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#857601 - 08/24/12 09:25 PM Wie geschieht eine Routenplanung?
Vitali
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Hallo an alle Leser.

Ich bin neu hier im Forum, lese es aber schon einige Monate und habe mit euren Informationen auch schon eine Tour von Ventspils, entlang der Ostseeküste, nach Gdansk gemacht. Das ging ohne groß Karten zu studieren und in Lettland und Litauen ganz ohne Karten.

Jetzt interessiert mich aber wie ihr eine Fahrt plant. Wie geht ihr vor, wenn ihr von A mehrere hundert km nach B wollt? Ich möchte zum Beispiel von Porta Westfalica nach Dresden fahren.
Übersichtskarte, dann nach entsprechenden detailierten Ausschnitten suchen?
Wie umgeht ihr Steigungen?

Meine Einschränkungen, wenn es denn welche sind: ich habe kein entsprechendes PC Programm und kein GPS-Gerät.

Gruß
Vitali

Edited by Vitali (08/24/12 09:26 PM)
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#857604 - 08/24/12 09:35 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
WildeHilde26
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Man braucht kein Programm, es gibt Online-Routenplaner, bei denen man nichts installieren muss. Im Wiki findest du eine gute Auswahl.

allerdings planen nicht alle Routenplaner nach den gleichen Algorithmen. Die einen suchen die kürzeste Strecke, die anderen suchen eher Asphaltstrecken, der dritte berücksichtigt auch die steigungsärmeren Alternativen. z.T. kann man dies einstellen.

Grundsätlichlich ist es so, dass Flussläufe und Bachtäler (sowie Bahntrassen) am wenigsten Steigung haben. Ich mache erst mal die Grobplanung mit einem Routenplaner (gpsies.de), stelle die Einstellungen auf "Gelände" und suche mir grob die Flussläufe, die ungefähr der Richtung folgen, die ich brauche. Danach kommt das Feintuning per Routenplaner und Papierkarte (ADFC-Karten)

Hier im Wiki findest du auch die Strecken von Radweit.de, die sind auf zügiges Vorankommen optimiert, berücksichtigen allerdings nicht unbedingt Sehenswürdigkeiten.

Ein neueres Tool ist komoot.de, da kann man auch die Highligts auf der Strecke berücksichtigen.

Probier einiges aus, bis du das Tool gefunden hast, was dir und deinen Bedürfnissen liegt. Mir macht das Spaß und steigert die Vorfreude. ...

Und herzlich willkommen im Forum! zwinker
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#857626 - 08/25/12 05:05 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: WildeHilde26]
StephanZ
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In Antwort auf: WildeHilde26

allerdings planen nicht alle Routenplaner nach den gleichen Algorithmen. Die einen suchen die kürzeste Strecke, die anderen suchen eher Asphaltstrecken, der dritte berücksichtigt auch die steigungsärmeren Alternativen. z.T. kann man dies einstellen.

Weil es nach eigenem Erleben nicht selbstverständlich ist und die Leute nicht auf die Idee kommen, man kann in diese Routenplanung durch das setzten von Viapunkten eingreifen. Diese Möglichkeit ist eigentlich die Hauptmethode, um den Routenalgorithmen nicht "ausgeliefert" zu sein.
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#857631 - 08/25/12 06:20 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
Gio
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Ich nutze das kostenlose Mapsource von Garmin in Verbindung mit der kostenlosen Velomap. Onlinedienste, wie Bikeroutetoaster, nutze ich als Ergänzung.

Ich gehe so vor, daß ich mir erstmal eine erste Route, z.B. von so einem Onlinedienst, erstellen lasse. Dann sehe ich mir an, was da alles in der Nähe ist, interessante Streckenabschnitte, Anstiege, etc. und setze entsprechende Wegpunkte, wenn ich da gerne langfahren würde. Oder ich lenke die Route um die unangenehmen Abschnitte (z.B. Städte) herum.

Als nächstes gehe ich den Plan in hoher Auflösung durch und versuche die Route auf kleine Straßen umzulenken. Ziel ist soviel Straßen der 3. oder 4. Kategorie zu fahren wie möglich und so wenige Bundesstraßen wie nötig. Mit Google-StreetView (sehr gut in den Niederlanden, in D sind leider nur Städte abgedeckt) und der Satellitenansicht versuche ich dabei die Straßen nach ihrer Fahrbarkeit zu beurteilen, Verkehr, Belag (ich fahre mit Rennrad, mag daher gute Straßen), Radweg (wobei ich oft Straßen ohne Radweg den Vorzug gebe, das sind meist die verkehrsärmeren).

Als letzten Schritt setze ich mir Tagesziele, d.h. ich habe mir im Internet Verzeichnisse von Hotels/Pensionen (z.B. Bett & Bike) und Jugendherbergen für meine Karten runtergeladen, die lass ich mir jetzt anzeigen und schaue wo in der Nähe meiner Route - in angemessener Entfernung vom Tagesstartpunkt - etwas geeignetes ist (die Verzeichnisse enthalten i.d.R. auch Zimmerpreise). Dann wird dort angerufen, wenn was frei ist, gebucht und die Route um den meist notwendigen kleinen Schlenker ergänzt.

Bisher kamen auf diese Art 2 sehr schöne Touren von Amsterdam nach Berlin raus.
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#857632 - 08/25/12 06:32 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: ]
WildeHilde26
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Da hätte ich ein wenig mehr ausholen müssen, hast du Recht. Da lief bei meinem Posting unter "Feintuning".

Beste Grüße
Annette
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#857634 - 08/25/12 06:41 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
Margit
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Hallo Vitali,

habe ich gerade hinter mir, morgen oder übermorgen geht es los:

06.08.2012
Die Planung stellt sich schwieriger als gedacht dar. Google-Maps rechnet sich bei der Eingabe „München-Hamburg“ Fußgängerroute zum Krüppel. Die Karte wird nicht weiter bearbeitet, weil vergrößern etc. dauert einfach zu lange. Ist aber gut zu wissen, daß es 740 km sein sollen.

Navi hat ewig gerechnet und dann mal die Meldung angezeigt: Strecke zu lang, bitte vor Ziel erneute Eingabe (oder so ähnlich). So kann ich auch nicht weiter planen!

Aber ich habe ja noch die gute alte ADFC-Entdeckerkarte: München, Donauwörth, Rothenburg, Gemünden, Hann. München, Celle, Hamburg = 7-8 Tage. Die Karte wird dann rechts und links abgeschnitten und eingepackt. Sollten „Fernradwege“ da sein, kann man diese ja radeln, sofern sie nicht zu weit von der Naviplanung (Luftlinie) weg sind.

19.08.2012
Wollte Autoatlaskarten zusammensuchen. Aber das ist auch ganz schön mühsehlig, insbesondere weil man oft 2 Seiten, Vorder- und Rückseite benötigt. Habe mal Google arbeiten lassen, in 40 Minuten waren 5 Teilkarten bis Nördlingen, Gemünden, Hann.Münden, Celle, Hamburg erstellt. Alles mal als KML abgespeichert und auf GPSies hochgeladen.

20.08.2012
Entsprechende Seiten der Strecke aus Autoatlas herausgesucht. Touristikamt in Hessen und Niedersachsen angerufen. Die schicken mir Radkarten ála „Bayernnetz für Radler“. Jetzt ist Schluß mit der „Reiseplanung“, das ist mir zu zeitaufwendig. Bisher bin ich ohne viel planen auch immer ans Ziel gekommen, sogar ohne Navi. Jetzt wird einfach losgeradelt, die grobe Strecke steht, Wegweiser in Deutschland kann ich lesen und unterwegs treffe ich hoffentlich Leute, deren Sprache ich verstehe und die mir Interessantes erzählen.

21.08.2012
Starke Bedenken wegen der Höhenmeter in Hessen. Überlege, ob ich ein Pedalec miete. Was soll der Sch... - das hat für mich nichts mehr mit radeln zu tun, ich will oben auf dem Berg stehen und runterschauen und stolz sein, daß ich es geschafft habe! Solch komische Gedanken hatte ich voriges Jahr doch auch nicht und heuer war ich doch auch schon x-mal in den Alpen ohne mir Gedanken über Höhenmeter zu machen. Vielleicht buche ich auch noch Hotels im Voraus, damit ich mich völlig unter Stress und Druck setze!

Glaube Planen nimmt viel von der Spontanität des Erlebens. Es hat sich ausgeplant! Wie oft habe ich schon etwas geplant aber es kam ganz anders als gedacht! Acht Jahre hatte ich jetzt nichts mehr großartig geplant und es waren angenehme Jahre, habe einfach jeden Tag so genommen, wie er gekommen ist. Ich kann doch nicht einmal für heute Nachmittag eine Radtour planen, es könnten Gewitter sein. Sollte ich unterwegs sein und werde vom Gewitter überrascht, muß ich mir halt ganz ungeplant einen Schutz suchen. Glaube „planen“ verhindert „erleben“.

23.08.2012
Alle *.kml/gpx-Dateien sind auf dem Navi. Ist schön die ganze Strecke München-Hamburg am Bildschirm in kleinster Auflösung mal durchzuscrollen. Bin neugierieg, wie ich radle! Die regionalen Radkarten habe ich auch schon zurechtgeschnitten. Im „Bayernnetz für Radler“ sind ja die km für die einzelnen Etappen angegeben. Man muß ja nicht jede Schleife ausfahren. Eigentlich könnte es morgen losgehen, aber ich muß erst mal Wäsche waschen und Samstag soll es regnen, da habe ich dann Zeit zum packen.
Viele Grüße
Margit
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Off-topic #857635 - 08/25/12 06:51 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Margit]
Juergen
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wenn Du so weiter schreibst, dann könnte das ein wunderbarer Reisebericht werden bier
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#857639 - 08/25/12 07:07 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
Uli
Moderator
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Zitat:
Jetzt interessiert mich aber wie ihr eine Fahrt plant.

