Hallo Luca,
toller Plan, das wird eine super Tour.
Ein paar Gedanken: Wenn du wirklich mit einem richtigen Rennrad fahren willst, und gleichzeitig zelten willst, könnte der Gepäcktransport ein Problem werden. Ohne zumindest einen hinteren Gepäckträger mit zwei Packtaschen ist es m.E. schwierig, selbst eine minimale Campingausrüstung am Rad zu transportieren. Die Alternative ist im Zweifel, nur eine Super-Leichte Bivvi-Ausrüstung (leichte Matte, Inner-Liner für Schlafsack, Bivvy-Bag, aber kein Zelt) mitzunehmen und sich in Bikepacking-Manier nachts einfach irgendwo ins Feld zu schlagen; bei schlechtem Wetter dann in Hotels auszuweichen.
Was die Packliste betrifft: Wenn es total minimalistisch sein soll, reichen zwei Fahrradhosen (eine hast du an, eine trocknet am Rad), zwei Merino-Shirts (eins zum Fahren, eins zum drin Schlafen - Merino hat den Vorteil, dass du es tagelang tragen kannst, ohne dass es anfängt zu müffeln), Arm- und Beinlinge, eine Hose zum Schlafen, eine wasserdichte Regenjacke (wichtig auch gegen Kälte), zwei Paar Socken, Fahrradschuhe.
Wenn du jung und fit bist, und mit leichtem Gepäck und Rennrad unterwegs bist, sollten 150 bis 200 km am Tag kein Problem sein.
Was die Routenplanung betrifft, würde ich mich nicht auf ein Navigationssystem verlassen, sondern selbst planen. Entweder vorher am Computer mit Tools wie GPSies.com oder RidewithGPS, oder unterwegs mit Hilfe von Papierkarten. Für Frankreich sind die Michelin 1:150000er Karten genial - einfach die kleinen weißen Straßen nehmen, und fertig.
Mit Blick auf die grobe Routenplanung musst du dir auch überlegen, ob du einfach nur möglichst schnell ankommen willst, oder eine landschaftlich reizvolle Strecke fahren willst. Falls du genug Zeit hast, würde ich zum Beispiel erwägen, durch die Vogesen, das Jura und das Luberon zu fahren - da hast du zwar deutlich mehr Höhenmeter als durchs Rhone-Tal, aber die Landschaft ist auch deutlich netter. Die Strecke zwischen Metz und Nancy ist ebenfalls wahrscheinlich landschaftlich nicht gerade der Knaller.
Mit Blick auf Handy-Apps kann ich dir nicht helfen, ich nutze ein Garmin GPSmaps 64s. Viele Radler nutzen inzwischen Handies - Vorteil ist, dass du nicht noch ein weiteres Gerät brauchst, Nachteil ist, dass der Stromverbrauch deutlich höher ist, und du je nach App evtl permanent eine Internet-Verbindung brauchst.
Mit Solar-Powerbanks habe ich keine Erfahrung. Auf kleineren Campingplätzen kann man aber im Waschhaus eine normale Powerbank aufladen. Auf vielen Campingplätzen und in Restaurants in Frankreich gibt es W-Lan.
Was genauere Planung erfordert, ist die Rückreise. Fliegen ist eine Möglichkeit, aber dann musst du ein Rad gut verpacken, sonst gehst du das Risiko ein, Schrott zurückzukriegen. Zug ist nicht ganz einfach, weil viele Hochgeschwindigkeitszüge nicht ohne weiteres Räder mitnehmen. Laut bahn.de musst du, um auf der Strecke Marseille-Köln ein Rad mitnehmen zu können, 5x Umsteigen; und bist 25 Stunden unterwegs....
Viel Spaß
Olaf