Hallo Hans,

bzgl. der verbalen Gratwanderung -- in Bezug auf mich selbst -- stimme ich dir wohl weitestgehend zu. Es kommt aber immer auf die Situation an, ob nun Woerter wie "Bulle(n)" abwertend empfunden werden oder nicht. Auch der Tonfall ist hierbei natuerlich ganz entscheidend.

Allerdings
Zitat:
[...] Wer es verwendet, müsste sich eigentlich dessen bewusst sein, dass er damit möglicherweise eine bestimmte Reaktion provoziert.

So kann ich einige Diskussionsteilnehmer hier im Forum wirklich nicht verstehen: einerseits nehmen sie dieses Wort und andere (Bullenschweine) unbekümmert in den Mund und andererseits beklagen sie sich weinerlich über echte oder vermeintliche Übergriffe von Polizistenseite.

[...]n der hier geführten Diskussion halte ich es für naja, sagen wir, ziemlich unsachlich, zehn Beispiele von polizeilichem Fehlverhalten aus mehreren Jahrzehnten zusammenzusuchen um damit grundsätzlich das Tun der Polizei zu diskreditieren. In JEDER Organisation und bei JEDEM Menschen gibt es Fehler und Unkorrektheiten; wenige negative Einzelfälle auf eine ganze Organisation umzulegen, kann nicht richtig sein.

muss ich mich ueber solche Verharmlosung entsprechender Uebergriffe seitens der Polizei, die zudem keine Einzelfaelle zu sein scheinen, doch sehr wundern und dem widersprechen:

Die Polizei ist nunmal nicht irgendeine Organisation, sondern traegt durch das ihr zugesprochene (und imho auch notwendige) Gewaltmonopol eine extrem hohe Verantwortung! Gleiches gilt natuerlich fuer einzelne Polizisten. Ein Polizist sollte eigentlich geistig so gefestigt sein, dass er ueber verbale Entgleisungen (seiner selbst als auch anderer) "erhaben" ist und sich davon nicht provozieren laesst.

Das kein Mensch perfekt ist, weiss wohl jeder und so kann es natuerlich vorkommen, dass in Einzelfaellen Uebergriffe passieren. Wenn ich mir hier aber einige Schilderungen anhoere und schon gewisse Gerichte hinterfragen, wie der Zustand in gewissen Landespolizeien ausschaut, dann habe ich schon den Eindruck, dass

- einerseits ein Grossteil (nicht alle!) der (Einsatz-)Polizisten eben NICHT entsprechende geistige und gesellschaftliche Reife besitzen

und

- andererseits der Einsatz solcher provozierbaren Polizisten und die Art der Organisation entsprechender Grosseinsaetze von hoeherer Stelle ganz bewusst so veranlasst wird.

Ich frage mich (weil ich es wirklich nicht weiss) welche Reifepruefungen ein Polizistenanwaerter abzulegen hat, bevor er eine Waffe bekommt und dazu in die Lage versetzt wird Gewalt auszuueben. In welchem (Aus-)Bildungsgrad haben ueblicherweise solche Einsatzkraefte?

Zu einem anderen Punkt: Dass eine Dienstwaffe notwendig ist, kann ich noch irgendwie einsehen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich notwendig (fuer seine Sicherheit) ist, wenn ein Polizist mit "offener" Waffe auf Streife ist. Mir jedenfalls ist nie wohl dabei, wenn ich in Kontakt mit offensichtlich bewaffneten Menschen komme, seien sie nun Polizisten oder nicht.

Viele Gruesse,
Maik