Unabhängig von der "Detailplanung" ist m.E. das mit Abstand wichrigste, dass man sich möglichst viele Quellen mit Informationen besorgt - und da ist das Internet mittlerweile nahezu unerschöpflich. Das weitere Vorgehen ist dann vom "Wo" abhängig. Der Großteil der Touren in heimischen Landen wird nach meinen Beobachtungen auf ausgeschilderten und dokumentierten Radwegen absolviert, da kommt man also recht einfach online an Infos und so richtig planen muss man nicht. Gibt es zwischen Start- und Ziel keine Radwege - was z.B. sehr schnell der Fall ist, wenn man Westeuropa verlässt - oder will man lieber auf Straßen vorankommen, helfen Berichte anderer Radler (siehe Quellensuche), Literatur (dito) und die div. online verfügbaren Routenplaner.

Für deine Strecke würde ich mal bei www.radweit.de und bei den Radroutenplanern / Radwege-Übersichten der einzelnen Bundesländer nachsehen.

Ganz unzweifelhaft kann man festhalten: Planung ist Erfahrungssache! Je öfter man geplant hat und je öfter man unterwegs war, desto einfacher wird es.

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#857640 - 08/25/12 07:31 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
Achim H.
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Hallo Vitali,

in Deinem Fall, PW >> Dresden würde ich den Weserradweg bis Höxter, den Europaradweg R1 bis zur Elbe und dann das letzte Teilstück Elberadweg bis Dresden fahren.

Informationen zu den genannten Routen findest Du reichlich im Netz.

Ein umfangreiches Downloadangebot und Informationen, bzw. Links zu Fernradwegen in Europa findest Du hier .

Gruß Achim

* Und herzlich willkommen im Forum schmunzel

Edited by Achim H. (08/25/12 07:41 AM)
Edit Reason: Ergänzung
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#857642 - 08/25/12 07:32 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
Axurit
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In Antwort auf: Vitali
Jetzt interessiert mich aber wie ihr eine Fahrt plant. Wie geht ihr vor, wenn ihr von A mehrere hundert km nach B wollt? Ich möchte zum Beispiel von Porta Westfalica nach Dresden fahren.

Wie wohl die meisten verlasse ich mich nicht auf ein automatisches Routing sondern benutze eine gemischte Methode.

In Gegenden mit vielen Radwanderwegen, wie z.B. in Deutschland, suche ich mir diese auf einer Papierkarte oder einer Online-Karte heraus und passe diese dann mit einem Offline-Planungstool (QLandkarteGt) noch an meine persönlichen Präferenzen an. Anderswo, z.B. in Frankreich, verwende ich das Routing von OpenRouteService.org, welches mehrere Radkategorien bietet und recht gute Ergebnisse liefert. Auch da passe ich dann mit dem Offline-Tool an.

Tagestouren in meiner Nähe plane ich manuell mit Karte und Programm, d.h. ich suche mir auf der Karte geeignete Straßen und Wege nach Verkehrsdichte, Zustand und Steigung.

In Antwort auf: Vitali
Wie umgeht ihr Steigungen?

Indem ich um den Berg herum fahre zwinker . Schon in den vorangehenden Planungsphasen setze ich Zwischenziele so, dass größere Berge/Gebirgszüge umgangen werden. Sicherheitshalber schaue ich mir in meinem Planungstoll das Höhenprofil nochmal genau an und korrigiere gegebnenfalls nach.

Das geht natürlich fast alles auch auf Gpsies oder Bikemap.

Gruß
Rainer

Meine Einschränkungen, wenn es denn welche sind: ich habe kein entsprechendes PC Programm und kein GPS-Gerät.

Gruß
Vitali [/zitat]
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#857656 - 08/25/12 08:54 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
jutta
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Was zumindest für mich wichtig ist: die An- und Abreise. Wenn man nicht direkt von der Haustür abreist und da wieder ankommt, ist vorher wichtig, die Möglichkeiten der Fahrradmitnahme der Bahn zu erkunden.
Für deine Route kam mir der Gedanke: am Mittellandkanal bis zur Elbe und dann Elb-Rw. Sicher nicht die kürzeste Route, aber bergarm.
Gruß Jutta
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#857663 - 08/25/12 09:19 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
hopi
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In Antwort auf: Vitali

Meine Einschränkungen, wenn es denn welche sind: ich habe kein entsprechendes PC Programm und kein GPS-Gerät.

Hallo Vitalität,

Das sind doch keine Einschränkungen! Auch wenn ich seit einigen Jahren fast ausschließlich mit meinem GPS-Gerät fahre und fast nie Papierkarten mitnehme, kann ich mich noch sehr gut an meine vielen schönen und teilweise auch recht langen Radreisen erinnern, die ich nur mit Papierkarten vorbereitet und durchgefuehrt habe.

Wenn du ohnehin während der Reise mit Papierkarten navigieren willst (da ja kein GPS-Gerät verfügbar) würde ich auch die Vorbereitung mit Papierkarten machen. Einige Anregungen für die von dir beabsichtigte Tour wurden hier schon bereits gegeben. Jetzt muss das nur noch fuer eine leichte Handhabung während der Tour umgesetzt werden:
- Beschaffung passender Karten (evt. ADFC-Radkarten)
- wahlweise Markierung der geplanten Strecke in den Karten
- oder Anfertigung eines Spickzettels mit Zwischenzielen
- Beschaffung von Informationen zu möglichen Unterkuenften

Als allgemeinen Hinweis für die Beschaffung von Informationen hat u.a. Uli bereits auf das Internet und das hier zum Forum gehörende Radreise-Wiki verwiesen. Ergaenzend würde ich noch die verschiedenen Fremdenverkehrsbueros an oder in der Nähe des Streckenverlaufs in Betracht ziehen. Diese Stellen kann man auch noch während der Tour aufsuchen.

Auf diese Weise habe ich alle meine Radreisen in meiner "Papierkarten-Zeit" vorbereitet und durchgefuehrt. Es hat immer gut funktioniert.

MfG

- horst -
"If you want something done, do it yourself."
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#857680 - 08/25/12 10:15 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
Martina
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Hallo,

ich bin manchmal fast ein bisschen entsetzt, wieviel Aufwand manche Leute in das Planen ihrer Reisen stecken. Diesen Aufwand würde ich für gerechtfertigt halten, wenn es in irgenein exotisches Land geht, wo weder Straßenzustand noch Versorgungslage klar sind. Aber in Mitteleuropa? Da legen wir die grobe Richtung und eventuell einige Eckpunkte, die wir unbedingt sehen wollen fest und entscheiden mehr oder weniger jeden Abend, wo es morgen denn genau langgehen soll. Ausgeschilderte Radwege können manchmal eine nette Ergänzung sein, aber für so entscheidend halte ich sie nicht. Gerade in Deutschland gibt es dermaßen viele Straßen, dass auch genug dabei sind, die wenig befahren sind.

Wie man Steigungen vermeidet? Naja, indem man die Topographie anschaut. Wo in Deutschland ungefähr die Mittelgebirge liegen, weiß man doch. Und wenn zwischen Start und Ziel eines davon liegt, muss man halt schauen, welcher Aufstieg der angenehmste sein könnte. Entweder man folgt Flüssen oder Bahnlinien oder (am allerbesten) man schafft sich eine gute Gangschaltung an und passt die Etappenlängen an.

Martina
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#857682 - 08/25/12 10:16 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Gio]
Gio
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Noch vergessen:

Wenn man kein GPS hat, kann man dennoch die Tour elektrisch planen, mit all den Vorteilen, die das bietet.

Am Schluß lässt man dann das Programm ein "Roadbook" erstellen und fährt danach. Man braucht dann nur noch in Zweifelsfällen die Karte rauszuholen. Hier mal ein einfaches Exemplar eines Roadbooks.


Edited by Gio (08/25/12 10:18 AM)
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#857686 - 08/25/12 10:41 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Gio]
Margit
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entweder hast Du ein "Elefantengedächtnis" oder schaust Du während dem Radeln ständig auf die Karte bzw. auf Dein Roadbook. Bin ja gerade am packen - aber das sind alle meine Karten längs durch Deutschland, die ich mitnehme.

Ansonsten bin ich der gleichen Meinung wie Martina. Wenn man begrenzte Zeit hat oder ein Wetterumschwung kommt, muß man ja auch nicht unbedingt bis ans Ziel, gibt doch überall Bahnhöfe. Besonders in Deutschland sind doch die "Quer-durchs Land" oder "Schöne Wochenendticket" eine feine Sache.
Viele Grüße
Margit
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#857690 - 08/25/12 10:48 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Gio]
WildeHilde26
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Die vorgefertigten Roadbooks der Routenplaner taugen m.M. nach nichts. Ich schreibe mir ein persönliches RB, indem ich mir auf der Karte die kritischen Punkte notiere und aufschreibe. Da, wo es klar ist folge ich lediglich den Ortsbezeichnungen, die notiere ich mir auf einem Zettel. Meist prägt sich das Ganze bei der Vorbereitung schon so gut ein, dass ich nur noch wenig nachschauen muss.

Natürlich kann es dann passieren, dass man seine Route auch mal verliert - aber was solls? Meist gibt es x genau so gute Alternativen, wenn nicht, dann muss man eben mal umkehren oder auch einen Umweg fahren.
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#857694 - 08/25/12 10:51 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Martina]
schmadde
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In Antwort auf: Martina
Hallo,

ich bin manchmal fast ein bisschen entsetzt, wieviel Aufwand manche Leute in das Planen ihrer Reisen stecken.

Wie man Steigungen vermeidet? Naja, indem man die Topographie anschaut. Wo in Deutschland ungefähr die Mittelgebirge liegen, weiß man doch.


Da muss ich doch widersprechen. Sobald man mal mehr als nur ein Mittelgebirt vor sich hat und abseits der Strassen fährt ist eine vernünftige Planun essentiell. Da braucht man nur einmal falsch abbiegen, steht dann im falschen Tal und hat gleich Stunden verloren.

