Ganz vergessen sind die alten Ressentiments dennoch nicht. Die meisten Südtiroler sehen sich selbst immer noch in erster Linie also ebensolche und meinen, wenn sie von "den Italienern" sprechen, alles mögliche südlich von Kalterersee und Dolomiten, aber keine Volksgruppe, zu denen sie selbst gehören (möchten).
Das hat nichts mit Ressentiments zu tun und trifft wie beschrieben auf mehr oder weniger alle Italienier zu. Wie ich während meines letzten Urlaubs von einer landeskundlich und geschichtlich kompetenten Quelle lernen durfte ist Italien ein eher junger Vielvölkerstaat ohne "gesamtstaatliche" Geschichte. Die Einwohner haben deshalb ein starkes lokal ausgeprägtes Bewusstsein, was sich u.a. genau in dem von dir beschriebenen Verhalten ausdrückt: Alle anderen sind Italiener, wir sind Sizilianer, Toskaner, Lombarden, Tiroler, ... .
Gruß
Uli