Test Trekkingrad
Posted by: Olibaer
Test Trekkingrad - 11/26/08 12:41 PM
Hallo Allen,
welche Tests für Trekkingräder sind zu empfehlen?
Bei Zeitschriften Trekkingbike und Radfahren habe ich den Eindruck bei den letzten Tests wird nur nach den Komponenten geschaut. Außerdem scheint alles gut und manches sehr gut.
Bei Stiftung Warentest werden 10000km abgestrampelt und kaum ein Rad erreicht eine gute Note
http://www.test.de/themen/freizeit-reise/test/-Trekkingraeder/1173564/1173564/1174247/http://www.test.de/themen/freizeit-reise/test/-Trekkingraeder/1532485/1532485/1528548/Ich tu mich ein wenig schwer beim Kauf eines neuen Trekkingbikes.
Sehr wichtig sind mir für ein Alltagsrad Stabilität und Standardkomponenten (keine Nabenschaltung).
Ich würde ja zum Händler gehen, aber der letzte drehte mir ein ZEG Pegasus Milano an. Mittlweile hab ich dort alles bis auf den Rahmen ausgetauscht. Nun bin ich zufrieden aber das war natürlich entsprechend teuer.
Möchte für ein Rad meiner Freundin nicht die gleiche Erfahrung machen.
Habe auch bei weiteren Händlern oftmals die Erfahrung gemacht, dass die Restposten raus müssen.
Deshalb gehe ich nun immer mit einer gewissen Skepsis zum Händler.
Beim Radkauf bis zu 1500,- Euro will ich da keine Experimente mache. Auch deshalb nicht weil wir im nächsten Jahr damit nach Portugal fahren wollen.
Ich möchte aber wegen Schrauberei schon beim Händler vor kaufen.
Ich stelle mir das folgendermaßen vor: Durch Testberichte weiss ich welche Räder in Frage kommen. Nun such ich mir einen Händler in der Nähe der das Modell im Verkauf hat.
Falls bei meinem geschribsel die Frage vergessen wurde.
Wir suchen ein alltagstaugliches Trekkinrad, dass auch mit Reisegewicht belastbar und Geländetauglich ist.
Welche Tests für Trekkingräder sind zu empfehlen?
Danke
Posted by: Deul
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 12:59 PM
Vergiss das mit den Tests, Stiftung Warentest hat keine Ahnung von Rädern, und der Test ist nicht praxistauglich.
Wie Du selbst bemerkt hast sind die anderen weichgespült.
Wenn Du schon in Stuttgart wohnst, dann schau mal in Weil der Stadt vorbei.
Das wesentliche ist der Rahmen, wenn der passt, dann wird man mit dem Rad auf lange Zeit glücklich. Die Komponenten sin nahezu alle Verschleisssteile und werden über die Lebensdauer eiens Rades mehrfach getauscht.
Patria Wäre auch noch empfehlenswert.
VSF All ride räder solltest Du auch noch in Betracht ziehen.
Detlef
Posted by: JohnyW
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 01:14 PM
Hi Detlef,
ich denke die Tests von Stiftung Warentest sind in Ordnung. Die Praxis ist vielleicht nicht so hart, wie die Tests.
In der Preisklasse 400 bis 700 EUR werden halt auch nicht die stabilsten Komponenten verbaut.
Mit dem Rahmen stimme ich überein und bei einem Budget von 1.500 sollte man langlebige Komponenten verbauen können. Meiner Meinung nach spricht auch nichts gegen Vorjahresmodelle, die weg müssen.
Mein 19 Jahre altes Rennrad taugt immer noch...ist sozusagen ein Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Jahresmodell

Gruß
Thomas
Posted by: Olibaer
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 02:32 PM
Danke für den Tip mit Weil der Stadt.
Das Konzept gefällt mir.
Mir geht es wirklich nicht darum ein Rad mit sämmtlichem Schnickschnack zu haben.
Und es gibt auch sinnvolle Dinge auf die wir verzichten wollen. Wie z.B am Lenker einstellbare Federgabel. Vielleicht sogar auch ganz ohne Federgabel.
Posted by: Lord Helmchen
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 03:06 PM
Ich bin auch der Meinung, dass Stiftung Warentest etwas sehr ruppig an die Räder rangegangen sein muss. Jede Erfahrung aus dem Alltag sprich dagegen, dass die Mehrheit der Teile an günstigen Markenrädern nach 1-15 Tausend Km brechen. Und ja, die Testberichte in den gängigen Zeitschriften kann man sich sparen; bei denen bekommt man meist Sachen wie "das Rad von XY verspielt durch seine spontane Selbstentzündung knapp die Note Sehr gut - Fazit: trotzdem ein supertolles Fahrrad" an den Kopf geworfen. Viel mehr als die Sitzposition, Schaltgruppe und das Gewicht ist da meistens nicht rauszulesen.
