Hallo Frederick,
mit einem Radrennen hatte unsere Tour wenig zu tun. Sie als Radrennen zu deklarieren, wäre falsch. Ich glaube nicht, dass jemand mit verdeckten Karten gespielt hat. Es ist einfach bei größeren Gruppen eine Spreizung der individuellen Leistungsfähigkeit festzustellen und daher eine - sozusagen politische - Frage, wie daraus entstehende Problem (Wartezeiten, Wiederfinden etc) gelöst werden könnten. Es war im Großen und Ganzen - von mir natürlich einmal abgesehen - nicht so, dass die einen den anderen zeigen wollten, was ein knackiger Antritt und Pulverisieren der Konkurrenz am Hügel bedeutet.
Fazit: Die Stimmung war super. Ich entnehme das auch den Äußerungen des "Bremsklotzes" Verleihnix, der mir im Übrigen eine relativ stabile Psyche zu haben scheint, um die man sich keine Sorgen zu machen braucht. Dafür spricht, dass er abgestiegen ist und nicht bis zum Umfallen getammelt hat und zum Schluss auch noch in die Pizzaria nachgekommen ist.
Du musst unsere bisweilen aus der Rennradsprache kopierten Begriffe nicht so ernst nehmen. Im Ausrüstungsbereich existiert ein ausgefeiltes Reiseradlervokabular (SON, Rohloff, Magura, Tubus, Ortlieb etc.). Ganz im Gegensatz dazu existiert noch kein ausreichend spezifisches Vokabular, dass uns sicher durch ein so vielschichtiges Ereignis wie "Meine Tour V (Rheinland+Westerwald)" geleiten könnte. Wenn von Ausreißversuch, Auseinanderreißen des Feldes o.ä. die Rede ist, dann in einem ganz anderen Sinn als z.B. bei der Tour de France. So gab es bei uns keinen Besenwagen und nirgens hab ich am Rad vom Verleihnix eine rote Laterne gesehen. (Aber ich war ja auch immer an der Spitze des Feldes lach)
Toll, wie ernste Probleme so eine Radtour aufwerfen kann. Ihr macht mir Spaß, Leute.
Gruß FraGe, der sich jetzt für ein Stündchen aufs Rad schwingt, um nicht noch das Extragewicht der roten Laterne bei der nächsten Tour mitscheppen zu müßen.