sondern ihm die Konturen des Körpers langsam auf- bzw. einzuprägen, so daß die geformte Satteldecke das Gesäß mit Sitzknochen etc. gleichmäßig umschließt und trägt (wenn ich ihn richtig verstanden habe). Aus Feigheit vor dem Schmerz beim langsamen Einfahren hatte ich meine Sättel von Anfang an ordentlich gefettet, so daß die Lederdecke erst einmal eher einer Gummihängematte gleicht, die sich mit der Zeit, falls nötig, noch in groben Zügen den individuellen Körperformen angleicht. Bei einer fixen Sitzposition kann ich den in Leder abgeformten Gesäßkonturen durchaus einen, wenn auch imho kleinen, Komfortvorteil nicht absprechen. Da ich gerne meine Körperhaltung und Sitzposition ändere, finde ich besagte Gummihängematte flexibler bezüglich der Anpassung an mein Gesäß. Natürlich sind Mischformen möglich. Bei einem Brooks liegts an jedem selbst was er daraus macht. Die Grundform sollte allerdings stimmen. In Anlehnung an Marios tibetanische Gebetsmühle: Versuch macht kluch.
Wolfram
PS: bin froh, daß es noch so antiquarische Sättel gibt. Oder was glaubst Du, was mit Brooks, die mittlerweile zu Selle Royale gehören, passieren würde, wenn sie Plastiksättel bauen würden? Ich müßte Sättel selberbauen. Vielleicht partiell gepolsterte Autosicherheitsgurte über ein Gestell spannen?