Ich denke, dass der Hinweis auf die vermehrte Benutzung von "Radwegen" nicht so sehr auf den "Radweg" bezogen war, der die Radfahrer von der Landstraße fern halten soll, sondern mehr auf den attraktiven kleinen Weg, der entlang eines Flusses oder quer durch die Natur führt. Landstraßen zu folgen war auch früher zu Papierkartenzeiten meine Strategie und dem schnellen Vorankommen war und ist diese Strategie weiterhin dienlich. Da es mir aber auf Radtouren (Tagestouren und längere Touren) eben nicht auf das schnelle Vorankommen ankommt, sondern darauf, möglichst viel Natur und möglichst wenige Blechkarossen um mich zu haben, nehme ich gerne die unübersichtliche Wegführung in Kauf, die das Ausnutzen kleiner Wege mit sich bringt. Mich schrecken z. B. auch unbefestigte Wege nicht und ich muss sagen, dass meine diesjährige Tour etwa entlang der französischen Mittelmeerküste deutlich dadurch gewonnen hat, dass ich eben nicht ständig an den gängigen Landstraßenverbindungen entlang gefahren bin.
Ohne Navi würde mir die Freude am "Abseits-vom-Verkehr-Fahren" aber irgendwann vergehen. Schon früher hatte ich mir immer wieder vorgenommen, abseits der größeren Straßen unterwegs zu sein. Wie oft stand ich dann an der kleinen Kreuzung und musste zunächst einmal herausfinden, wo genau auf der Karte die lag und ob ich hier nun zuerst einmal kurz links und dann wieder rechts oder doch gleich rechts oder was weiß ich wie fahren soll. Mit dem Navi ist das klar und anstatt die Qualität der Karte immer wieder zu bestaunen, konzentriere ich mich nun auf das, was die Natur gerade Schönes zu bieten hat.
Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)