Fazit ist, dass an einem Rad bei solchen Tests nichts brechen darf. Und Resonanzschwingungen bei Wellblech und Kopfsteinpflaster sind durchaus möglich.
Bei einem Test waren die Schwingungen so stark daß das Rad etwa 20cm gehüpft ist. Realistisch? Kann sich da noch irgendwer auf dem Rad halten?
Wenn es denn realistisch wäre, müsste ich mir aber auch die Resonanzfrequenzen der anderen Räder suchen und dabei testen. Wird aber nicht gemacht. Nur wenn ein Rad zufällig beim Test in Resonanz gerät wird das eben so gefahren. Somit ist der Test alles andere als vergleichbar. Rad 1 wird härter getestet als Rad 2.
Was im Übrigen oft vorkommt sind Schwingungen - bei Resonanz schwingt sich die Geschichte auf ein unerträgliches Maß auf.
Die Unerträglichkeit kann ich Dir nur aus der Praxis bestätigen, da ich tatsächlich mal auf einer Wellblechpiste meine Gabel in Resonanzschwingung gebracht hab. Ich kann Dir versichern, Du bremst sofort herunter, da Du es schlicht nicht aushältst.
Geschwungen hat schon oft was an meinem Rad, aber eben nur einmal auch in Resonanz.
Was Du da voschlägst ist ein Test auf glatten Asphalt - sorry ein Trekkingrad wird mit Gewicht auf nicht asphaltierten Wegen gefahren.
Nein, das schlag ich natürlich nicht vor. Du drehst mir die Worte im Mund herum. Bitte mach Dich wirklich mal mit dem Begriff Resonanz vertraut, damit wir vom Selben reden.
An einem Baumarkt (war ein Geschenk) hat meine Mutter es geschafft auf 300 km (wenn es viel ist), ohne Sturz, ohne Gepäck, auf guten Wegen einen 4 cm langen Riss im Rahmen zu erzeugen. So was ist Schrott und letztendlich dort gelandet.
Nach Ansicht eines befreundeten Sachverständigen eher ein unüblicher Zufall. Die bleischweren Stahlrahmen halten meist erstaunlich gut. Die überzüchteten Leichtbaurahmen machen viel öfter Probleme. Gerade wenn man an die Extreme geht, sind gute Tests unabdingbar. Gute Firmen machen diese auch.
Verstehen wir uns nicht falsch. Bei Baumarkträdern gehen viele Teile früh kaputt, sind schwergängig etc. Sicherheitsproblematisch sind aber oft nur die schwachen Bremsen.
Die Statistik eines Sachverständigen ist da schon ein gutes Maß - denn er sieht die echten Schadensfälle.
"Test mindestens so hart wie die Realität ausfallen" - wie willst Du denn das testen. Nach 2 Jahren im Einsatz gibt es das Modell dann erst recht nicht mehr zu kaufen.
Wie ich das testen will? Auf dem Prüfstand halt - aber halt auf einem sinnvoll konstruierten.
Wir reden glaub ich aneinander vorbei.
Ich bin der Meinung es sollte kein Rad verkauft werden, das nicht ausführlich auf Prüfständen getestet wurde. Ich zweifle aber die Qualität mancher Prüfstände an. Ich wünsche mir zum Beispiel die Offenlegung der Prüfbedingungen damit Fachleute die Prüfbedingungen beurteilen können. Ja und ich fordere auch harte Tests - eben wie schon gesagt - mindestens so hart wie die Realität.
Gute Prüfer bleiben auch nicht stehen, sondern vergleichen ständig Realität mit ihren Prüfungen. So hat sich zum Beispiel durch die Einführung von Carbonrahmen ein neues Schadensbild abgezeichnet. Carbon reagiert auf bestimmte Belastungen durch explosionsartige Brüche. Aluminium ist bei vergleichbaren Belastungen unproblematisch. Sprich, wenn Alu den normalen Dauertest bestanden hat, verhielt es sich bei Überlastungen wie bei Sprüngen dennoch problemlos. Seit Carbon gibt es zusätzliche Prüfstände für diese Überlastbedingungen.
Das ist sinnvolles Testing - und das macht eben nicht jeder. Komisch ist immer, wenn Teile in Tests versagen, von denen in der Praxis keine Schadensfälle bekannt sind.
Beispiel: Ein Produkt hatte in einem Test einen bestimmten Versagensfall. Es ist ein Kunststoffbauteil gebrochen. In der Praxis bricht aber ein benachbartes Alubauteil. Dieses hat den Test überlebt.
Dieser Test war somit nichts wert, denn er hatte nichts mit der Praxis zu tun - da kann ich genausogut mit dem Vorschlaghammer - als Test - seitlich auf die Felge schlagen und mich beschweren, daß sie Dellen und nen mega8er bekommt.
Zu meiner Absicherung. Meine Aussagen haben erst mal nix mit der StiWa zu tun. Deren Prüfbedingungen kenne ich nicht, sie werden nicht ausreichend offengelegt.
Ich denke, dass ein Rad der 1.500 EUR Klasse die Stiwa Tests besteht.
Nicht zwingend. Ich kann bei einem teuren Rahmen genauso - oder eigentlich noch leichter Fehler machen, als bei einem billigen. Egal ob mein Rahmen aus St37 - aus 25CrMo4 oder aus 7005er Alu besteht. Es muß getestet werden - und es muß richtig getestet werden.
Viele interessante Infos findet man zum Thema bei:
EFBe