Wenn man zuhause 1-2h in die Planung investiert, kann man unterwegs viele Stunden mit Rätselraten oder zurückfahren sparen. Ich finde die Verfügbarkeit von GPS-Geräten einen Segen. Meinen ersten Alpencross bin ich mit Papierkarten und Roadbook gefahren, den zweiten mit GPS und es hat sich echt gelohnt.

Planen wo man hin und durchfährt muss man ja eh, da fällt ein bisschen Planen am Computer nicht so sehr ins Gewicht. Vorteil zumindest für mich ist auch, dass ich dann einen viel besseren Überblick habe wo ich eigentlich durchfahre.
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#857700 - 08/25/12 11:09 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Margit]
Gio
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In Antwort auf: Margit
entweder hast Du ein "Elefantengedächtnis" oder schaust Du während dem Radeln ständig auf die Karte bzw. auf Dein Roadbook.

Ich schaue auf mein GPS, wenn ich keines hätte, würde ich mir ein Roadbook auf das Oberrohr kleben und danach fahren. Die gut geplanten Touren führen dazu, daß ich mich unterwegs nur sehr selten mit der Orientierung oder mit der weiteren Planung beschäftigen muss, z.B. wenn irgendwo eine Straße wg. Baustelle gesperrt ist oder sowas. Ansonsten fahre ich einfach meine Strecke ab, muss mich nicht durch Städte quälen und bin mir halbwegs sicher, daß ich sowenig Autoverkehr wie möglich abbekomme.

Ausserdem macht es mir Spaß im Winter die Strecken zu planen, die ich im Sommer dann fahren werde. Das steigert die Vorfreude und die ist nun mal die schönste Freude.

Es gibt halt unterschiedliche Stile mit dem Rad zu reisen. Ich fahre eher sportlich und längere Strecken und mag nicht Zelten oder abends noch nach einer geeigneten Pension suchen müssen. Wem es egal ist, wo er wann ankommt, und wer unterwegs gerne umplant, sich gerne treiben lässt, der wird es anders machen.
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#857704 - 08/25/12 11:34 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: schmadde]
hopi
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In Antwort auf: schmadde

Da muss ich doch widersprechen. Sobald man mal mehr als nur ein Mittelgebirt vor sich hat und abseits der Strassen fährt ist eine vernünftige Planun essentiell. Da braucht man nur einmal falsch abbiegen, steht dann im falschen Tal und hat gleich Stunden verloren.

Im Eingangsposting ist die Rede von einer Radtour von Porta-Wesfalica nach Dresden und ich denke, es wurde nach Vorbereitungsmethoden fuer Jemanden gefragt, der kein GPS-Geraet benutzt. Nun verunsichert doch Vitali nicht, in dem hier möglicherweise bei einer Alpenueberquerung auftretende Probleme oder die "Unwägbarkeiten" bei Nutzung der verschiedenen Radroutenplaner in den Fokus gerückt werden.

Ich bleibe in diesem Fall bei meiner Empfehlung, einfach für die Tour passende Papierkarten zu besorgen und den geplanten Tourverlauf in der Karte zu markieren und/oder einen Spickzettel mit Zwischenzielen zu erstellen und dann einfach losfahren!

Wenn später groessere Touren folgen kann man auf diese "Einstiegserfahrungen" aufbauen und dann je nach Neigung die Tourvorbereitungen anpassen, evl. auf die Nutzung digitaler Karten und/oder GPS-Gerät umsteigen.

MfG

- horst -
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#857709 - 08/25/12 11:46 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: hopi]
Gio
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In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: schmadde

Da muss ich doch widersprechen. Sobald man mal mehr als nur ein Mittelgebirt vor sich hat und abseits der Strassen fährt ist eine vernünftige Planun essentiell. Da braucht man nur einmal falsch abbiegen, steht dann im falschen Tal und hat gleich Stunden verloren.

Im Eingangsposting ist die Rede von einer Radtour von Porta-Wesfalica nach Dresden und ich denke, es wurde nach Vorbereitungsmethoden fuer Jemanden gefragt, der kein GPS-Geraet benutzt.


Eine Strecke von immerhin über 400 km. Ich würde dafür auf jeden Fall ordentlich planen. Zumal da mindestens Weserbergland und Harz im Weg stehen.

Ich denke es wurde nach Vorbereitungsmethoden gefragt. Man sollte vorstellen, was man selber so macht. Der Fredersteller kann dann schon selber entscheiden, was für ihn geeignet ist und was nicht.

Edited by Gio (08/25/12 11:58 AM)
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Off-topic #857712 - 08/25/12 12:04 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Martina]
Axurit
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Hallo Martina,
In Antwort auf: Martina
ich bin manchmal fast ein bisschen entsetzt, wieviel Aufwand manche Leute in das Planen ihrer Reisen stecken.

Ich sehe da, zumindest was mich betrifft, keinen Anlass zum Entsetzen. Ich treibe aus mehreren Gründen relativ viel Aufwand für die Planung. Ich hatte schon immer ein Faible für alles, was mit Kartografie und Landkarten zusammenhängt. Früher hat sich das darin geäußert, dass ich für jede Gegend, in die ich reisen wollte, eine 1:25.000er-Karte oder mindestens eine 1:50.000er gekauft habe. Heute tobe ich diese Sucht hauptsächlich digital aus.

Des weiteren bin ich ziemlich wählerisch, was die Strecken anbelangt. Die Strecke soll landschaftlich interessant sein, möglichst die eine oder andere Sehenswürdigkeit anfahren, nicht zu flach aber auch nicht allzu bergig sein, abseits vom motorisierten Verkehr und von Wochenendradlermassen sein, ohne jedoch über Stock und Stein zu führen. Da ich zudem hauptsächlich in einem Land unterwegs bin, wo es kaum Radwege und nur wenige Nebenstraßen in der Ebene gibt, bekomme ich eine solche Strecke nicht hin, wenn ich das Pi mal Daumen plane. Eine solche Strecke auszutüfteln ist für mich auch eine Herausforderung und, wenn es gut läuft, ein Erfolgserlebnis.

Da ich OpenStreetMap-Contributor bin, interessiert mich vor der Fahrt auch, wie gut die Gegend in OSM erfasst ist, so dass ich gegebenenfalls unterwegs Daten sammeln kann, um die OSM-Datenbasis zu ergänzen. In die Nachbereitung der Touren stecke ich dann nochmals ziemlichen Aufand: Track archivieren, OSM überprüfen und ergänzen, Strecke für's nächste mal verbessern.

Mich wundert vielmehr, warum manche Leute eine Tour nur durch grobes Festlegen der Etappenziele planen. Ich hatte in letzter Zeit einige Warmshowers-Gäste, die so ticken, mit einer 1:1.000.000-Karte losfahren, Streckenplan: Lyon, Avignon, Montpellier, Perpignan, Barcelona in einer knappen Woche, und dann auf ihren Blogs jammern, wenn sie mal wieder auf der Schnellstraße gelandet sind oder eine Etappe 150km statt der üblichen 90km wird. Aber jedem das seine. Der eine hat Spaß daran, möglichst flott von A nach B zu kommen, andere reisen, um möglichst viel zu sehen.

Gruß
Rainer
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#857714 - 08/25/12 12:18 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Gio]
hopi
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In Antwort auf: Gio

Eine Strecke von immerhin über 400 km. Ich würde dafür auf jeden Fall ordentlich planen. Zumal da mindestens Weserbergland und Harz im Weg stehen.

Warum sollte die Nutzung von Papierkarten bei einer Reisevorbereitung, besonders dann, wenn während der Tour kein GPS-Gerät genutzt wird, einer ordentlichen Planung entgegen stehen?

MfG

- horst -
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Off-topic #857729 - 08/25/12 01:03 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Axurit]
Martina
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In Antwort auf: Axurit

Früher hat sich das darin geäußert, dass ich für jede Gegend, in die ich reisen wollte, eine 1:25.000er-Karte oder mindestens eine 1:50.000er gekauft....Ich hatte in letzter Zeit einige Warmshowers-Gäste, die so ticken, mit einer 1:1.000.000-Karte losfahren,


Moment mal, ich glaube, da haben wir uns missverstanden, ganz abgesehen davon, dass es ja auch noch ein ganz paar Zwischenstufen zwischen 1:25.000 und 1:1 Million gibt. Wir besitzen selbst stapelweise Landkarten, für die nähere Umgebung topgraphische im Maßstab 1.50000 oder 1:100000, für ganz Deutschland das alte ADFC-Set, für Frankreich den Michelin-Karten-Atlas, für Großbritannien den OS-Atlas usw. Und natürlich schauen wir die Karten an. Aber wenn ich von Porta Westfalica nach Dresden fahren wollte, würde ich mit Sicherheit nicht schon vor dem Start zu Hause festlegen, wo ich am dritten Tag rechts abbiegen muss. Denn das ändert sich bis ich dort bin garantiert noch dreimal. Z.B. weil ich erst untwegs mitkriege, dass es irgendwo etwas zu sehen gibt, weil das Wetter schlecht ist, weil ich merke, dass man erstaunlicherweise doch ganz gut auf der Bundesstraße fährt, weil ich auf einen Radwegweiser stoße, der in die gewünschte Richtung zeigt etc.

Mein Gatte ist auch ein Kartenfreak und hat x Ideen im Kopf wo man langfahren könnte. Aber das sind Ideen, keine Pläne. Und diese Ideen sind sehr variabel und werden der Situation angepasst.

Zum Beispiel waren wir im Frühjahr im Schwarzwald unterwegs und noch nicht so richtig fit. Wir hatten für einen Anstieg die Wahl zwischen dem offiziellen Schwarzwaldradweg, den wir schon kannten und von dem wir wussten, dass er sehr steil ist und einer weiteren Alternative, die laut Karte ebenfalls ein steiles Stück zu enthalten drohte und (aber das fiel uns ganz kurzfristig auf) einer Bundesstraße, deren Streckenführung auf der Karte ansprechend aussah, aber deren Verkehrsbelastung wir nicht kannten. Wir beschlossen sehr spontan, die Bundesstraße zu probieren, nicht ohne zu überlegen, wo man falls der Verkehr gar zu garstig sein sollte abbiegen könnte.