Im deinem finanziellen Rahmen gibt es Unmengen an Herstellern, die tolle Räder machen. Da ist sogar eine ausgiebige Beratung, Probefahrten, vielleicht Vermessung und Anpassung vom Vorbau und Sattel usw mit drin ... ist halt mit Arbeit verbunden, das richtige Rad zu finden. Da helfen Testberichte nur in sehr engen Grenzen weiter.
Neben örtlichen Händlern kann man wohl auch den Service von Rose empfehlen. Die scheinen in der Lage zu sein, übers Telefon erstaunlich gut passende Räder zu verkaufen.
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 03:45 PM
Was ich von den StiWa Fahrradtests halte hab ich hier ja schon mehrfach kundgetan. Bei diesen Tests kommt noch dazu, daß sie nicht grad aktuell sind. Auch wenn die Produktnamen in Einzelfällen noch existent sind, die Räder unterscheiden sich teilweise gravierend. Noch dazu wo die Rahmen und Anbauteile bei den Rädern in Deiner Preisklasse nur noch sehr wenig mit den getesteten Modellen gemein haben.
Vergiss das also schnell und vertrau lieber der Forumsmeinung oder auch einem vertrauenswürdigen Händler. Laß Dich mal beraten - Du wirst sehr schnell merken, wer berät und wer verkauft. Weil der Stadt ist sicher ein guter Tip, wenn es Dir nicht zu weit ist.
Posted by: JohnyW
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 04:37 PM
Hi,
"Jede Erfahrung aus dem Alltag sprich dagegen, dass die Mehrheit der Teile an günstigen Markenrädern nach 1-15 Tausend Km brechen"
Trekking und Alltag ist ein Unterschied... und wenn die Stiftung Warentest robuster testet find ich prinzipiell gut.
ich dachte ein günstiger Lowrider tut es auch - nach 150 km Wellblech gebrochen. Ich dachte ein (hier empfohlener) Ständer hält - bei Zuladung nach dem 10x mal abstellen gebrochen (bei 6 Ständern des gleichen Herstellers).
Gruß
Thomas
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 04:58 PM
"Jede Erfahrung aus dem Alltag sprich dagegen, dass die Mehrheit der Teile an günstigen Markenrädern nach 1-15 Tausend Km brechen"
Trekking und Alltag ist ein Unterschied... und wenn die Stiftung Warentest robuster testet find ich prinzipiell gut.
Naja - das ist mir zu einfach.
Natürlich sollte ein Test mindestens so hart wie die Realität ausfallen, andererseits wollen wir ja auch keine Räder die nackt schon 30kg wiegen.
Also brauchen wir Tests die die Realität möglichst exakt nachbilden - sprich es bringt eben nix, wenn wir - übertrieben gesagt - mit einem Panzer über das Rad fahren und verlangen, daß es das aushalten soll. Ergo reicht "Härte" als einziger Anspruch einfach nicht aus. Praxisnähe ist schon auch noch gefragt.
Wichtig ist natürlich auch bei einem Vergleichstest, daß die Testeinrichtungen auch wirklich vergleichbare Prüfzustände bei den verschiedenen Probanden sicherstellen.
Beispielsweise darf nicht - wegen einer schnelleren Testdurchführung - die Lasten so dicht hintereinander aufgebracht werden, daß einzelne Probanden in Resonanzschwingung geraten. Das wird leider bei nicht allen Tests beherzigt.
Was auch oft nicht gemacht wird, daß ein Produkt mitgetestet wird, dessen Versagensverhalten durch echte Versagensfälle bekannt ist. Beispielsweise bricht in der Praxis bei einem Rad der Rahmen, im Test aber die Sattelstütze. Hier scheint dann irgendwas nicht zu stimmen.
Meine Beispiele haben im Übrigen nichts mit der Stiwa zu tun, kommen aber in der Praxis (bis auf den Panzer) durchaus derartig vor. Ich will nur anbringen, daß Härte allein eben nicht ausreicht.
Meine Meinung als gelernter Prüfingenieur zum Thema.
Posted by: Job
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 06:35 PM
Wenn man ein wenig googelt findet man auch den einen oder anderen Brief von Olaf Schulz an die StiWa. Der schlägt in die gleiche Kerbe.
Ich finds jedenfalls immer ulkig, wenn ein Rad wegen Aromaten in Griff oder Reifen abgewertet wird.
Unter Umständen ist dann das Modell mit den miesen Bremsen besser bewertet.
Das kanns ja auch nicht sein.
job
Posted by: Freundlich
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 07:22 PM
Guten Abend,
die Garantiedauer auf Rahmen und Gabel sollte möglichst lang sein - lebenslang für den Erstbesitzer oder 25 Jahre. 5 Jahre wären das absolute Minimum. Rahmenbruch kann alle Hersteller und Preisklassen betreffen, selbst Stahlrahmen. Mich traf es nach 3 Jahren, glücklicherweise verlief der Garantietausch ohne Probleme.
