#128717 - 11/16/0403:22 PMRe: "Die harte Tour - ein Handbuch für Extremradler"
[Re: Schreiber]
theodor
Unregistered
In Antwort auf: Schreiber
Hallo eva-maria
Du hast mit jeder deiner Aussagen Recht, natürlich muss man Kritik einstecken können, und glaub mir, bevor ich das Buch als fertig erachtete, habe ich es einer sehr kritischen Person zu lesen gegeben und auf deren Anraten hin ganze Seiten ersatzlos gestrichen, Kapitel umgeschrieben und so weiter. Es gibt eben berechtigte und unberechtigte Kritik.
Zu behaupten, wie es hier geschehen ist, dass ich dogmatisch sei, ist zum Beispiel eine unberechtigte Kritik - genau das ist nicht der Fall: Nie sage ich in meinem Buch, dass meine Ansicht die einzig richtige sei, und jeder Tip wird begründet.
In den Reaktionen wird nichts, aber auch gar nichts Positives gesagt (einer erklärt sich mit meiner Ansicht zu Fahrradwegen einverstanden, aber das ist ja nicht wirklich eine Qualifikation), zum Beispiel die Tatsache, dass ich eine ganze Reihe von ganz konkreten Hinweisen zu Touren in grosser Kälte gebe - Hinweise, die man sonst nirgends findet, weder in einem anderen Ratgeber noch im Internet. Nein, ein 170seitiges Buch wird auf ein paar irrelevante und leicht widerlegbare Einwendungen reduziert. Das ist nicht sachlich, sondern einfach boshaft.
Noch etwas: In diesem Thread wurde vor allem der Aspekt betont, dass es sich um ein Buch handelt, das von den Verlagen abgelehnt wurde. Relevanter wäre eigentlich gewesen zu bemerken, dass ich einen Link zu einer Website gepostet habe, wo gesammelte und logisch strukturierte Infos zu vielen Themen bzgl. Radreisen erhältlich sind. Mir ist schon klar, dass viele hier im Forum zu allem ihre unabänderliche Meinung haben, aber für Neulinge wäre meine Site verdammt nützlich gewesen (da ich, wie gesagt, nicht polemisiere, sondern argumentiere).
Man könnte natürlich sagen, ich hätte mehr Voten abwarten sollen, die positiven wären noch gekommen. Das glaube ich aber nicht. Ich verfolge dieses Forum schon seit einiger Zeit und muss sagen, dass ich mit den meisten Usern hier sehr wenig gemein habe. Die Einstellungen und Ansichten, die mehrheitlich zum Ausdruck kommen, befremden mich richtiggehend, und es erstaunt mich nicht besonders, dass meine Tips auf Ablehnung gestossen sind.
In gewissen Sinn finde ich diese ganze Situation schon seltsam, denn man könnte doch denken, dass ein gemeinsames Interesse für das Reise- und Fernradeln mit einer gewissen Übereinstimmung in verschiedenen anderen Ansichten und Belangen verbunden wäre (oder zumindest einer gewissen Toleranz). In Tat und Wahrheit aber komme ich mir hier so deplaziert vor wie in einem Forum für Autofahrer - weshalb ich mich zum ersten Mal seit langem erst jetzt wieder meldete.
Was in diesem Forum ebenfalls öfter vorkommt als in anderen, die mich interessieren, sind die bösartigen Sticheleien - "Ooch, armes put put ".
Warum ich trotzdem den Link postete? Hoffnung über Erwartung.
Schreiber
bleiben wir mal ganz sachlich:
zu einem Handbuch gehören belegbare Informationen: nur wenige Beispiele:
1. du qualifizierst einen Test, in welchem Alu und Carbonrahmen besser als Stahrahmen abgeschnitten haben als "praxisfremd" ab. Immerhin wurde der Test von einem wissenschaftlichen Institut unter Federführung von qualifizierten Ingenieuren durchgeführt. Wie also kannst Du Deine Meinung begründen. Versteh mich recht, ich bin auch der Meinung ein Stahlrahmen ist erste Wahl für ein langlebiges Tourenrad , aber meinen ist nicht beweisen.
2. Deine Ablehnung von Klickpedalen ist allenfalls für Touren unter extremen Verhältnissen zu vertreten. Wenn ich z.B. im März durch Lappland toure empfehlen sich warme Bergschuhe, aber doch nicht für mitteleuropäische Kilometerfresser, die du aber für deine "harten Touren" ausdrücklich einbeziehst. Ich jedenfalls fahre "harte Touren" dieser Art nur mit Klickpedalen.
3. Die strikte Ablehnung des Helmtragens ist ebenfalls zumindest fragwürdig. Kein Bergsteiger würde z.B. den Helm ablehnen, weil ein aus 100 m Höhe stürzender 10 kg Brocken dich auf jeden Fall erschlägt, sondern darauf hinweisen das ein Pendelsturz wie er beim Klettern vorkommt, zum Anschlagen des Kopfes an den Fels führen kann. Dann hilft der Helm Verletzungen zu vermeiden. Genau das gleiche gilt für den Fahrradhelm. Wenn Du mit einem schnellfahrenden Kfz zusammenrasselsts ists egal, aber wenn Du in einer Kurve wegrutschst und gegen den Radstein prallst, hat er seinen Sinn. 4. Lenkerendschalter sind "State of the Art" für Langstreckentourer. Frag einige und äußere nicht nur Deine Vorlieben. Unterrohrschalthebel ( Ich bin lange genug damit gefahren) mögen beschädigungssicherer sein aber auch unbequemer. Das ist meine Meinung!
Abschließend: Du verwechselst belegbare Information mit subjektiver Meinung auf Grund eigener Erfahrungen. Auch wenn ich Dir in vielen Dingen ( z.B. sinngemäß " ein Reiserad sei so einfach wie möglich") übereinstimme, dürfen andere Menschen, die ja auch mit dem Rad auf Reise gehen, andere Meinungen haben. Wenn Du belegen kannst, was richtig oder falsch ist, ist es der Veröffentlichung als Handbuch wert, sonst als gern gesehene Meinungsäußerung, nicht mehr aber auch nicht weniger.