Hallo Alex,
Wie schon von Manchen geschrieben, ist das schnellere Rad eher sekundär. Viel mehr ist tatsächlich die Fitness ausschlaggebend.
Rund um 2006 war ich körperlich gut drauf und da habe ich mit meiner 20 kg EiWoMiSa (Patria Ranger) auf Reisen regelmäßig Tageskilometerleistungen von gut über 100 km geschafft. Die längste Strecke waren 200 km, wobei ich da auch knapp 10 Stunden auf dem Bock saß:
Zur Nahe-Quelle und zurück. Wie du dem Bericht aber auch unten entnehmen kannst, war das eher ein Fahren um des Kilometerfressens Willen und nicht um des Reisens Willen, das "Reisen" kam nämlich zu kurz. Ich glaube, das war das letzte Jahr, in dem ich mit Tacho/Kilometerzähler gefahren bin. Seit ich ohne Tacho/Kilometerzähler fahre, fahre ich deutlich entspannter und gelassener, wenn auch vielleicht etwas langsamer. Das liegt aber daran, dass mich die doofen Zahlen nicht mehr hetzen, und ich eher auf meinen Körper höre, der mir ganz deutlich signalisiert, wie schnell ich fahren sollte, damit es ihm gut tut. Quartiere im Vorhinein auszumachen war nie mein Ding. Daher habe ich immer dort Rast gemacht / übernachtet, wo ich es eben für gut befand. Hatte also auch dadurch keinen "Streß".
Dennoch stimmt es schon, dass du mit einem Crosser/Randonneur ein wenig schneller bist, als mit einer EiWoMiSa. Dafür kommst du mit der EiWoMiSa aber auch überall durch und an, was mit einem Crosser/Randonneur, der auch tatsächlich auf Geschwindigkeit ausgelegt ist, nicht unbedingt der Fall ist. Aber das schreibst du ja selbst, ...
Neben der EiWoMiSa habe ich mir auch einen Sprinter aufgebaut (gleicher Rahmen, Sattel, vorbau, Lenker, aber sonst auf leicht getrimmt), denn ab und zu mag ich es auch mal zügiger. Eigentlich sollte er mit Rennlenker ausgestattet werden(also ein Randonneur werden), doch haben mir schlußendlich die Verzögerungsmöglichkeiten beim Rennlenker nicht so zugesagt. Immerhin müssen, selbst ohne Gepäck mindestens 125 kg verzögert werden. Ich hatte mir sogar schon zwei HS-66 zugelegt, doch wollte ich auf den Komfort, direkt die Schalthebel ohne umzugreifen in Händen zu haben, nicht verzichten. Auch wenn es ein Voruteil sein mag: Mich überzeugen ordentliche V-Bremsen mit den zugehörigen Bremshebeln mehr als Mini-V-Bremsen mit Rennlenkerbremsschaltgriffen. Daher ist es ein Rad geworden, das neudeutsch Crosser heißt:
Noch ganz Naggisch Mittlerweile hat er aber Beleuchtung, Schutzbleche und Gepäckträger und ist somit Alltags- und sogar Reise-tauglich. Und die V-Bremsen verzögern m.E. nicht schlechter als die HS-33, die ich an der EiWoMiSa habe.
Aber den fahre ich deutlich seltener, da ich doch meist auch unbefestigte Streckenabschnitte habe und dort eben mit 28 mm Slicks an Grenzen stoße. Vielleicht werde ich den auch mal zu einer Reise nutzen. Dann aber nur wo man auch mal auf Landesstraßen und Kreisstraßen fahren kann, ohne Angst um sein Leben zu haben. Auf "gut ausgebaute Fernradwege" kann ich mit diesem Rad nämlich nicht, denn dort sind meistens doch irgendwo zum Teil recht lange Abschnitte mit für diese Reifen ungeeigneten Untergründen.
M.E. passen sogenannte "Fernradwege" und Crosser/Randonneur nicht immer zusammen. Diese Räder sind m.E. am ehesten etwas für die Straße.
Da ist aber ein weiterer Punkt: Wenn ich es in unbekanntem Gebiet mal schnell haben will, fahre ich meistens Straße. Radwege haben meist einen "langsameren" Belag als Straßen, sie sind meistens nicht so direkt wie Straßen, sind meistens deutlich schlechter ausgeschildert und meistens bei der Beampelung gegenüber der Straße deutlich benachteiligt. Dies macht m.E. deutlich mehr aus, als der Umstieg von einem "langsamen" auf ein "schnelles" Rad. In stark befahrenen Regionen ist das aber halt so eine Sache, ...
Bis dann
Eberhard