In der reisetauglichen Preisklasse bis 1500 EUR mit frauenfreundlicher Geometrie würde ich unbedingt auch Cannondale ausprobieren. Ein aktuelles Angebot aus meinem Dorf: Cannondale Touring ultra 26", Serienausstattung, 1400 EUR inkl. 19 % MwSt.
Sehr steife und langlebige Headshok-Federgabel, Wartungszyklus ein Jahr, sehr hohe Rahmensteifigkeit, leichter Rahmen. Der ungefederte Lowrider funktioniert an der Headshok-Gabel sogar sehr gut. Solltest Du ausprobieren. Anbauteile lassen sich wechseln. Cannondale verbaut hier meist ein paar einfache Teile, aber die wesentlichen Dinge stimmen. Ich fahre übrigens kein Cannondale.
Posted by: jan13
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 08:33 PM
Hm- vermutlich ist meine Fahrweise evt. doch zu nahe an den Tests- oder die Radlerrealität in der Stadt Brandenburg. Bei mir hat es eine Gabel an einem Markenrad nach 13500km am Schaft aus der Brücke gerissen- mit einem unschönen Sturz als Folge. Zum Beispiel. Dann gab es noch die HR-Nabe, deren Hülse verbogen war. Oder verbogene Tauch?-Rohre an der Federgabel (nein- kein Unfall!)... da gibt es auch noch mehr- wobei ich aber auch nur 60kg habe (damals sogar weniger). Also kritische Defekte nach rel. kurzer Zeit halte ich bei Großserien für möglich.
Lowrider an Headshock- hm, könnte die Standzeit der Lager reduzieren...
Ich finds jedenfalls immer ulkig, wenn ein Rad wegen Aromaten in Griff oder Reifen abgewertet wird.
Unter Umständen ist dann das Modell mit den miesen Bremsen besser bewertet.
Das kanns ja auch nicht sein.
Das ist sicherlich ein Problem, dass auch die StiWa sieht. Der Grund ist einfach: Viele lesen lediglich das Endurteil am Ende der Tabelle, aber weder die Zwischenbewertungen noch den zugehörigen Artikel. Beides ermöglicht aber, sich eine eigene Wertung zusammenzustellen, wo die beurteilten Teilaspekte eine persönliche von der StiWa abweichende Beurteilung erfahren. Das ist aber anscheinend zu schwer.
Und, ja, ich persönlich halte die StiWa-Tests im Großen und Ganzen für nachvollziehbar. Und auch der zitierte Olaf weiß, dass manche eigentlich sinnvolle oder notwendige Prüfungen am Zeit- und Kostenaufwand scheitern.
Im StiWa-Beirat haben Hersteller und Verbraucher im Übrigen im Vorfeld gewisse Einflussmöglichkeiten, die meiner Erfahrung nach nicht immer optimal genutzt werden.
Posted by: Freundlich
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 08:45 PM
Lowrider an Headshock- hm, könnte die Standzeit der Lager reduzieren...
Das ist ausnahmsweise eine seriös getestete Konfiguration, von Cannondale offiziell freigegeben und so im Verkauf (Headshok-Gabel mit Gewindeösen und Tubus-Ergo-Lowrider). Funktioniert super. Lager können hier nicht ausschlagen, da Cannondale im Steuerrohr Linearkugellager verbaut. Um irrsinnigen Schadensersatzansprüchen durch US-Gerichte zu entgehen, hatte sich Cannondale lange Zeit gelassen und ausgiebig selbst getestet. Es hält.
Posted by: JohnyW
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 09:56 PM
Hi,
Fazit ist, dass an einem Rad bei solchen Tests nichts brechen darf. Und Resonanzschwingungen bei Wellblech und Kopfsteinpflaster sind durchaus möglich.
Was Du da voschlägst ist ein Test auf glatten Asphalt - sorry ein Trekkingrad wird mit Gewicht auf nicht asphaltierten Wegen gefahren.
An einem Baumarkt (war ein Geschenk) hat meine Mutter es geschafft auf 300 km (wenn es viel ist), ohne Sturz, ohne Gepäck, auf guten Wegen einen 4 cm langen Riss im Rahmen zu erzeugen. So was ist Schrott und letztendlich dort gelandet.
"Test mindestens so hart wie die Realität ausfallen" - wie willst Du denn das testen. Nach 2 Jahren im Einsatz gibt es das Modell dann erst recht nicht mehr zu kaufen.
Ich denke, dass ein Rad der 1.500 EUR Klasse die Stiwa Tests besteht.