Die Verkehrsbelastung war erstaunlich gering, nur leider gab es oben auf der 'Passhöhe' nicht wie erwartet etwas zu essen. Da entdeckten wir eher zufällig einen Wegweiser, der uns auf eine Querverbindung zu unserer anderen Aufstiegsalternative hinwies (auf der Karte war nicht zu erkennen gewesen, dass das ein breiter, asphaltierter Weg ist). So planten wir wieder spontan um und benutzten diese Querverbindung, die praktisch ohne Höhenverlust durch den Wald führte.
Wären wir stur unserer ursprünglichen Planung gefolgt, hätten wir wohl den extrem steilen Anstieg des Schwarzwaldradweges benutzt. So haben wir eine neue Route kennengelernt, die m.E. viel schöner war.

Martina
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Off-topic #857733 - 08/25/12 01:21 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: hopi]
Tom11
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Warum sollte die Nutzung von Papierkarten bei einer Reisevorbereitung, besonders dann, wenn während der Tour kein GPS-Gerät genutzt wird, einer ordentlichen Planung entgegen stehen?


Servus,

ich halte "Papierkarten" immer noch für sehr sinnvoll und benutze diese auch heute noch. Im entsprechend kleinen Maßstab sind, wenn man in der Lage ist, diese zu "lesen", alle wichtigen Informationen vorhanden.
Ich frage mich immer, wie es Leuten vor GPS und Navi überhaupt möglich war, ein Ziel zu erreichen...?!

Gruß Tom
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#857746 - 08/25/12 02:12 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: hopi]
Gio
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Warum sollte die Nutzung von Papierkarten bei einer Reisevorbereitung, besonders dann, wenn während der Tour kein GPS-Gerät genutzt wird, einer ordentlichen Planung entgegen stehen?


Ich hatte dich anders verstanden. Natürlich kann man mit einer Papierkarte auch planen.

Aber dennoch würde ICH die elektrischen Karten einer Papierkarte vorziehen. Ganz einfach weil erstere jede Menge Informationen enthalten, die auf Papierkarten nicht vorhanden ist: Pensionen, Hotels, Jugendherbergen, Tankstellen, Bäckereien, Fahrradläden, Supermärkte, ...

Alles was man auf Papierkarten findet, Straßenkategorie, Höhenlinien, etc. ist elektronisch auch vorhanden. Man hat also, wenn man das wünscht, mehr Informationen zur Verfügung.

Meiner Erfahrung nach haben die elektronischen Karten nur einen Nachteil: Sie bieten einen schlechteren Gesamtüberblick über große Gebiete. Damit kann ich aber gut leben.
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#857768 - 08/25/12 03:11 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Gio]
hopi
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In Antwort auf: hopi

Warum sollte die Nutzung von Papierkarten bei einer Reisevorbereitung, besonders dann, wenn während der Tour kein GPS-Gerät genutzt wird, einer ordentlichen Planung entgegen stehen?


Ich hatte dich anders verstanden. Natürlich kann man mit einer Papierkarte auch planen.

Aber dennoch würde ICH die elektrischen Karten einer Papierkarte vorziehen. Ganz einfach weil erstere jede Menge Informationen enthalten, die auf Papierkarten nicht vorhanden.

Vermutlich hast du meinen ersten Beitrag in diesem Faden nicht gelesen. Wir liegen ja gar nicht so weit auseinander! schmunzel

MfG

- horst -
"If you want something done, do it yourself."
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#857792 - 08/25/12 04:10 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Martina]
Wegekuckuck
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Hallo,

ich bin manchmal fast ein bisschen entsetzt, wieviel Aufwand manche Leute in das Planen ihrer Reisen stecken. Diesen Aufwand würde ich für gerechtfertigt halten, wenn es in irgenein exotisches Land geht, wo weder Straßenzustand noch Versorgungslage klar sind. Aber in Mitteleuropa? Da legen wir die grobe Richtung und eventuell einige Eckpunkte, die wir unbedingt sehen wollen fest und entscheiden mehr oder weniger jeden Abend, wo es morgen denn genau langgehen soll. Ausgeschilderte Radwege können manchmal eine nette Ergänzung sein, aber für so entscheidend halte ich sie nicht. Gerade in Deutschland gibt es dermaßen viele Straßen, dass auch genug dabei sind, die wenig befahren sind.


dafür

Nur bin ich nicht entsetzt, ich verfolge es mit einem Lächeln.
Gruß Knut
Mein Freund wenn es mal länger dauert
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Off-topic #857822 - 08/25/12 06:13 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Wegekuckuck]
WildeHilde26
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Na, mir gibt es einfach Vorfreude! Ich hab als Kind schon gerne Karten geguckt, und wenn ich so eine Tour "virtuell" bereise, dann lerne ich die Gegend kennen und freu mich einfach schon drauf - wie ein Kind auf Weihnachten ... bier
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#857891 - 08/25/12 09:46 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Wegekuckuck]
Oliver1985
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Meine Planung beschränkt sich auf das Sachen packen, sowie der Festlegung eines Ziels...
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#857952 - 08/26/12 08:07 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
panther43
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Warum eigentlich Alles on A bis Z durchplanen, ich finde es ziemlich langweilig, wenn ich vorher jeden Hügel kenne und nen Weg darum lege, das Unerwartete ist doch grade die Abwechslung zum schnöden Alltsg ...
Insofern ist meist eine Grobplanung völlig ausreichend, jedenfalls aus meiner Perspektive ... schmunzel
In Deutschland oder Mitteleuropa gibt es doch eh immer Alternativen, viele Planungen können doch eh durch Wind und Wetter über den Haufen geworfen werden. Macht euch bloss nicht zu sehr zum Sklaven eines taffen Zeitplans, Radreisen hat doch ws mit Entdecken zu tun .. Nur meine Meinung, muß man nicht teilen ... Viel Spass!
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#858023 - 08/26/12 10:45 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: panther43]
Gio
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In Antwort auf: panther43
wenn ich vorher jeden Hügel kenne und nen Weg darum lege,


Stimmt! Man kann auch jeden Hügel mitnehmen, der halbwegs erreichbar ist.
Es gibt sogar einen Tourenplaner, der genau daraufhin ausgelegt ist. schmunzel

Edited by Gio (08/26/12 10:45 AM)
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#858025 - 08/26/12 10:57 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Gio]
panther43
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nur die Harten komm in Garten und wenns der Tierharten is zwinker
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#858113 - 08/26/12 04:42 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
Kekser
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In Antwort auf: Vitali
Hallo an alle Leser.
Jetzt interessiert mich aber wie ihr eine Fahrt plant.
Übersichtskarte, dann nach entsprechenden detailierten Ausschnitten suchen?
Wie umgeht ihr Steigungen?

Meine Einschränkungen, wenn es denn welche sind: ich habe kein entsprechendes PC Programm und kein GPS-Gerät.



Tach auch.

Zunächst muss natürlich ein grundlegendes Interesse an einer bestimmten Tour bereits gereift sein. Das erleichtert die Entscheidungsfindung.
1. Ich besorge Karten (Papier!, sinnvoller Maßstab), breite sie aus und lass sie wirken. Ne ganze Weile.
2. Ich recherchiere interessante kulturelle und geographische Sehenswürdigkeiten
3. Ich entscheide welche Stellen ich anfahren möchte (meist über die Berge, Steigungen umgehe ich kategorisch nicht!). Auf welchem Weg ich dort hin gelange entscheide ich jedoch noch nicht, dies ändert sich nämlich während einer Tour mehrfach.
4. Los geht´s. Die Routenplanung für den nächsten Tag erfolgt immer am Abend zuvor.

Digitale Empfangs- und Abspielgeräte bleiben bei meinen Touren zu Hause. Wenn ich reise, bin ich für niemanden erreichbar. "Und was machst du im Notfall? entsetzt"
Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: 1. Man kann sich helfen, es gibt immer einen Ausweg. 2. Man kann sich überhaupt nicht mehr helfen. Der 2. Fall ist allerdings bei mir und den Allermeisten noch nie eingetreten.

Gruß, Daniel
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#858142 - 08/26/12 06:42 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
veloträumer
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In Antwort auf: Vitali
Jetzt interessiert mich aber wie ihr eine Fahrt plant. Wie geht ihr vor, wenn ihr von A mehrere hundert km nach B wollt? Ich möchte zum Beispiel von Porta Westfalica nach Dresden fahren.

Es kommt immer drauf. Eine kurze Reise innerhalb eines eher bekannten Gebietes erstelle ich zuweilen nur mit Blick auf die Karte im Kopf. Die Distanzen muss ich natürlich addieren, um zu wissen wo ich am besten übernachte etc. Da ich alle Daten aber im Nachhinein ohnehin in den PC eingebe (Excel, die Route wird aber da auch nur wie auf einem Zettel reingeschrieben), macht es für mich Sinn, soweit die Route feststeht, auch das bereits vorher einzugeben und ggf. auszudrucken. Für die Planung gebe ich auch noch die Distanzen zwischen verschiedenen Orten ein, hinterher mache ich die wieder weg, weil die ja nicht immer genau zu messen sind. "Tools" kenne ich ebenso wenig wie Navi-Geräte.

Geht die Reise weiter bzw. länger, ist für mich ein ausgearbeiter Plan unerlässlich. Ich möchte ja schließlich die richtigen Ort zur rechten Zeit erreichen, An- und Abreise zwingen zudem zu einer gewissen Disziplin und die Sehenswürdigkeiten fallen einem auch nicht immer zufällig in den Schoß. Wo ist der schöne Strand, wo der Wasserfall, wo das Nussmuseum, wo sind Landstriche ohne jede Infrastruktur usw. - das muss ich zuvor natürlich recherchieren, was nicht spontane Änderungen ausschließt. Nach meiner Erfahrung laufen ungeplante Touren Gefahr, ein beliebiges Aneinanderreihen von Kilometern zu werden, und weisen nicht selten einen Mangel an Beschäftigung mit der Reiseregion aus. In der näheren Umgebung ist das ja nicht so schlimm, weil man immer wieder hinkommt - aber weiter verreist wird man das ggf. auch bereuen, wenn man nur einmal im Leben dort hinreisen kann. Nicht selten sind dann andere neidisch, was man alles gesehen hat und wie schön die Route gewesen ist - ist eben auch eine Planungsfrage. Unerlässlich also, Infos vorher via Internet und Reiseführer zu sammeln und in eine geeignete Routenplanung einzubauen.

