Als Jugendlicher und junger Erwachsener hat mich die Schönfärberei und die gezielte Blindheit "der Gesellschaft" (unter Anführungszeichen, denn wer ist schon "die Gesellschaft"?) mehr als gestört. Jetzt, mit 49, stört sie mich nach wie vor, ich habe nur mit meiner eigenen Familie mehr als ausreichend Gelegenheit und Grund, mich 1.) um meine Familie zu kümmern, damit dort möglichst alle bekommen, was sie brauchen und 2.) es selbst so gut als ich kann, es selbst besser zu machen als die vielen, die ich kritisiere.
Meine Wahrnehmungsfähigkeit hat durch den aktuellen Lebensabschnitt nicht gelitten, nur mein Blickwinkel hat einen neuen Fokus. Ich will nicht mehr die Welt ändern, sondern in meinem Bereich meinen bescheidenen Beitrag leisten, dass sie vielleicht ein klein wenig runder läuft. (Merken wird das außer ein paar wenigen Leuten niemand.) Zu mehr reichen meine Möglichkeiten nicht.
Das alles kann ich Wort für Wort unterschreiben.
Martina