In Antwort auf: Hansflo

Soll ich ihn zweimal durchs Dorf radeln lassen, obwohl er gerne mit mir auf eine größere Tour mitmöchte und er die ganze Strecke mit Freude und Begeisterung dabei ist? Soll ich ihm nach deiner Meinung den neuesten Harry Potter nicht mehr kaufen, weil er den letzten drei mal so schnell gelesen hat wie sein gleichaltriger Nachbar? Soll ich ihn dick werden, weil fast die Hälfte seiner Klassenkameraden übergewichtig ist?


Hallo Hans,

wie ich schon sagte, ich finde es ganz ok, wenn Kinder "gefördert" oder auch mal ein bisschen gefordert werden. Die einen lernen Rechnen, die anderen Radfahren, das hängt von der Neigung der Eltern ab, die ausschlaggebend für die Aktivität sind.

Wenn ich aber so an meine Kindheit zurückdenke, dann fällt mir ein, dass mein Vater so enorm stolz auf seine kluge Tochter, die gut rechnen konnte, war, dass er es gern erzählte. Meine Kusine erinnert sich bis heute daran! (Sie tat sich mit Mathe schwer.) So bekam unser an sich unbefangenes Verhältnis eine Zeitlang einen Knacks.

Da gebe ich Martina recht. Man muss vorsichtig sein mit dem Elternstolz. Andererseits - wieso sollte man das Licht des Kindes unter den Scheffel stellen? - Doch nochmal andererseits: Das Kind (anderen Kindern) als gutes Beispiel hinzustellen, kann dumme Folgen haben. Auch wenn es vielleicht die Eltern der anderen Kinder sind, die diesen Part übernehmen. Ist eine komplizierte Sache das.

Petra