In Antwort auf: Vitali
Übersichtskarte, dann nach entsprechenden detailierten Ausschnitten suchen?

Das hängt auch von der Art der Touren ab, die ich machen möchte. Auf Übersichtskarten suche ich ggf. Routeninspirationen. Eine wirkliche Planung mache ich meist anhand von Straßenkarten, am liebsten im Maßstab 1:150000 oder 1:200000. Sofern auch mal verstärkt Pisten und Feldwege ins Auge gefasst werden, nehme ich auch mal detailliertere Karten zur Hand. Allerdings helfen Karten dann allein nicht immer. Um die Qualität von Pisten zu erfahren, muss man auch oft das Internet bemühen - wirklich durchgängig überzeugende Kartenwerke gibt es dazu leider nicht.
In Antwort auf: Vitali
Wie umgeht ihr Steigungen?

Nun, der liebe Gott hat sich ja irgendwas dabei gedacht, wenn er Berge aufgeschaufelt hat. verwirrt Also fahre ich rüber und schaue, was man so zu sehen bekommt. Allgemein sieht der Vogel von oben mehr als ein Frosch von unten. schmunzel
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#858194 - 08/26/12 09:23 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
Gepäcktour
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Hallo Vitali,
die letzten Jahre war ich jeden Sommer für etwa je 5 Tage mit einem meiner Kinder unterwegs. Dabei war die grobe Route jedes mal einigermaßen klar. Manches wurde dann vor Ort entschieden, manches mal noch einen Schlenker drangehängt. Wir haben immer im Zelt übernachtet und das oft bei Leuten, die es uns nach unserer Anfrage gerne gestattet haben. Manches mal auch in freier Natur, manchmal auf Campingplätzen. Dadurch fiel ein großer Teil der Vorplanung oder Reservierung weg. Geschmacksache ist so was sicher, uns hat es immer gefallen, unabhängig und frei zu sein, was die Etappenlänge angeht.
Dieses Jahr war ich erstmals wieder solo auf kleiner Tour. Ziel war der Lac de Longemer in den Vogesen, wo ich mit Freunden verabredet war. Ab Saverne habe ich dann konsequent alle steilen Streckenabschnitte unter die Räder genommen, die auf der Strecke Richtung Route des Cretes lagen. Da halte ich es wie Veloträumer, dass ich schöne Bergstaßen und Pässe suche, statt sie zu umfahren. Jeder macht es eben so wie er es haben will.
Liebe Grüße,
Thomas
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#858198 - 08/26/12 09:45 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
faltblitz
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In Antwort auf: Vitali
Jetzt interessiert mich aber wie ihr eine Fahrt plant. Wie geht ihr vor, wenn ihr von A mehrere hundert km nach B wollt? Ich möchte zum Beispiel von Porta Westfalica nach Dresden fahren.
Übersichtskarte, dann nach entsprechenden detailierten Ausschnitten suchen?
Wie umgeht ihr Steigungen?


Für eine solche Tour innerhalb Deutschlands "plane" ich i.d.R. gar nicht groß. Ich mache mir in einem Atlas/einer Karte mit topografischen Angaben ein Bild vom Geländeprofil, Verlauf von Flussläufen und ähnlichem machen, woraus sich meist die geeignete, grobe Route ergibt (oder mögliche Varianten). Dann nehme ich mir in einer gut sortierten Buchhandlung meist die entsprechenden Blätter der 150 000er Radtourenkarte des ADFC und schaue, welche Radwege sich dort anbieten und ob diese diesem Profil tatsächlich folgen. Dann kaufe ich die betreffenden Blätter (so ich sie noch nicht habe) steige auf's Rad und radle los. ;-)

Während der Tour bin ich dann flexibel. Ich zelte, wo es mir gefällt und plane meist grob am Abend für den nächsten Tag.

Die 150 000er sind zum zügigen Vorankommen gut geeignet. Detailiertere Karten sind selten notwendig. Da sie auch topografische Angaben wie Höhenlinien und -angaben im Gelänge und Steigungspfeile auf den Radwegen enthalten, lassen sich so auch Steigungen erkennen und gegebenenfalls steigungsärmere Strecken finden. Der Tipp, Kanälen, Flüssen und Bahntrassen zu folgen, wurde schon gegeben. Mit etwas Erfahrung lassen sich auch Entfernungen abschätzen, um die Reisezeit zu kalkulieren.

Manchmal habe ich Lust, noch vorher Infos im Netz zu sammeln, Tourenbeschreibungen zu lesen, mit Online-Routenplanern zu spielen etc. Das kann die Vorfreude steigern - notwendig ist es aber nicht. Die Karte liefert meist ausreichend Orientierung, alles andere sieht und erfährt man unterwegs.

Christoph
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#858199 - 08/26/12 09:46 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: veloträumer]
Martina
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In Antwort auf: veloträumer

Nach meiner Erfahrung laufen ungeplante Touren Gefahr, ein beliebiges Aneinanderreihen von Kilometern zu werden, und weisen nicht selten einen Mangel an Beschäftigung mit der Reiseregion aus.


verwirrt verwirrt Das erfahre ich genau andersrum. Ok, es ist ein bisschen vom Reiseland abhängig, aber ich finde es deutlich ergiebiger, vor Ort nach Dingen Ausschau zu halten, die ich gerne sehen möchte als im Vorfeld. Längst nicht alles was man besichtigen kann, ist im Internet vertreten oder wird im Reiseführer aufgeführt. Gerade in letzteren stehen oft nur die 'naheliegenden' Dinge. Die Prospektständer mit Anregungen, Ortspläne mit eingezeichneten Sehenswürdigkeiten oder auch schlichte Werbung am Straßenrand sind dagegen heute deutlich verbreiteter als früher. Gerade manch kleines Museum oder auch so originelle Dinge wie ein Riesen-Maislabyrinth hätten wir niemals im Vorfeld gefunden. Im Gegenteil: meistens stellen wir vor Ort fest, dass wir gar nicht alles angucken können, was interessant wäre, weil dafür die Zeit nicht reicht. Andersrum entscheide ich schonmal spontan, dass ich in diesem Urlaub schon so viele Kathedralen besichtigt habe, dass ich eine weitere auch mal auslassen kann, auch wenn der Reiseführer sie aufführt.

Martina
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#858213 - 08/26/12 10:40 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
Vitali
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N'abend zusammen!

Ich hatte nicht erwartet, dass meine, wie es mir scheint, banale Frage soviel Feedback erzeugt. Danke!
Ich habe die Antworten noch nicht abgearbeitet, nur überflogen und hilfreiche Hinweise entdeckt oder Aussagen die mein Vorgehensweise bestätigen. Ich verspreche, ich werde diese Tage jeden Link verfolgen, jeden Beitrag lesen und die Mühe eurer Schreibarbeit nicht verkommen lassen!

Sollte noch jemand etwas zu der Frage schreiben wollen, so konkrettisiere ich die noch etwas. Ich werde wohl, wie bisher auch, ohne Tagesziel reisen. Ich fahre mit Zelt und ohne Anspruch auf Campingplätze schmunzel Unterliege keinem Zeitdruck. Porta Westfalica --> Dresden entspricht der tatsächlichen Strecke die ich vorhabe zu fahren.

Habe nicht alle Beiträge gelesen, aber Tipps von welchem Verlag man die detailierten Karten und in welchem Maßstab kaufen sollte (ADFC, 1:150 000), dass diese auch ein Höhenprofil besitzen, sind schon hilfreich. Aber auch solche die besagen, man solle einfach losfahren schmunzel

Danke!
Vitali
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#858220 - 08/26/12 11:50 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
faltblitz
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In Antwort auf: Vitali
Habe nicht alle Beiträge gelesen, aber Tipps von welchem Verlag man die detailierten Karten und in welchem Maßstab kaufen sollte (ADFC, 1:150 000), dass diese auch ein Höhenprofil besitzen, sind schon hilfreich. Aber auch solche die besagen, man solle einfach losfahren schmunzel


Ja, für große Entfernungen nutze ich diese Karten gern, da sie vorrangig die Wege listen, auf denen man auch schnell vorankommt. Bei detailierteren Karten muss man da selbst viel mehr auswählen und bräuchte Unmengen Kartenblätter. Natürlich kann man auch Radwegkarten (z.B. Elbe-Radweg) nutzen. Mit den 150 000er Flächenkarten ist man aber deutlich flexibler, da man den Radweg auch mal verlassen und z.B. "abkürzen" oder Schlenker einbauen kann. Hier sind die verfügbaren Blätter von Deutschland gelistet. Aber wie gesagt: Ich gehe am liebsten in die Buchhandlung und lege mir dort die betreffenden Blätter ausgebreitet aneinander. Dann sieht man schon, welche (farblich markierten) Routen zueinanderpassen und welche Blätter benötigt werden.

Zitat:
Sollte noch jemand etwas zu der Frage schreiben wollen, so konkrettisiere ich die noch etwas. Ich werde wohl, wie bisher auch, ohne Tagesziel reisen. Ich fahre mit Zelt und ohne Anspruch auf Campingplätze schmunzel Unterliege keinem Zeitdruck. Porta Westfalica --> Dresden entspricht der tatsächlichen Strecke die ich vorhabe zu fahren.

