Was schlägt die Schwarmintelligenz vor, wenn an einem Brompton-Laufrad das Tensiometer nicht angesetzt werden kann?
Ich gehe Tastsensorisch vor. Das Zusammendrücken zweier gekreuzter Speichen offenbart zuverlässig Ausreißer. Der durchschnittliche Widerstand als solcher läßt ausreichend präzise Rückschlüsse auf die erreichte Spannung zu. Vorher zeigte mir der Drehwiderstand am Spokey schon an, ob ich den gewünschten Endspannungsbereich erreicht habe. Mit etwas Erfahrung sind das - für mich - befriedigende Maßgaben.
Meine Richtschnur dabei ist: Rundlauf und Zentrierung sind das Wichtigste. Gleichmäßigkeit der Speichenspannung ergibt sich - bei einwandfreiem Felgenmaterial - von alleine.
Zu den Uhrmachern bzw Raumfahrttechnikern zählte ich mich noch nie. Mag sein, daß für Manche Rundlaufabweichungen von 0,1 mm und Spannungsdifferenzen von <10 Nm Traum und Lebensinhalt sind. Ich sehe da die Verhältnismäßigkeit nicht mehr im vernünftigen Bereich. Jede Abweichung von der Norm beim Reifen zB schlägt gefühlt mit dem Faktor 100 stärker zu Buche als ein 1 mm Höhenschlag der Felge.
Ich habe Laufräder im höheren zweistelligen Bereich gebaut und noch keines ist kollabiert, weil die o.g. Vorgehensweise insuffizient wäre.