Gruß
Thomas
Posted by: tkikero
Re: Test Trekkingrad - 11/26/08 11:29 PM
Vergiss das also schnell und vertrau lieber der Forumsmeinung oder auch einem vertrauenswürdigen Händler. Laß Dich mal beraten - Du wirst sehr schnell merken, wer berät und wer verkauft. Weil der Stadt ist sicher ein guter Tip, wenn es Dir nicht zu weit ist.
uaaa, dann lieber Stiwa, denn Forumsmeinungen gibt es zu jedem Thema mindestens ein Dutzend, und sie basieren zu 80% eher auf individuelle Erfahrungen, die kaum repräsentativ sein können. und was Radhändler so erzählen , o je, die erzählen doch nur das nach, was Ihnen die Hersteller auf Messen usw. so zusichern, oder was sie sonst so "gehört" haben.
Die Stiwa-Tests sind in der Regel gar nicht schlecht, wenn man sie sich *genau* durchliest und sich nicht nur auf die "++ + o - --" stürzt. Dann erfährt man z.B., das bestimmte Postmoderne-Sattelstützen gerne brachen, und das so manches "mangelhaftes" Fahrrad mit anderer Sattelstütze sogar "Testsieger" geworden wäre, usw.; Dann erfährt man den Zeitraum des "Testeinkaufs", die Methodik und kann sich selbst ein Bild machen, was genau getestet wurde. Dabei wird einem auch klar, dass es eine Reihe von potentiellen Schwachstellen an Rädern geben kann, die gar nicht so einfach mit begrenzter Zeit und begrenztem Budget getestet werden können, weil sie sich erst nach Jahren bemerkbar machen.
Mich interessiert übrigens schon, ob und in welchem Ausmaß irgendwelche chemikalische Sauereien in Lenkergriffen, Sattel oder Reifen versteckt sind. Fahrradfahren ist unbestritten, relativ zu den ganzen motorisierten Verkehrsmitteln, sehr umweltfreundlich, da heißt aber nicht, dass das Fahrrad an sich nicht genauso ein "dreckiges" Industrieprodukt sein kann wie Autos, PCs usw. ...
Posted by: Olibaer
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 06:02 AM
Danke erstmal für die Antworten.
Die Ausführungen von Flo haben mich überzeugt.
Ich dachte dann erst: Tests vergessen.
Das hilft mir in sofern weiter, dass meine Vorgehensweise überdenken muss.
Aber einige sind ja nun doch der Meinung dass man auf die Tests schauen kann wenn man Sie genauer durchliest. Ich wüßte auch nicht wie ich mich sonst schlau machen soll.
Werbung soll ja nur einseitig informieren ;-)
Nun gibt es auch noch die Option Benutzerbewertungen von Rädern durchzulesen. Das habe ich zuletzt erfolgreich bei einem Verstärker gemacht. Nur leider hab ich nichts dergleichen bei Rädern gefunden.
Ich könnte auch ein oder zwei interessante Räder mal in das Forum hier stellen. Aber erst muss ich auf diese Auswahl kommen.
Das Cannondale Touring ultra ist sicher ein Rad welches in unserer Kategorie liegt und es gefällt mir auch. Aber davon gibt es halt viele.
Weil der Stadt ist ein guter Tip. Vor einem Besuch aber möchte ich mir in den Ausstattungswünschen sicherer sein. Wie gesagt habe ich nicht so die sehr gute Erfahrung mit Händlern und mein Vertrauen muss da erst wieder aufgebaut werden.
Bin momentan noch Konzeptlos. Vielleicht baue ich mir erst einmal eine Kriterientabelle in Excel in folgender Art.
Kriterium / Wichtigkeit / Wert
Kurbel / 8 /
Verstellbarer Lenkervorbau / 10 /
Garantie / 10 /
.
.
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 06:42 AM
Fazit ist, dass an einem Rad bei solchen Tests nichts brechen darf. Und Resonanzschwingungen bei Wellblech und Kopfsteinpflaster sind durchaus möglich.
Bei einem Test waren die Schwingungen so stark daß das Rad etwa 20cm gehüpft ist. Realistisch? Kann sich da noch irgendwer auf dem Rad halten?
Wenn es denn realistisch wäre, müsste ich mir aber auch die Resonanzfrequenzen der anderen Räder suchen und dabei testen. Wird aber nicht gemacht. Nur wenn ein Rad zufällig beim Test in Resonanz gerät wird das eben so gefahren. Somit ist der Test alles andere als vergleichbar. Rad 1 wird härter getestet als Rad 2.
Was im Übrigen oft vorkommt sind Schwingungen - bei Resonanz schwingt sich die Geschichte auf ein unerträgliches Maß auf.
Die Unerträglichkeit kann ich Dir nur aus der Praxis bestätigen, da ich tatsächlich mal auf einer Wellblechpiste meine Gabel in Resonanzschwingung gebracht hab. Ich kann Dir versichern, Du bremst sofort herunter, da Du es schlicht nicht aushältst.
Geschwungen hat schon oft was an meinem Rad, aber eben nur einmal auch in Resonanz.
Was Du da voschlägst ist ein Test auf glatten Asphalt - sorry ein Trekkingrad wird mit Gewicht auf nicht asphaltierten Wegen gefahren.