Das klingt sehr entspannt. :-) Wie schon mehrfach erwähnt: Der Elberadweg bietet sich an, ebenso eine entsprechende Querverbindung bis dahin (z.B. Europaradweg R1, Mittelandkanal...). Gerade an einem Fluss wie der Elbe wirst Du wunderschöne Zeltstellen finden und kannst baden gehen, sooft Du Lust hast. Da brauchst Du nix planen... :-)

Viel Spaß
Christoph

Edited by faltblitz (08/26/12 11:53 PM)
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#858281 - 08/27/12 10:49 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Martina]
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In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: veloträumer

Nach meiner Erfahrung laufen ungeplante Touren Gefahr, ein beliebiges Aneinanderreihen von Kilometern zu werden, und weisen nicht selten einen Mangel an Beschäftigung mit der Reiseregion aus.


verwirrt verwirrt Das erfahre ich genau andersrum. Ok, es ist ein bisschen vom Reiseland abhängig, aber ich finde es deutlich ergiebiger, vor Ort nach Dingen Ausschau zu halten, die ich gerne sehen möchte als im Vorfeld. Längst nicht alles was man besichtigen kann, ist im Internet vertreten oder wird im Reiseführer aufgeführt. Gerade in letzteren stehen oft nur die 'naheliegenden' Dinge. Die Prospektständer mit Anregungen, Ortspläne mit eingezeichneten Sehenswürdigkeiten oder auch schlichte Werbung am Straßenrand sind dagegen heute deutlich verbreiteter als früher. Gerade manch kleines Museum oder auch so originelle Dinge wie ein Riesen-Maislabyrinth hätten wir niemals im Vorfeld gefunden. Im Gegenteil: meistens stellen wir vor Ort fest, dass wir gar nicht alles angucken können, was interessant wäre, weil dafür die Zeit nicht reicht. Andersrum entscheide ich schonmal spontan, dass ich in diesem Urlaub schon so viele Kathedralen besichtigt habe, dass ich eine weitere auch mal auslassen kann, auch wenn der Reiseführer sie aufführt.

Das schließt sich eigentlich nicht aus und ist seltsamerweise kein Widerspruch zu meinem Reiseverhalten. Ich habe aber bei einer recht genauen Wegeplanung immer eine gute Übersicht, wieviel Zeit ich für solche spontanen Besuche habe und was ich ggf. von meiner Planroute streichen kann. Ich plane auch immer so, dass ich Strecken streichen kann - also sozusagen die "geplante Improvisation". Im Detail sind die Routen meist sehr verwinkelt und eröffnen daher immer wieder Abkürzungsmöglichkeiten (im Gegensatz zu einer linearen Route).
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Edited by veloträumer (08/27/12 10:49 AM)
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#858283 - 08/27/12 10:56 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: veloträumer]
Martina
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In Antwort auf: veloträumer
Ich habe aber bei einer recht genauen Wegeplanung immer eine gute Übersicht, wieviel Zeit ich für solche spontanen Besuche habe und was ich ggf. von meiner Planroute streichen kann.


Dadurch, dass es bei uns keine Planroute gibt, müssen wir auch nichts streichen und die zur Verfügung stehende Zeit wird halt durchs Urlaubsende begrenzt.

Martina
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#858288 - 08/27/12 11:18 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: veloträumer]
radlsocke
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Schaut denn keiner von Euch auf naviki? Da schaue ich immer zuerst nach für einen ersten Überblick. Dann kommen topografische Karten dazu, wodurch sich die Wegstrecke ändern kann (bei naviki weitere Wegpunkte hinzufügen). Ebenso eventuelle Sehenswürdigkeiten, die ich gerne anschauen möchte. Die Karte lässt sich über Screenshots in geeigneter Größe ausdrucken (dann werden noch Campingplätze eingezeichnet), der track kommt auf's Navi.
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#858292 - 08/27/12 11:28 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
Toxxi
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Hallo Vitali,

ich benutze für die allererste Grobplanung erst mal Google Maps. Da kann man mit wenigen Mausklicks einen Überblick bekommen, weiß wie weit die Strecke ungefähr ist und welche Ortschaften am Weg liegen. Für die Feinplanung habe ich mittlerweile Basecamp, aber auch das geht online gut mit gpsies.com . Dort kann man sich nämlich auch gleich das Höhenprofil angucken, und im Zweifelsfalle den gerade getzten Punkt wieder löschen.

Um die so geplante Strecke dann auch mitzunehmen, hier ein Tipp, der mir im Radfaorum gegeben wurde: Autoatlas kopieren und mit dem Textmarker die Strecke einzeichnen. Das hat sich für mich sehr bewährt. schmunzel

Generell empfand ich aber eines immer als Problem: Plant man auf kleinen Straßen, braucht man detailliertes Kartenmaterial. Für eine längere Strecke kommt da schnell mal ein Kilo Papier und mehr zusammen, was obendrein viel kostet. Hat man eine gröbere Karte, braucht man weniger Papier, findet aber nicht jeden kleinen Weg. Beides zusammen war für mich der Grund, mir doch ein GPS-Gerät anzuschaffen.

Gruß
Thoralf
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Edited by Toxxi (08/27/12 11:28 AM)
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#858295 - 08/27/12 11:33 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Toxxi]
Martina
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In Antwort auf: Toxxi
Generell empfand ich aber eines immer als Problem: Plant man auf kleinen Straßen, braucht man detailliertes Kartenmaterial. Für eine längere Strecke kommt da schnell mal ein Kilo Papier und mehr zusammen, was obendrein viel kostet. Hat man eine gröbere Karte, braucht man weniger Papier, findet aber nicht jeden kleinen Weg.


Das ist aber stark land- und kartenabhängig. Bzw. davon wie klein die Wege sind, die man finden will. Für Radreisen haben uns bisher 1:200 000er Karten immer ausgereicht. Kleinere Wege findet man, so es überhaupt welche gibt, die sinnvoll mit dem Rad zu befahren sind entweder über Wegweiser oder lokales kostenloses Kartenmaterial.
Zumindest gilt das für 'Straßentouren'. Wollte ich ausgesprochene MTB-Touren machen, würde ich auch ein GPS anschaffen.

Martina
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#858297 - 08/27/12 11:36 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Martina]
Toxxi
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In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: veloträumer

Nach meiner Erfahrung laufen ungeplante Touren Gefahr, ein beliebiges Aneinanderreihen von Kilometern zu werden, und weisen nicht selten einen Mangel an Beschäftigung mit der Reiseregion aus.


verwirrt verwirrt Das erfahre ich genau andersrum. Ok, es ist ein bisschen vom Reiseland abhängig, aber ich finde es deutlich ergiebiger, vor Ort nach Dingen Ausschau zu halten, die ich gerne sehen möchte als im Vorfeld.

Meine Erfahrungen sind aber auch die von veloträumer. Wenn ich vorher nach Dingen Ausschau halte, die unterwegs eventuell interessant sein könnten, dann schaue ich mir wesentlich mehr an. Unterwegs halte ich nicht alle 10 km an und halte Ausschau nach interessanten Dingen.

Ich bin mal ziemlich nahe an Ferropolis vorübergefahren, ohne es zu wissen oder zu bemerken. peinlich Schade im Nachhinein.

In Antwort auf: Martina
Längst nicht alles was man besichtigen kann, ist im Internet vertreten oder wird im Reiseführer aufgeführt. Gerade in letzteren stehen oft nur die 'naheliegenden' Dinge.

Das hängt doch sehr vom Reiseführer ab. Klar, wenn man nur in Marco Polo oder Dumont schaut, dann passiert das sicherlich. schmunzel

In Antwort auf: Martina
Die Prospektständer mit Anregungen, Ortspläne mit eingezeichneten Sehenswürdigkeiten oder auch schlichte Werbung am Straßenrand sind dagegen heute deutlich verbreiteter als früher.

Die meisten Flyer und Prospekte, die rumliegen, sind eh auf Autotouristen ausgerichtet und preisen irgendwas an, das entweder zu weit ab der Route liegt, oder an dem ich vielleicht sogar 10 km vorher vorbeigefahren bin. Oder das gerade Ruhetag hat etc.

Gruß
Thoralf
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Edited by Toxxi (08/27/12 11:37 AM)
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#858298 - 08/27/12 11:40 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Martina]
Toxxi
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Sagen wir mal so: Für mich haben 1:200.000er Karten auch gereicht. Ich sage ja nicht, dass das unmöglich ist. Trotzdem hat es mich genervt, an jeder kleinen Kreuzunug in der Brandenburgischen Pampa oder in der Po-Ebene suchen zu müssen, wo ich denn jetzt lang muss. Mit dem Navi ist es einfach bequemer.

In Rumänien habe ich die Stadt Baia Mare auf kleinen Sträßchen umfahren. Das wäre ganz sicher auch ohne Navi möglich gewesen, gestaltete sich mit diesem Gerät aber einfacher. So konnte ich mir nämlich wirklich viel mehr anzugucken, anstatt die Zeit mit sinnloser Sucherei zu vertrödeln. schmunzel (30 kleine Kreuzungen x 3 min Suchzeit pro Kreuzung = 1,5 h sinnlos verplempert zwinker )

Gruß
Thoralf
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#858303 - 08/27/12 11:48 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Toxxi]
Martina
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In Antwort auf: Toxxi
Unterwegs halte ich nicht alle 10 km an und halte Ausschau nach interessanten Dingen.


Nö, aber ich mach ab und zu mal Kaffee-/Tee-/sonstwas Pause und ich hab den ganzen Abend Zeit. Da beschäftige ich mich mit sowas.

Zitat:
Das hängt doch sehr vom Reiseführer ab. Klar, wenn man nur in Marco Polo oder Dumont schaut, dann passiert das sicherlich. schmunzel


Ich blättere immer alle verfügbaren Reiseführer durch und kaufe den, der mir am besten erscheint. Für Irland *war* das Dumont. Aber Maislabyrinthe hab ich noch in keinem Reiseführer gefunden.


