Hallo webmantz,
ich spiele schon lange mit dem Gedanken meinem Anhänger (komplett umgebauter BOB-Coz) eine hydraulische Bremse zu verpassen. Du musst Dir überlegen ob es Sinn macht und sich der Aufwand tatsächlich lohnt. Wenn der Anhänger nicht beladen oder nur leicht beladen ist wird das gebremste Rad in der Regel blockieren, d.h. Du wirst immer wieder feststellen „I put some rubber on the road“. Die letzte Situation bei der Ich ich mir eine effizient funktionierende Bremse am Anhänger gewünscht hätte war Anfang Juli in der Nähe des Schliersees bei ca. 16% Gefälle, regennasser Fahrbahn und Spediteurszuladung. Solche Situationen sind aber eher selten. Ich habe an meinem Fahrrad hydraulische Scheibenbremsen und meine Überlegung war Folgende : Hinterrad- (Scheibe) und Anhängerbremse (Felge) mit einem Geber bedienen nach dem Prinzip wie Du es in Deinem ersten Posting beschreibst. MAGURA hat mir davon abgeraten wegen des zu geringen Gebervolumens. Man kann das zwar austricksen indem man bei perfekt zentrierten Rädern die Bremsbeläge möglichst nahe an die Felgen bringt. Mein Bruder, der sich beruflich bedingt viel mit Hydraulik beschäftigt, wollte mir eine Kupplung besorgen hat mir aber von der Konstruktion auch abgeraten. Die Bedenken, Luft in das System zu kriegen waren bei mir sehr gross. Ich habe inzwischen eine für mich einfachere und eventuell billigere Lösung gefunden die ich aber noch nicht umgesetzt habe : der Anhänger kriegt eine eigene hydraulische Bremse (HS11) die auch von einem eigenen Hebel bedient wird. Um die beiden Bremshebel vernünftig bedienen zu können müssen diese übereinander montiert werden (Bremshebel für Hinterrad oben, Bremshebel für Anhänger unten). Durch diese Anordnung besteht die Möglichkeit entweder nur den oberen oder beide Bremshebel mit einer Hand zu betätigen. Bei der Firma Hase gibt es einen Adapter für Einhandbedienung der diese Montage ermöglicht. Der Adapter ist für meine Begriffe übertrieben teuer (25 – 30 EUROpäer). Das Teil kann man selber herstellen (ein wenig Fräsen, Bohren und Drehen sollte man schon beherrschen). Die Bremsleitung muss so verlegt werden dass sie mit wenigen Handgriffen entfernt werden kann nachdem am Adapter eine Schraube gelöst und der Bremshebel abgezogen wurde. An den Anhänger wird ein Kunststoffbolzen montiert auf den man den Bremshebel aufstecken und festziehen kann. Die zusammengerollte Bremsleitung wird per Klettverschluss befestigt. Sicherlich ist das Handling umständlicher wie mit einer Hydraulikkupplung dafür aber habe ich die Garantie im Besitz voll funktionsfähiger Bremsen zu sein. Komplizierter ist es eine vernünftige Befestigungsmöglichkeit (Bremsaufnahme/ Bremssockel) am Anhänger zu konstruieren ohne dabei die ursprüngliche Konstruktion durch Bohren / Schweissen zu verändern bzw. zu schwächen.
HeinzH, wie hast Du das gelöst ? Warten wir die Meinung von HS ab, bestimmt hat er noch einige vernünftige und machbare Tipps auf Lager.
Fritz