1400 KM, mein Rennrad und Ich.Das war der Grundgedanke.
Ein schöner Grundgedanke und ein tolles Vorhaben für Deinen 18. Geburtstag. Wir sind mit 18 damals durch Österreich geradelt, dann mit 19 und 20 Jahren in Frankreich unterwegs (von Lyon über große Umwege durchs Massif Central auch nach Marseille … )
Ein paar Gedanken und Kommentare:
KM-Leistung pro Tag: Sicher geht es nicht darum, möglichst schnell das Mittelmeer zu sehen, sondern viel mehr um den Weg dahin.
78-100 km pro Tag scheinen sehr realistisch. Nach Deinen Daten (Abfahrt 15.Juli, Ankunft 1.8. in Marseille) würdest Du an 18 Tagen radeln – sind 78km/Tag bei 1400km oder 100km/Tag bei 1800km für Umwege und hübschere Routen wie Uli richtigerweise anmerkt. Das ist leicht zu schaffen, bei Deinem Trainingszustand (und jungem Alter).
Die 150-200 km an einem Tag hast Du wohl erwähnt, um Deinen guten Trainingszustand zu dokumentieren. Ich habe Deinen Text nicht so verstanden, dass Du auf Deiner Radreise nach Marseille so lange Strecken fahren willst, wie das manche Forumsteilnehmer verstanden zu haben scheinen.
Rennrad und Ausrüstung: leicht! Kein Anhänger! Siehe meine Antwort im entsprechenden Thread.
Route: Bei Deinem Ausgangspunkt, laß Dich von den Nachbarn inspirieren und suche unter "lange afstand fietsen". Schau auch bei den Belgiern, hier gibt es Routenvorschläge, z.B.
http://www.groteroutepaden.be/nl/pagina/213-260/over-de-grens.htmlHier eine Strecke von Maastricht ans Mittelmeer:
https://www.europafietsers.nl/fietsroutes/groene-weg-naar-de-middellandse-zeeoder
www.fietsrouteplanner.eu – wenn Du Rheine – Marseille eingibst, gibt es einen Routenvorschlag von knapp 1700km über NL, BE, LUX, FR.
http://www.fietsvakantie.eu/Überlege ein wenig, was Du willst. KM-Bolzen? Natur? Kultur? Hügel/Berge? Du kannst über sehr weite Strecken an Flüssen oder alten Bahnstrecken unterwegs sein. Das kann nett oder auch langweilig sein. Du kannst auch Umwege nehmen. Du kannst die Route nach Sehenswürdigkeiten planen. Ich finde es immer nett, zu radeln und dann was anzusehen, wieder zu radeln etc.
Übrigens finde ich die guten alten Michelin (Papier-)Karten im Maßstab 1:150000 für eine Reise per Rennrad immer noch ausgezeichnet. Paßt in die Trikottasche und Du hast schnell einen guten Überblick, auch wenn Du Dich mal verfährst. In FR sind die Straßen generell sehr gut beschildert, man kann leicht low-tech fahren…
Rückreise: Zerlegen und verpacken musst du das Rad wenn es keine Fahrradstellplätze im Zug gibt. Das "Paket" muss dann in die Gepäckfächer im TGV passen. Genauere Infos mit Maßen und Beispiel-Bildern dazu gibt es hier im Forum reichlich. Wichtig: Für den Anhänger gilt dann das gleiche: Zerlegen und Verpacken! Beim Umsteigen darfst du schön alles alleine durch die Gegend wuchten. Noch ein Paket mehr macht es dann noch aufwändiger und schwieriger, als es so schon ist. Auch deshalb empfehlen hier so viele Mitglieder einen Gepäckträger anstelle des Anhängers.
Sollte diese Variante - Fahrrad zerlegt und verpackt mitnehmen - dein Favorit sein, dann vermeide ein Umsteigen in Paris. Nimm stattdessen besser den durchgehenden TGV nach Brüssel.
Vermeide den TGV. Nimm stattdessen einen TER (Regionalzug). Aber ich würde überhaupt einen Billigflieger retour nehmen.
Ad TGV: Mit einem zerlegten und verpackten Rad, plus Radgepäck wird jedes Umsteigen zu einer mühseligen Geschichte. Habe ich einmal gemacht von Brüssel über Paris - mit Bahnhofswechsel (ein Alptraum!) nach Bordeaux und von Biarritz oder so wieder zurück. Nie wieder. @Uli hat schon recht " Beim Umsteigen darfst du schön alles alleine durch die Gegend wuchten." Alleine mit nur 2 Händen ist das mühselig...
Wie wäre es mit einem Billigflieger von Marseille nach Eindhoven – Ryanair fliegt am 4.8. um 73,--, dann kommt noch das Rad dazu (40,--, glaube ich). Von dort läßt Du Dich abholen oder radelst nach Rheine. Verpacken mußt Du das Rad auch, aber bist kürzer unterwegs.
Viel Vergnügen
Mado