Zitat:
Die meisten Flyer und Prospekte, die rumliegen, sind eh auf Autotouristen ausgerichtet und preisen irgendwas an, das entweder zu weit ab der Route liegt, oder an


Kann ich so nicht bestätigen. Für mich/uns sind die mehr und mehr mit zur wichtigsten Inspirationsquelle mutiert. Ich bemühe mich allerdings zusätlich, Infomaterial für ein größeres Gebiet zu bekommen. Das war in meinen letzten beiden Reiseländern GB und Irland wirklich klasse, ich weiß, dass das nicht überall so ist.

Martina
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#858337 - 08/27/12 01:58 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Vitali]
faltblitz
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Was mir noch eingefallen ist: Wenn es über so gut ausgebaute und augeschilderte Radwege geht, wie den Elberadweg, braucht man eigentlich gar keine Radkarte. Da hat mir eine Kopie aus einem Autoatlas als Orientierung gereicht. Insofern braucht man auch nicht jedes Kartenblatt kaufen, wenn die Route dieses nur an einer Ecke tangiert.

Will ich jedoch quer durchs Land und kürzere Abschnitte von Radwegen kombinieren, wird eine solche Radkarte unentbehrlich. Zum Beispiel:
Wenn Du statt des Mittellandkanales den R1 wählst, kannst Du Dir auch überlegen, über Saaleradweg und Elsteradweg nach Leipzig, dort über regionale Radwege Richtung Grimma zum Mulderadweg, diesen entlang bis Nossen auf die Sächsische Städteroute und diese im Triebischtal bis Meißen auf den Elberadweg. Diese Route fand ich, wenn ich sie geradelt bin, sehr schön, sie ist wesentlich abwechslungs-und kontrastreicher als der Elberadweg.

Auch südlichere Routen sind möglich, z.B. über Weser- und Werraradweg zum Unstrutradweg oder die Thüringer Städtekette, die ihren eigenen Reiz haben. zwinker

Noch ein Tipp, wenn man entlang von Wasserläufen radelt: Auch bei Wassersportvereine (Kanu- und Rudervereine etc.) nehmen meist gern Radler auf und man kann das Zelt kostengünstig auf die Wiese neben das Bootshaus stellen...

Ansonsten, zur Diskussion hier: Wie jeder seine Routen plant und umsetzt, ist doch jedem selbst überlassen und richtet sich nach persönlichen Präferenzen. Es gibt kein besser oder schlechter, solange man selbst damit gut klar kommt. zwinker

Im vorliegenden Fall geht es jedoch darum, was der Fragesteller/Threaderöffner für persönliche Präferenzen hat. Manche sagt er, manche nicht. Will er zügig von A nach B reisen? Will er möglichst viel ansehen? Man weiß es nicht genau. zwinker Insofern nutzt es ihm nichts, wenn man hier diskutiert, ob es sinnvoll ist, sich über "Sehenswürdigkeiten" vorher zu informieren, wenn man nicht weiß, ob ihn dies überhaupt interessiert. zwinker

Nach den bekannten Präferenzen (kein GPS, keinen Zeitdruck, freies Übernachten im Zelt, möglichst wenig Steigungen) kann man in Deutschland nach meinen Erfahrungen ohne großartige Planungen losradeln, wenn man die grobe Route anhand topografischen bzw. Radkarten festgelegt hat.

Zum zügigen Vorwärtskommen genügen die genannten weniger detailierten Radkarten bzw. die Nutzung gut ausgeschilderter Radwege. Ich nutze das Rad z.B. öfters einfach als "Transportmittel, um von A nach B zu kommen. Dann genieße ich einfach das Radeln, die vorbeiziehende Landschaft, einen zufällig auftauchenden Bäcker oder Biergarten für eine Pause, eine Badestelle für ein Bad, einen durchfahrenen, historischen Stadtkern für eine kurze Pause auf der Bank am Markt mit einem Eis, ein kleine, kühle Dorfkirche am Wegesrad zum verschnaufen in der Sommerhitze, die am Abend spontan gefundene Zeltstelle am Fluß mit dem Sonnenuntergang...eben, wie es sich ergibt und wie "eilig" ich es habe.

Wenn ich ohne konkretes Ziel unterwegs bin, je mehr ich unterwegs nebenher "mitnehmen" will und je mehr ich von ausgeschilderten Routen abweicht, um so vorteilhafter erweisen sich gegebenenfalls zusätzliche Informationen bzw. und eine entsprechende Radkarte.
Ich habe aber auch in letzterem Fall die Erfahrung gemacht, dass ich diese nicht alle vorher besorgen muss, sondern auch während der Reise bekomme. Schon das Anfahren von regionalen Touristen-Informationen etc. liefert vielfältige Infos zur Region. Meist bekommt man dort auch kostenlose oder sehr preiswerte Freizeit- oder Radkarten der Region. Dann habe ich/haben wir uns auch schon dazu entschlossen, spontan ein oder zwei Nächte irgendwo zu bleiben und interessantes in der Region anzusehen und zu erleben. Heißt: Die Idee, einfach auf einer bestimmten Route ohne festen Plan oder Ziel loszufahren, offen für das, was unterwegs kommt und passiert, hat bisher wunderbar funktioniert (übrigens nicht nur in Deutschland ;-)).

Ich habe aber auch schon stärker durchgeplante Touren (mit)gemacht. Geht auch, hat auch was. Wobei der Plan natürlich nicht immer so aufging...(und dann braucht man "Plan B)... zwinker
Also beides kann funktionieren. Man muss halt wissen, was man will und was die persönlichen Präferenzen sind - und Rahmenbedingungen, die bestimmte Anforderungen postulieren.

Viele Grüße
Christoph
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#858364 - 08/27/12 03:20 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: faltblitz]
Uli
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Volle Zustimmung zu deinem Beitrag, trotzdem eine Ergänzung: Je mehr Präferenzen man hat - oder anders gesagt: je weniger egal einem der Streckenverlauf ist, desto "besser" muss die Planung sein. Spätestens wenn man den Wunsch hat, unbelästigt vom IMV unterwegs zu sein, muss man meiner Erfahrung nach gut planen.
Gruß
Uli
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#858375 - 08/27/12 03:56 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Uli]
kona
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In Antwort auf: Uli
Spätestens wenn man den Wunsch hat, unbelästigt vom IMV unterwegs zu sein, muss man meiner Erfahrung nach gut planen.


Dafür eignen sich m.E. ADAC-Karten recht gut. Mit einem entsprechenden Atlas plane ich die Strecken grob. Gelegentlich kopiere ich mal ein paar Seiten oder knipse sie mit dem Smartfon ab. Die Straßen sind gut entsprechend ihrem Rang dargestellt.
Im entsprechenden Maßstab habe ich dann auch eine gute Gesamtstreckenübersicht.

Wenn ich es genauer haben will, kommen evtl. noch Radkarten oder Wanderkarten und/oder Ausdrucke aus der Top 50 dazu, die eben alle ihre speziellen Vorteile haben.
--------------------
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#858376 - 08/27/12 03:59 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Uli]
faltblitz
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In Antwort auf: Uli
Spätestens wenn man den Wunsch hat, unbelästigt vom IMV unterwegs zu sein, muss man meiner Erfahrung nach gut planen.
Gruß


Ich nehme mal an, "IMV" bedeutet "individueller, motorisierter Verkehr" oder so ähnlich?

Nein - ich meinte nicht, dass mir der Streckenverlauf "egal" sei. Diese Präferenz (also möglichst vom motorisierten Verkehr unbehelligt) habe ich auch - und sie ist bei meinem Vorgehen quasi inbegriffen. Dazu ist eben eine Radkarte nützlich, die diese Präferenz bei Ihrer Wegeführung auch setzt und aus der ausreichend Informationen hervorgeht, welcher Art die Wege bzw. Straßen sind. Die o.g. Karteblätter des ADFC haben mir da bei Touren, bei denen ich zügig vorankommen will, meist gereicht.

Bei Nutzung gut ausgebauter und beschilderter Radwege/Radfernwege ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Präferenz ein hoher Stellenwert eingeräumt wird, auch relativ hoch. Dann kam ich auch mal ohne Radkarte zurecht.

Kurzum: Radtourenkarten sind u.a. nach dieser Präferenz aufgebaut und beschilderte Radwege auch. Daher mein Hinweis, diese zu nutzen... schmunzel

Christoph ("verkehrsarm" unterwegs ;))

Edited by faltblitz (08/27/12 04:06 PM)
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#858379 - 08/27/12 04:05 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: faltblitz]
jutta
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Vitali hatte ja "weniger Berge"gewünscht. Da ist dein Vorschlag mit Werra und Unstrut imho weniger geeignet, denn das zwischenliegende Eichsfeld ist alles andere als eben. Und um da zu fahren muss man schon ziemlich genau planen (und hoffen, dass die Natur sich nach der Karte richtet).

Zum Elb-Rw gibts einen sehr guten Flyer mit Kilometer-Angaben und Unterkünften. Dürfte bei den Infos am Rw zu haben sein.
Gruß Jutta
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#858387 - 08/27/12 04:53 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: jutta]
faltblitz
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In Antwort auf: jutta
Vitali hatte ja "weniger Berge"gewünscht. Da ist dein Vorschlag mit Werra und Unstrut imho weniger geeignet, denn das zwischenliegende Eichsfeld ist alles andere als eben.


Nein - ich hatte eher daran gedacht, entlang der Werra bis Mihla zu fahren und von da südlich des Eichfeldes durch/über den Hainich auf den Unstrut Radweg. Das wäre quasi eine kurze, wenn auch heftige Steigung (ca. 20 km von Mihla/Werrabis Großgottern bzw. Bad Langesalza/Unstrut?) über die Wasserscheide, dann geht es wieder ins Tal und am Fluss entlang. Das war auch nur ein Gedanke, den ich nicht näher geprüft habe - ich bin von Werra zur Unstrut bisher weder quer rübergeradelt noch hab ich mir das jetzt genauer angesehen. Hab ich mir nur früher mal als potenzielle Route ausgewählt, wenn ich in diese Richtung wollen würde. Die Nähe dieser beiden Flussradwege stach mir quasi ins Auge... zwinker

Eine andere Variante wäre, den Werra-Radweg bis zum Thüringer-Städteketten-Radweg zu fahren. Dieser Städteketten-Radweg hat wunderschöne Abschnitte, besonders Weimar-Altenburg.

