Hallo Tom!
Das meiste wurde ja schon geschrieben und ich kann mich der Meinung von panta-rhei, mgabri und anderen nur anschließen: Die Kettenstreben sind zu kurz.
Das Rad ist als Maßrahmen bestellt wurden, d.h. ein Randonneur mit Gepäckträger für Radtaschen vorne & hinten.
Meine Körpermaße, Einsatzzweck, Systemgesamtgewicht etc. waren bei Bestellung bekannt.
Damit weiß der Rahmenbauer, dass ihm ein 2m Mensch mit >100kg gegenüber steht und dieser auch Gepäck transportieren will und 2m Menschen mit nur Schuhgröße 42 sind mir bisher noch nicht begegnet.
Wie ich
hier ff. schon mal geschrieben hatte, werden bei "üblichen" Rahmen von der Stange die Kettenstreben nur sehr selten verlängert, meistens zieht sich eine Länge durch die ganze Größenpalette, von RH 48 bis RH 64cm. Das ist günstig (finanziell) für den Hersteller, aber ungünstig (Fahrverhalten) für große Fahrer, denn auf die geänderte Belastung des Rades wird wenig Rücksicht genommen. Schaut man sich z.B. Rahmen von
MAXX (der Firmenchef soll auch 2m lang sein) oder auch Modelle von Patria an, so sieht man, dass man sich hier Gedanken gemacht hat, um die Belastungen bei großen Rahmen/Fahrern besser zu verteilen und nicht nur über das Hinterrad zu konzentrieren. Auch
GEBLA weist hier ja darauf hin.
420mm sind für einen Randonneur schon sehr kurz, 420mm ist kürzer als bei Cyclorossern üblich (meistens 425mm) bei MTBs sind auch 425mm der Standard, bei Trekkingrahmen um die 445-450mm (selten 440mm) Und das sind fast immer Räder, deren Kettenstreben für Otto-Normalfahrer ausgelegt wurden. Es sind fast nur Rennräder in einem Bereich unter 425mm anzutreffen.
Wenn ich mir jetzt diese Konstruktion an Toms Rad ansehe und mir dann noch überlege, dass der Träger weit hinter der Hinterachse sitzt und somit quasi wie bei einer Wippe über dem HR das Rad vorne noch entlastet wird, zusätzlich mit Tom als großen Menschen das Gewicht auch weit oberhalb des Hinterachse konzentriert wird, dann frage ich mich schon, wozu man sich einen Maßrahmen bauen lässt. Doch nicht dafür??? Eine Konzentrierung der Masse auf dem Hinterrad und ein fast kaum belastetes Vorderrad sind die Folgen. Ich habe das Vergnügen bei meinem Reise-MTB mit so einer Konstruktion fahren zu dürfen (425mm Radstand, LOGO-Träger, Taschen sitzen maximal weit hinten), dass daraus nicht unbedingt das optimale Fahrverhalten resultiert, muss man wohl nicht näher erläutern.
Dass auf diesen Ausleger erhebliche Kräfte wirken ist sicher unstrittig, warum baut man ihn nicht wenigstens kürzer? Nur für die Fersenfreiheit? Kann ich nicht ganz glauben, denn ich habe Schuhgröße 48/49 und komme mit weniger Abstand auch bei meinen Reiserädern (zw. 425mm (mit einigen Einschränkungen) und 450mm) klar.
Der lange Ausleger dürfte wohl die Bremse umgehen sollen. Warum die dort platziert wurde, habe ich auch nicht nachvollziehen können.
Meine Meinung in Kürze: Hätte man die Kettenstrebenlänge auf die bekannte Größe und das Gewicht des Fahrers abgestimmt (egal ob jetzt 450, 470, 490mm...) und die Bremse schön geschützt auf die Kettenstrebe gesetzt, dann wäre diese ganz seltsame Konstruktion mit dem Ausleger überflüssig gewesen und man hätte den Träger direkt unten am Ausfallende verschrauben können. Warum das nicht so gemacht wurde, verstehe ich absolut nicht.