Außerdem verliert man relativ schnell an Höhe, d.h. es wird wärmer, und unten im Tal/am see ist ja sowieso mediterranes Klima.
Im Winter auch?
Man sollte zudem beachten:
1) Je länger eine Abfahrt bei Kälte dauert, desto mehr kommt es zu Auskühlungseffekten (Füße, Schultern etc.). Der Effekt einer wärmer werdender Talsohle ist dann gar nicht spürbar. Deswegen ist es zuweilen sinnvoll, nach einer Abfahrt sich erstmal in einem Cafe aufzuwärmen.
2) Im Winter sind Bergtäler meist ganztags schattig. Auf wärmende Sonnenstrahlen wartet man dort vergeblich. Speziell das Bergelltal ist ein Ost-West-Tal, d.h. auch bei höchstem Sonnenstand sehr wenig oder gar keine Sonne. Es ist zudem im unteren Bereich sehr eng, gerade bei Chiavenna ist die Talenge Kennzeichen einer wilden Romantik und eines der engsten Alpentäler überhaupt.
3) Aufgrund der vorgenanten Bemerkung ist es sinnvoll, im Winter eher offenere, wenig verschlungene Passstraßen in Nord-Süd-Richtung zu bevorzugen. Dort ist die Chance auf ein paar wärmende Sonnenstrahlen am größten.
4) Hochtäler wie das Engadin (vergleichbar mit der Schwäbischen Alb) sind ganzjährig typischerweise besonders kühl. Die Wahrscheinlichkeit, im Engadin warme Füße zu bekommen, ist daher gering. Wärmende Effekte von den Seen bleiben aus, weil vereist. Ein Wintermärchen kann es trotzdem sein.
5) Da man lange durch das Engadiner Hochtal auf gehobenen Höhenniveau fährt, fährt man auch lange durch eine Kaltregion. Soll die Reise eher auf eine kältereduzierte Route ausgerichtet sein, ist die Engadin-Route dazu sicherlich ungeeignet.