Nein, das schlag ich natürlich nicht vor. Du drehst mir die Worte im Mund herum. Bitte mach Dich wirklich mal mit dem Begriff Resonanz vertraut, damit wir vom Selben reden.
An einem Baumarkt (war ein Geschenk) hat meine Mutter es geschafft auf 300 km (wenn es viel ist), ohne Sturz, ohne Gepäck, auf guten Wegen einen 4 cm langen Riss im Rahmen zu erzeugen. So was ist Schrott und letztendlich dort gelandet.
Nach Ansicht eines befreundeten Sachverständigen eher ein unüblicher Zufall. Die bleischweren Stahlrahmen halten meist erstaunlich gut. Die überzüchteten Leichtbaurahmen machen viel öfter Probleme. Gerade wenn man an die Extreme geht, sind gute Tests unabdingbar. Gute Firmen machen diese auch.
Verstehen wir uns nicht falsch. Bei Baumarkträdern gehen viele Teile früh kaputt, sind schwergängig etc. Sicherheitsproblematisch sind aber oft nur die schwachen Bremsen.
Die Statistik eines Sachverständigen ist da schon ein gutes Maß - denn er sieht die echten Schadensfälle.
"Test mindestens so hart wie die Realität ausfallen" - wie willst Du denn das testen. Nach 2 Jahren im Einsatz gibt es das Modell dann erst recht nicht mehr zu kaufen.
Wie ich das testen will? Auf dem Prüfstand halt - aber halt auf einem sinnvoll konstruierten.
Wir reden glaub ich aneinander vorbei.
Ich bin der Meinung es sollte kein Rad verkauft werden, das nicht ausführlich auf Prüfständen getestet wurde. Ich zweifle aber die Qualität mancher Prüfstände an. Ich wünsche mir zum Beispiel die Offenlegung der Prüfbedingungen damit Fachleute die Prüfbedingungen beurteilen können. Ja und ich fordere auch harte Tests - eben wie schon gesagt - mindestens so hart wie die Realität.
Gute Prüfer bleiben auch nicht stehen, sondern vergleichen ständig Realität mit ihren Prüfungen. So hat sich zum Beispiel durch die Einführung von Carbonrahmen ein neues Schadensbild abgezeichnet. Carbon reagiert auf bestimmte Belastungen durch explosionsartige Brüche. Aluminium ist bei vergleichbaren Belastungen unproblematisch. Sprich, wenn Alu den normalen Dauertest bestanden hat, verhielt es sich bei Überlastungen wie bei Sprüngen dennoch problemlos. Seit Carbon gibt es zusätzliche Prüfstände für diese Überlastbedingungen.
Das ist sinnvolles Testing - und das macht eben nicht jeder. Komisch ist immer, wenn Teile in Tests versagen, von denen in der Praxis keine Schadensfälle bekannt sind.
Beispiel: Ein Produkt hatte in einem Test einen bestimmten Versagensfall. Es ist ein Kunststoffbauteil gebrochen. In der Praxis bricht aber ein benachbartes Alubauteil. Dieses hat den Test überlebt.
Dieser Test war somit nichts wert, denn er hatte nichts mit der Praxis zu tun - da kann ich genausogut mit dem Vorschlaghammer - als Test - seitlich auf die Felge schlagen und mich beschweren, daß sie Dellen und nen mega8er bekommt.
Zu meiner Absicherung. Meine Aussagen haben erst mal nix mit der StiWa zu tun. Deren Prüfbedingungen kenne ich nicht, sie werden nicht ausreichend offengelegt.
Ich denke, dass ein Rad der 1.500 EUR Klasse die Stiwa Tests besteht.
Nicht zwingend. Ich kann bei einem teuren Rahmen genauso - oder eigentlich noch leichter Fehler machen, als bei einem billigen. Egal ob mein Rahmen aus St37 - aus 25CrMo4 oder aus 7005er Alu besteht. Es muß getestet werden - und es muß richtig getestet werden.
Viele interessante Infos findet man zum Thema bei:
EFBe
Posted by: Job
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 06:58 AM
Mich interessiert übrigens schon, ob und in welchem Ausmaß irgendwelche chemikalische Sauereien in Lenkergriffen, Sattel oder Reifen versteckt sind. Fahrradfahren ist unbestritten, relativ zu den ganzen motorisierten Verkehrsmitteln, sehr umweltfreundlich, da heißt aber nicht, dass das Fahrrad an sich nicht genauso ein "dreckiges" Industrieprodukt sein kann wie Autos, PCs usw. ...
Prinzipiell richtig. Doch die Wichtung sollte dann auf jeden Fall so sein, das funktion und sicherheit deutlich höher bewertet sein müssen, als etwaige Schadstoffbelastungen, die durch austausch der belasteten Teile in <5min problemlos beseitigt werden können.
job
Posted by: JohnyW
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 08:18 AM
Hi,
"Bei einem Test waren die Schwingungen so stark daß das Rad etwa 20cm gehüpft ist. Realistisch? "
Nein - weil unbeladen

Und, wenn ich mein Rad Treppen herunterrolle hüpft dieses ca. 10 cm (solche Bedingungen sind auch auf dt. Flussradwegen zu finden) - also doch nicht so unrealistisch...
