Was mir noch eingefallen ist: Wenn es über so gut ausgebaute und augeschilderte Radwege geht, wie den Elberadweg, braucht man eigentlich gar keine Radkarte. Da hat mir eine Kopie aus einem Autoatlas als Orientierung gereicht. Insofern braucht man auch nicht jedes Kartenblatt kaufen, wenn die Route dieses nur an einer Ecke tangiert.
Will ich jedoch quer durchs Land und kürzere Abschnitte von Radwegen kombinieren, wird eine solche Radkarte unentbehrlich. Zum Beispiel:
Wenn Du statt des Mittellandkanales den R1 wählst, kannst Du Dir auch überlegen, über Saaleradweg und Elsteradweg nach Leipzig, dort über regionale Radwege Richtung Grimma zum Mulderadweg, diesen entlang bis Nossen auf die Sächsische Städteroute und diese im Triebischtal bis Meißen auf den Elberadweg. Diese Route fand ich, wenn ich sie geradelt bin, sehr schön, sie ist wesentlich abwechslungs-und kontrastreicher als der Elberadweg.
Auch südlichere Routen sind möglich, z.B. über Weser- und Werraradweg zum Unstrutradweg oder die Thüringer Städtekette, die ihren eigenen Reiz haben.

Noch ein Tipp, wenn man entlang von Wasserläufen radelt: Auch bei Wassersportvereine (Kanu- und Rudervereine etc.) nehmen meist gern Radler auf und man kann das Zelt kostengünstig auf die Wiese neben das Bootshaus stellen...
Ansonsten, zur Diskussion hier: Wie jeder seine Routen plant und umsetzt, ist doch jedem selbst überlassen und richtet sich nach persönlichen Präferenzen. Es gibt kein besser oder schlechter, solange man selbst damit gut klar kommt.

Im vorliegenden Fall geht es jedoch darum, was der Fragesteller/Threaderöffner für persönliche Präferenzen hat. Manche sagt er, manche nicht. Will er zügig von A nach B reisen? Will er möglichst viel ansehen? Man weiß es nicht genau.

Insofern nutzt es ihm nichts, wenn man hier diskutiert, ob es sinnvoll ist, sich über "Sehenswürdigkeiten" vorher zu informieren, wenn man nicht weiß, ob ihn dies überhaupt interessiert.

Nach den bekannten Präferenzen (kein GPS, keinen Zeitdruck, freies Übernachten im Zelt, möglichst wenig Steigungen) kann man in Deutschland nach meinen Erfahrungen ohne großartige Planungen losradeln, wenn man die grobe Route anhand topografischen bzw. Radkarten festgelegt hat.
Zum zügigen Vorwärtskommen genügen die genannten weniger detailierten Radkarten bzw. die Nutzung gut ausgeschilderter Radwege. Ich nutze das Rad z.B. öfters einfach als "Transportmittel, um von A nach B zu kommen. Dann genieße ich einfach das Radeln, die vorbeiziehende Landschaft, einen zufällig auftauchenden Bäcker oder Biergarten für eine Pause, eine Badestelle für ein Bad, einen durchfahrenen, historischen Stadtkern für eine kurze Pause auf der Bank am Markt mit einem Eis, ein kleine, kühle Dorfkirche am Wegesrad zum verschnaufen in der Sommerhitze, die am Abend spontan gefundene Zeltstelle am Fluß mit dem Sonnenuntergang...eben, wie es sich ergibt und wie "eilig" ich es habe.
Wenn ich ohne konkretes Ziel unterwegs bin, je mehr ich unterwegs nebenher "mitnehmen" will und je mehr ich von ausgeschilderten Routen abweicht, um so vorteilhafter erweisen sich gegebenenfalls zusätzliche Informationen bzw. und eine entsprechende Radkarte.
Ich habe aber auch in letzterem Fall die Erfahrung gemacht, dass ich diese nicht alle vorher besorgen muss, sondern auch während der Reise bekomme. Schon das Anfahren von regionalen Touristen-Informationen etc. liefert vielfältige Infos zur Region. Meist bekommt man dort auch kostenlose oder sehr preiswerte Freizeit- oder Radkarten der Region. Dann habe ich/haben wir uns auch schon dazu entschlossen, spontan ein oder zwei Nächte irgendwo zu bleiben und interessantes in der Region anzusehen und zu erleben. Heißt: Die Idee, einfach auf einer bestimmten Route ohne festen Plan oder Ziel loszufahren, offen für das, was unterwegs kommt und passiert, hat bisher wunderbar funktioniert (übrigens nicht nur in Deutschland ;-)).
Ich habe aber auch schon stärker durchgeplante Touren (mit)gemacht. Geht auch, hat auch was. Wobei der Plan natürlich nicht immer so aufging...(und dann braucht man "Plan B)...

Also beides kann funktionieren. Man muss halt wissen, was man will und was die persönlichen Präferenzen sind - und Rahmenbedingungen, die bestimmte Anforderungen postulieren.
Viele Grüße
Christoph