Diverse Strecken auf Unstrutradweg (ab Straußfurth), Saale-, Thüringer Städteketten-, Mulde- und Elberadradweg nach Dresden habe ich selbst in unterschiedlichen Varianten genutzt und bin so nach Dresden geradelt. Und - bevor wieder ein Hinweis wegen Steigungen kommt zwinker - nein, ich bin vom der Thüringern Städtekette nicht auf den Radweg Sächsische Städtekette abgebogen, sondern habe lieber von Altenburg den beschriebenen Schlenker über den Mulderadweg gemacht - wegen der Steigungen. Die Sächsische-Städteketten-Radweg erschien dann Richtung Osten doch zu bergig. zwinker

Christoph

Edited by faltblitz (08/27/12 05:04 PM)
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#858397 - 08/27/12 05:34 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Kekser]
Holger
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In Antwort auf: Kekser
[…]Zunächst muss natürlich ein grundlegendes Interesse an einer bestimmten Tour bereits gereift sein. Das erleichtert die Entscheidungsfindung.
1. Ich besorge Karten (Papier!, sinnvoller Maßstab), breite sie aus und lass sie wirken. Ne ganze Weile.
2. Ich recherchiere interessante kulturelle und geographische Sehenswürdigkeiten
3. Ich entscheide welche Stellen ich anfahren möchte (meist über die Berge, Steigungen umgehe ich kategorisch nicht!). Auf welchem Weg ich dort hin gelange entscheide ich jedoch noch nicht, dies ändert sich nämlich während einer Tour mehrfach.
4. Los geht´s. Die Routenplanung für den nächsten Tag erfolgt immer am Abend zuvor.

Grundsätzlich ist es bei mir ähnlich. In der Regel sind jedoch Punkt 1 und 2 vertauscht, ich habe zunächst eine Region, die ich befahren möchte und informiere mich, was es da zu sehen gibt.
Dann Punkt eins, bis auf das wirken lassen. Auf mich hat noch nie eine Karte gewirkt. Aber es gibt mir einen Überblick, wie die Punkte von Nr. 1 in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen sind. Für Frankreich und die Schweiz (woanders war ich im letzten Jahrzehnt nicht radreisen peinlich) stelle ich mich dazu an die Wand, da hängen bei mir nette Karten, recht kleiner Maßstab. Die genauen Wege lege ich auch nicht fest, das entscheide ich kurzfristig. Sollte ich irgendwann mal woanders hin fahren, kann ich mir die erste Grobplanung auch mithilfe von Google-Maps o. ä. vorstellen.
Dann Punkt vier, nicht im am Vorabend, manchmal mit zwei-drei Tagen Vorlauf, manchmal ändert sich das auch mittags noch.
Was bei mir noch dazu kommt, ist der Blick auf die Wettervorhersage, die hat einen recht großen Einfluss auf die Routenplanung (allerdings eher die Grob- als die Feinplanung)

Dieses Jahr wollte ich das erste Mal ohne Papierkarten unterwegs sein, nur mit GPS und iPad, auf dem die IGN-Karten installiert waren. Vorteil: alle Maßstäbe, Darstellung etwas größer als auf dem GPS - das wäre mir als einzige geographische Informationsquelle zu klein. Nachteil: iPad ist in irgendwelchen Taschen, braucht Strom etc. Nach zwei Tagen kaufte ich mir Papierkarten ... Test gescheitert.

Eine Tour, diese hier, habe ich jedoch komplett vorgeplant und bin nach GPS gefahren. Für diesen Zweck, einiger Maßen schnell ein Ziel erreichen, möglichst widerstandsarm, war das optimal; für längere Reisen jedoch nix für mich.

In Antwort auf: Kekser
[…]Digitale Empfangs- und Abspielgeräte bleiben bei meinen Touren zu Hause. Wenn ich reise, bin ich für niemanden erreichbar. […]

Ich nehme dagegen gerne noch eine Ersatzhose und ein Ersatztrikot mit zwinker
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Off-topic #858399 - 08/27/12 05:35 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: faltblitz]
Holger
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In Antwort auf: faltblitz
In Antwort auf: Uli
Spätestens wenn man den Wunsch hat, unbelästigt vom IMV unterwegs zu sein, muss man meiner Erfahrung nach gut planen.
Gruß


Ich nehme mal an, "IMV" bedeutet "individueller, motorisierter Verkehr" oder so ähnlich?[…]

Ich nehme an, dem Kollegen sind zwei Buchstaben verrutscht. MIV = Motorisierter Individualverkehr, von daher passt es zwinker
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#858446 - 08/27/12 07:52 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Uli]
Martina
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In Antwort auf: Uli
Je mehr Präferenzen man hat - oder anders gesagt: je weniger egal einem der Streckenverlauf ist, desto "besser" muss die Planung sein.


Mir ist der Streckenverlauf natürlich nicht egal. Aber viele der Dinge, die mir wichtig sind, lassen sich aus einer Karte m.E. nicht entnehmen, insbesondere dann nicht wenn man noch nie im Land war. Plattes Beispiel: wer noch nie in Skandinavien war, wo man damit rechnen muss, dass Nebenstraßen nicht asphaltiert sind, kann m.E. erstens nicht wissen wie oft das auftritt (den Karten, die ich kenne, sieht man das nicht an) und zweiten auch nicht wissen, ob und wenn ja wie sehr ihn das stören wird. Wir haben es jedenfalls bereits nach zwei Tagen aufgegeben, möglichst kleine Straßen benutzen zu wollen, weil uns das entweder staubige oder matschige Waschbrett durchsetzt mit kurzen aber giftigen Anstiegen einfach gestört hat.

Zitat:

Spätestens wenn man den Wunsch hat, unbelästigt vom IMV unterwegs zu sein, muss man meiner Erfahrung nach gut planen.


Das kommt sehr darauf an, ab wann man sich vom Verkehr belästigt fühlt. Wenn man autounabhängige Wege sucht, muss man tatsächlich planen, aber mein Eindruck ist nach wie vor, dass die meisten Landstraßen nicht so stark befahren sind, dass ich mich belästigt fühlen würde. Vielleicht liegt das daran, dass ich im Großraum Stuttgart wohne und es eigentlich fast überall ruhiger ist als hier.

Martina
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#858523 - 08/28/12 08:11 AM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Holger]
Uli
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In Antwort auf: Holger
Ich nehme an, dem Kollegen sind zwei Buchstaben verrutscht. MIV = Motorisierter Individualverkehr, von daher passt es

Ja, das wollte ich eigentlich tippen peinlich

In Antwort auf: Martina
Das kommt sehr darauf an, ab wann man sich vom Verkehr belästigt fühlt. Wenn man autounabhängige Wege sucht, muss man tatsächlich planen, aber mein Eindruck ist nach wie vor, dass die meisten Landstraßen nicht so stark befahren sind, dass ich mich belästigt fühlen würde.

Das kann ich von mir nicht behaupten und ist gleichzeitig ein weiteres Beispiel für einen Umstand, der vorher schwer planbar ist. Bei meinem letzten Urlaub im Pfälzer Wald war nahezu jede Landstrasse so stark befahren, dass ich die Lust am Radeln verlor. Während der Schleswig-Holstein-Tour hingegen bin ich hingegen sehr viel auf sehr ruhigen Landstrassen unterwegs gewesen.
Gruß
Uli
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#858610 - 08/28/12 02:08 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Martina]
Falk
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Zitat:
Plattes Beispiel: wer noch nie in Skandinavien war, wo man damit rechnen muss, dass Nebenstraßen nicht asphaltiert sind, kann m.E. erstens nicht wissen wie oft das auftritt (den Karten, die ich kenne, sieht man das nicht an)

Es gibt Karten, denen man das ansieht. Asphaltierte Straßen sind auf den finnischen GT-Karten mit Querstrichen so etwa alle Zentimeter gekennzeichnet. Weniger schön ist, dass die Qualität von Straßen ohne feste Decke sehr unterschiedlich und kaum vorhersagbar ist. Normalerweise sind solche Straßen richtig eben und gut befahrbar. Waschbrett gibt es aus reiner Bosheit immer dann, wenn die sonne von der Seite durch die Bäume fällt und man es deshalb nicht erkennen kann. Schwere Lkw, beispielsweise beim Holzeinschlag, können die Ölkiesstraßen aber grundlegend versauen. Das Problem ist dann vor allem der lose Split. Damit sind die Spurführung und die Laufsicherheit beeinträchtigt und zudem läuft es schwer. Bisher war es aber meist auszuhalten. Richtig mies sind vorbeischießende Lkw mit dazugehöriger Staubwolke. Nur sind die überhaupt nicht vorherzusagen. Besser als starkbefahrene Fernverkehrsstraßen ist Ölkies im Wald allemal.

Was die Streckenplanung betrifft, eigentlich suche ich nur nach einer Region und dann nach Anfangs- und Endpunkt. Das sind in der Regel Bahnhöfe. Mit Fernradwegen habe ich es weniger. Die sind vor allem eine deutsche Angelegenheit und so richtig reißt es mich nicht vom Hocker, Strecken zu befahren, wo ich auch mit dem Zug fahren könnte. Ich will dahin, wo das nicht der Fall ist.
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#858611 - 08/28/12 02:14 PM Re: Wie geschieht eine Routenplanung? [Re: Falk]
Martina
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In Antwort auf: Falk
Weniger schön ist, dass die Qualität von Straßen ohne feste Decke sehr unterschiedlich und kaum vorhersagbar ist.


Eben. Und dann ist sie auch noch wetterabhängig.

Zitat:

Normalerweise sind solche Straßen richtig eben und gut befahrbar.


Wir scheinen immer Waschbrett zu erwischen. traurig


Martina
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