Aber das führt doch in den seltensten Fällen wirklich zum Abbruch der Radreise.
Völlig korrekt. Aber nerven tut es schon.
Irgendwie kommt man im Allgemeinen doch wieder durch und auf die gewünschte Route.
Naja... Gerade bei Ortsurchfahrten finde ich es ziemlich schlimm, wenn der Radweg aufgrund merkwürdiger Routenführung und gut getarnter Schilder nicht mehr zu finden ist, und ich auch nicht weiß, wo der Radweg aus dem Ort herausführt.
Eine der vielgeschmähten Papierkarten ist dann ja auch nicht verkehrt.
Auch korrekt. Ich habe ja keineswegs Papierkarten abgelehnt. Nur brauche ich dann nahezu für jeden Radweg eine, und so hoch aufgelöst, dass jeder (sinnlose) Schlängel drin ist, sind die i.d.R. auch nicht. Oder wenn sie es doch sind, dann sind sie schwer.
Und ich kann auch schlecht nachvollziehen, daß dieser, nennen wir ihn Abeteuercharakter für solche Bedenken sorgt.
Jein. In gewisser Weise macht das schon den Reiz aus, da gebe ich Dir recht. Bei mir ist jedoch die Frustrationsschwelle recht gering, wenn ich wie ein Schießhund auf die Wegweiser aufpassen muss nur um ja keinen zu verpassen, anstatt mir die Landschaft anzusehen oder einfach nur das Radfahren zu genießen. Kam aus meinem oben verlinkten Bericht hoffentlich gut raus.
Noch bis vor wenigen Jahren war sowas normal und machte auch irgendwie einen Reiz dieser Art des Unterwegsseins aus.
Mit Einschränkung... die Orientierung auf der Landstraße fällt mir wesentlich leichter als auf Radwegen.
Und es fördert Flexibilität und Orientierungsinn.
Naja, ich weiß nicht.... so viele sinnlose Schlägel und Umwege, die manche Radwege machen, ließen mich an meinem Orientierungssinn doch schon sehr zweifeln.
In welcher Welt leben wir, daß auch das noch perfekt durchorganisiert sein muß, damit man sich sicher und wohl fühlt?
Siehste, und da kommen wir zum Punkt bzw. zu mehreren Punkten.
Für mich ist das Radfahren an sich wichtig, einfach durch die Landschaft zu rollen. Wegesucherei finde ich extrem nervend. Auf Radwegen muss ich sehr aufpassen, nur um ja keinen Wegweiser zu verpassen. Und da auch nur Orte entlang des Radweges ausgeschildert sind, weiß ich manchmal einfach überhaupt nicht, was links und rechts davon ist. Ich habe es auch mehrmals erlebt, dass ein Radweg in einen größerem Ort hineinführt, und ich nicht wusste, wie der Ort heißt. Es gab schlicht kein Ortseingangsschild. Musste dann erst mal zur nächsten Gaststätte fahren und den Adressstempel auf der Speisekarte angucken, um den Ortsnamen zu erfahren. Klar hätte man auch fragen können, aber damit macht man sich ja nun völlig zum Affen.
Zu den Zeiten, als ich nur Landstraße und ohne Navi fuhr, ist mir das nie passiert. Da gibts sogar Wegweiser, die die Namen der Orte links und rechts anzeigen!

Obendrein in einer Größe, in der sie sofort ins Auge stechen und nicht umständlich gesucht werden müssen. Damit ist so eine Art Tunnelblick bei mir gar nicht erst aufgekommen.
Gruß
Thoralf