Aber die Detaildiskussion führt zu nichts. Ich finde "unabhängige" Test á la StiWa prinzipiell positiv auch wenn hier und da der Test nicht 100%ig ist. (Den Panzertest überlebt kein Rad - und bei so einer Häufung wird man sich das Testprocedere überdenken). Hier gibt es wenigstens keinen Zielkonflikt, wie bei Fachzeitschriften, welche ja auch Anzeigen verkaufen müssen.
Ich vermute bei einigen Herstellern von Komponenten - welche auch hier oft empfohlen werden - keine Praxistests...
Gruß
Thomas
Posted by: Flachfahrer
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 09:09 AM
Die Ausführungen von Flo haben mich überzeugt.
Ich dachte dann erst: Tests vergessen.
Das hilft mir in sofern weiter, dass meine Vorgehensweise überdenken muss.
Aber einige sind ja nun doch der Meinung dass man auf die Tests schauen kann wenn man Sie genauer durchliest. Ich wüßte auch nicht wie ich mich sonst schlau machen soll.
Werbung soll ja nur einseitig informieren ;-)
Die wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.
Über die testbedingungen kann man sich streiten. Aber wenn z.B. manche sattelstützen brachen und manche sattelstützen hielten, dann weiß man doch schonmal, dass man bei der sattelstütze nach einem bewährten modell ausschau halten sollte. Dito vorbau, lenker und gabel.
Nun gibt es auch noch die Option Benutzerbewertungen von Rädern durchzulesen. Das habe ich zuletzt erfolgreich bei einem Verstärker gemacht.
Hifi?
Es gibt nur wenig subjektiveres als hörerfahrungen und höremfinden, wenn überhaupt.
Bin momentan noch Konzeptlos. Vielleicht baue ich mir erst einmal eine Kriterientabelle in Excel in folgender Art.
Kriterium / Wichtigkeit / Wert
Kurbel / 8 /
Verstellbarer Lenkervorbau / 10 /
Garantie / 10 /
Um zu einem konzept zu kommen, könnte es helfen die anforderungen an das fahrrad zu konkretisieren.
Also z.B.:
Glatte straße mit gelegentlich mal kopfsteinpflaster oder alle möglichen wege bis gelegentlich
S2?
Wieviel gepäck soll es transportieren können bzw. wie schweres gepäck?
Reines freizeitrad oder soll es auch mal im alltag eingesetzt werden können (licht, nabendynamo ja/nein)?
Und so weiter ...
MfG
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 09:11 AM
Hi,
"Bei einem Test waren die Schwingungen so stark daß das Rad etwa 20cm gehüpft ist. Realistisch? "
Nein - weil unbeladen
Falsch - mit Fahrergewicht und Gewicht auf dem Träger.
Aber die Detaildiskussion führt zu nichts. Ich finde "unabhängige" Test á la StiWa prinzipiell positiv
Soweit sind wir uns definitiv einig - hab ich auch nie angefochten.
Mein persönlicher Wunsch an die unabhängigen Tester ist eine bessere Offenlegung der Prüfbedingungen und mehr prüftechnisches Know How - gerne auch mal mit konkurrierenden Prüfinstituten.
StiWa testet ja nicht in jedem Fall selber, sondern bei unabhängigen Prüfinstituten. Eines dieser Prüfinstitute hatte ich verlinkt.
Praxistests sind sicher bei einigen Herstellern nicht immer (ausreichend) gemacht worden. Teilweise hat man aber auch das Problen, daß der praktische Einsatz vom gedachten Einsatz abweicht.
Beispielsweise könnte ein Gepäckträger, der für den leichten Sporteinsatz gedacht war plötzlich viele Liebhaber bei der Schwerlastfraktion bekommen.
Posted by: Flachfahrer
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 09:12 AM
Prinzipiell richtig. Doch die Wichtung sollte dann auf jeden Fall so sein, das funktion und sicherheit deutlich höher bewertet sein müssen, als etwaige Schadstoffbelastungen, die durch austausch der belasteten Teile in <5min problemlos beseitigt werden können.
Sattelstütze oder vorbau lassen sich auch schnell austauschen.
MfG
Posted by: Flachfahrer
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 10:05 AM
Hi,
"Bei einem Test waren die Schwingungen so stark daß das Rad etwa 20cm gehüpft ist. Realistisch? "
Nein - weil unbeladen
Falsch - mit Fahrergewicht und Gewicht auf dem Träger.
Es ist nicht sooo ungewöhnlich, dass einige radfahrer mal eben eine abkürzung nehmen, bei der sie stufen oder kurze steile rampen herunter fahren, weil das
runter leicht und flott geht.
