Hallo!
Jetzt kann ich euch von meiner Novembertour durch Slowenien berichten:
An sich nett, wie die Tour gelaufen ist (diesmal irg-unüblich mit etwas weniger Höhenmetern), meine Leistungsfähigkeit war auch nicht die, die ich sonst habe, aber diesmal hatte ich ja auch mein beleidigtes Knie.
Zwei Probleme hatte ich, beide mit der selben Ursache: Die Meteorologen haben sich geirrt, es war um ca. 5° (oder wahrscheinlich etwas mehr) kälter als angenommen, dazu gabs teilweise auch sehr starken Wind, anfangs Regen und später auch leichte Schneeschauer.
Deshalb hatte ich etwas wenig anzuziehen. Mit allen Reserveklamotten auch noch war ich aber im grünen Bereich. Nur: Viel kälter hätte es nicht mehr werden dürfen, dann hätte ich ein Textilgeschäft suchen müssen.
Die High-Tech-Dinger (siehe Qualitätsdiskussion) sind sicher nicht schlecht, aber so viel besser wie die billiger Dinger sind sie sicher nicht. Einziger echter Vorteil: Ich hatte nie eine Kältebrücke im Hüftbereich, da sie recht eng anliegen. Praktisch habe ich dabei den dünnen Packlight-Anorak gefunden, zusammen mit den anderen Schichten ließ sich so sehr genau die richtige Isolierung zusammenstellen.
Der Schlafsack (Carinthia, Komfortbereich bis -5° hinunter, haha

) hat natürlich nicht das gehalten, was die Werbung sagte: Auch nur bei ca. 0° oder leichten +-Graden im Zelt wars trotz aller Sachen am Körper -nun, sagen wir einmal-etwas frisch, bei -8° im Freien (also etwas wärmer im Zelt) natürlich noch frischer. Erholsam wird so eine Nacht nicht unbedingt. Vorteil dabei: Das Aufstehen fällt in der Früh leicht, weils draußen nicht kälter ist als im Sack. (Dass der Schlafsack nahe an der Grenze ist, habe ich gewusst, es war mir aber zu blöd, wegen den paar Nächten einen neuen zu kaufen.)
Interessant war, dass ich nur in der ersten Nacht relativ viel Kondenswasser im Zelt hatte, da hatte ich aber noch ein paar feuchte Sachen vom Regen drin (wollts nicht draußen einfrieren lassen). In den späteren (und deutlich kälteren) Nächten wurde die Geschichte wieder trockener, wenn auch gefrorener. Zeit zum Trocknen hatte ich keine. Das relativ kleine Polaris von Wechsel ist für mich ein recht gelungener Kompromiß, auch unter 0°.
Unangenehm war für mich ein gewisser Zeitdruck, weil die Stunden mit Licht ja viel geringer sind wie sonst. Da musste ich meine Streckenwünsche noch einmal reduzieren.
Ein Problem ist mir in den Schneeschauern aufgefallen: Wenn die Witterung für Eis auf den Straßen sorgt, endet so eine Tour schlagartig. Selbst mit Winterreifen würden mir (zumindestens auf normalen Straßen) die Autofahrer, die mit Sommerreifen herumschleudern, genug Angst einjagen, dass ich die Tour abbrechen würde. (Und im Spätherbst fahren viele Spezialisten so!) Der Spielraum, in dem sich eine solche Tour bewegt, ist also relativ gering. Wenn die Wettervorhersage gestimmt hätte, hätte ich diese Probleme nicht gehabt.
Aber die Tour hat Spass gemacht!
lg! irg