Dabei kommt es eigentlich gar nicht auf die Einschätzung an. Er/sie hat einen Radfahrer/in gesehen, also hat er/sie anzuhalten und zu schauen. Nur tun dies leider die wenigsten! Denn die eigentliche Geschwindigkeit des Rades ist völlig irrelevant, wenn man ordentlich hinschaut.
Naja, die eigentliche ursache der rechtsabbieger-konflikte ist die schlichte hirnrissigkeit der verkehrsführung. Was ich an dieser so beachtlich finde ist folgendes.
Die radwege samt benutzungspflicht sollen dafür sorgen, daß der motorisierte verkehr nicht durch langsameren verkehr behindert wird. Auf den geraden streckenabschnitten wird dieses ziel auch einigermaßen erreicht. An kreuzungen und besonders ampelkreuzungen sieht das anders aus. Wenn eines der ersten drei motorisierten fahrzeuge in der ampelschlange rechts abbiegen will und erst noch drei radfahrer vorbeilassen muß, behindert diese art der verkehrsführung den fluß des motorisierten verkehres ausgerechnet dort, wo er sowieso schon am empfindlichsten gestört ist: an ampelkreuzungen. In diesem falle fließt dort der motorisierte verkehr bei grün
nicht - und das liegt daran, daß man die radfahrer unbedingt rechts davon halten will, um den motorisierten verkehr nicht zu behindern. Das ist paradox.
"Gelöst" wird das problem dann mit zeitversetzten ampelphasen, womit der gesamtkreislauf der kreuzung noch langsamer wird.
Irgendwie bekommt man da den eindruck, daß es um jeden preis um das prinzip "rad.weg!""geht - selbst wenn der preis dafür die behinderung des motorisierten verkehres an seiner empfindlichsten stelle ist.
Wenn ich eben einfach nur der schwächere wäre und keine starke lobby habe und de facto anderen interessen geopfert werde - o.k., das wäre zwar nicht schön, aber aus sicht der anderen interessen wenigstens irgendwie logisch.
Aber wenn ich dann noch sehen muß, wie die, die die anderen interessen durchsetzen wollen, dabei den anderen interessen auch noch kräftig ins knie schießen - da weiß ich nicht, ob ich da schon wieder lachen muß, was aber auch so ein bißchen im hals stecken bleibt ...
MfG