An straßen mit älterem belag und älterer bepflanzung ist es nicht so selten, dass sich das pflaster und die bordsteine am rand abgesetzt haben, aber baumwurzeln einige bordsteine auch angehoben haben ... und fußweg- oder bordsteinradweg-radler beim runter fahren die falsche stelle treffen.
Ob das aus der sicht der hersteller nun schon missbrauch ist oder noch nicht - es wird gemacht.
Und dann gibt es noch bauliche leckerbissen, die bei üblichem gebrauch auftreten können:
Es gibt sowohl auf manchen flussradwegen als auch auf manchen straßen (z.B. im Harz) quer verlaufende regenrinnen, die min. 10 cm tief sein dürften.
(Ich weiß nicht genau, welchen federweg das Ostrad hinten hat, geschätzt 3-5 negativ und 8-10 positiv - und damit muss ich bei diesen querrinnen stark abbremsen, weil die federung weit entfernt davon ist, diese rinnen noch ausgleichen zu können.)
Aber mal davon abgesehen wäre auch die frage, ob die belastung wirklich so extrem hoch ist, nur weil das fahrrad spektakulär hoch hüpft.
Ich weiß aus meinen MTB-zeiten, dass hüpfen keine materialschäden verursachte.
MfG
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 10:20 AM
Hi,
"Bei einem Test waren die Schwingungen so stark daß das Rad etwa 20cm gehüpft ist. Realistisch? "
Nein - weil unbeladen
Falsch - mit Fahrergewicht und Gewicht auf dem Träger.
Es ist nicht sooo ungewöhnlich, dass einige radfahrer mal eben eine abkürzung nehmen, bei der sie stufen oder kurze steile rampen herunter fahren, weil das
runter leicht und flott geht.
An straßen mit älterem belag und älterer bepflanzung ist es nicht so selten, dass sich das pflaster und die bordsteine am rand abgesetzt haben, aber baumwurzeln einige bordsteine auch angehoben haben ... und fußweg- oder bordsteinradweg-radler beim runter fahren die falsche stelle treffen.
Also manchmal frag ich mich schon, für wie blöd manche mich hier halten. Leute, ich fahr dirchaus auch Rad und ja natürlich kenn ich solche Stellen. Und ja, natürlich kennen gute Tester aus dem täglichen Radleralltag das auch. Es ist aber zum Einen ein Unterschied, ob man täglich von mir aus 1-5 mal über eine 10cm Stufe fährt oder ob man 1 Million mal 20cm springt.
Das Eine muß das Rad aushalten, das Andere meines Erachtens nicht. Und bitte, diskutieren wir hier nicht auch noch, wie sich die Lasten bei einer 10cm Stufe und bei einer 20cm Stufe unterscheiden.
Dafür empfehle ich dann schlicht das Studium entsprechender Bücher. So viel Zeit für eine Onlinevorlesung hab ich schlicht nicht.
Übrigens das Überfahren einer Treppe mit mehreren Stufen ist bei einem Alltagsrad nun mal Mißbrauch. Wer solche Sachen macht, braucht sich über Schäden nicht zu wundern.
Zum Thema
Händler:
Ich habe eigentlich mit VSF-Händlern immer positive Erfahrungen gemacht.
Der örtliche ADFC kann dir vieleicht Empfehlungen geben, wenn du ihn kontaktierst.
Benutzerbewertungen:
Sind immer mit Vorsicht zugenießen. Käufer wollen sich oft hinterher nicht eingestehen, dass ihr Kauf nicht optimal war, und werten entsprechend zu hoch.
Umgekehrt besteht das Problem, - besonders bei Unerfahrerenen - dass ihre Anforderungen falsch einschätzen und zwar Nichts Schlechtes, aber für sich das Falsche gekauft haben.
Einen wirklichen Vergleich haben nur Wenige, dafür sind sie viel zu wenige unterschiedliche Modelle gefahren.
Die divergierenden Reifenbertungen nicht nur in diesem Forum sind ein schönes Beispiel.
Extremes älteres Beispiel aus meiner Kaufberatung: ein unerfahrener Käufer suchte ein Rad für eine Chinadurchradelung. Außer mir nervte er auch ein halbes Dutzend lokale Radhändler. Einige Monate später beschimpfte er mich fürchterlich in der Öffentlichkeit über meine falschen Empfehlungen. Auf Nachfrage stellte sich heraus, er war mit dem neuen Rad nie weiter als bis in den Stadtwald (hier Königsforst) gefahren und hatte wohl auch nichte Größeres mehr vor.
Posted by: Flachfahrer
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 11:31 AM
Also manchmal frag ich mich schon, für wie blöd manche mich hier halten.
Deine fachkompetenz und allgemeine klugheit hat niemand bestritten, aber du hast die fachkompetenz der tester, die für StiWa testeten, angezweifelt bzw. die testmethoden.
Und bitte, diskutieren wir hier nicht auch noch, wie sich die Lasten bei einer 10cm Stufe und bei einer 20cm Stufe unterscheiden.
Die Lasten sind aber das entscheidende, nicht wie hoch das rad in cm hüpft.
Im test sind kaum oder keine felgen gebrochen oder speichen gerissen. Also waren die belastungen durchaus noch in einem bereich, den durchschnittliche laufräder verkraften.
Übrigens das Überfahren einer Treppe mit mehreren Stufen ist bei einem Alltagsrad nun mal Mißbrauch.
Wenn die materialbelastung dabei nicht höher ist als beim durchfahren eines schlaglochs mit ca. 20 km/h, dann müsste das fahrrad es aushalten. Vielleicht nicht eine million mal, aber vielleicht bis zu 20 mal täglich (in einigen städten bis zu 100xtäglich

und das auf einige jahre hochgerechnet). Wenn die belastung wesentlich höher ist, dann muss es das nicht aushalten.
Daher die frage nach den belastungen.
MfG
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 12:40 PM
Also manchmal frag ich mich schon, für wie blöd manche mich hier halten.
Deine fachkompetenz und allgemeine klugheit hat niemand bestritten, aber du hast die fachkompetenz der tester, die für StiWa testeten, angezweifelt bzw. die testmethoden.
Meine Aussagen haben erst mal nix mit der StiWa zu tun. Deren Prüfbedingungen kenne ich nicht, sie werden nicht ausreichend offengelegt.
Und bitte, diskutieren wir hier nicht auch noch, wie sich die Lasten bei einer 10cm Stufe und bei einer 20cm Stufe unterscheiden.
Die Lasten sind aber das entscheidende, nicht wie hoch das rad in cm hüpft.
Im test sind kaum oder keine felgen gebrochen oder speichen gerissen. Also waren die belastungen durchaus noch in einem bereich, den durchschnittliche laufräder verkraften.
Meine Aussagen haben erst mal nix mit der StiWa zu tun. Deren Prüfbedingungen kenne ich nicht, sie werden nicht ausreichend offengelegt.
Nochmal: Es geht um die Vergleichbarkeit. Wenn Rad1 springt und Rad2 nicht springt ist die Belastung unterschiedlich. Ich weiß ich wiederhol mich ....
Posted by: Flachfahrer
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 01:19 PM
Meine Aussagen haben erst mal nix mit der StiWa zu tun. Deren Prüfbedingungen kenne ich nicht, sie werden nicht ausreichend offengelegt.
Nochmal: Es geht um die Vergleichbarkeit. Wenn Rad1 springt und Rad2 nicht springt ist die Belastung unterschiedlich. Ich weiß ich wiederhol mich ....
Aussagen über mangelnde vergleichbarkeit unterschiedlich hüpfender oder nicht-hüpfender räder bei tests der StiWa haben nix mit der StiWa zu tun.
Die prüfbedingungen sind nicht bekannt, aber es ist bekannt, dass rad1 springt und rad2 nicht springt und wie hoch rad1 springt.
Das springt mir zu hoch, ich bin raus.
MfG
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 01:45 PM
Meine Aussagen haben erst mal nix mit der StiWa zu tun. Deren Prüfbedingungen kenne ich nicht, sie werden nicht ausreichend offengelegt.
Nochmal: Es geht um die Vergleichbarkeit. Wenn Rad1 springt und Rad2 nicht springt ist die Belastung unterschiedlich. Ich weiß ich wiederhol mich ....
Aussagen über mangelnde vergleichbarkeit unterschiedlich hüpfender oder nicht-hüpfender räder bei tests der StiWa haben nix mit der StiWa zu tun.
Die prüfbedingungen sind nicht bekannt, aber es ist bekannt, dass rad1 springt und rad2 nicht springt und wie hoch rad1 springt.
Hatte ich nicht oben geschrieben, daß es bei Tests nicht auf die Härte ankommt, sondern auf vernünftige Testbedingungen und daß meine Bespiele wie das springende Rad bei Tests zwar vorkamen, aber dieses Beispiel nix mit der Stiwa zu tun hat......
Muß man solche Aussagen immer fett schreiben, damit sie mitgelesen werden?
Posted by: Freundlich
Re: Test Trekkingrad - 11/27/08 11:13 PM
Guten Abend,
leider ist das Thema abgeglitten. Zur ursprünglichen Frage nach der Glaubwürdigkeit von Testberichten, möchte ich an eine ZDF-Dokumentation vor ca. 8 Jahren über die Stiftung Warentest erinnern, worin auch ein Fahrradtest zu sehen war. Ich habe aus diesem Film viel gelernt: Die Stiftung Warentest wurde zwar vom Staat für unabhängige Produkttests gegründet, wird heute aber nur noch zum kleinen vom Staat finanziert. Hauptgeldquelle ist der Verkauf der Zeitschrift. Diese verkauft sich nicht, wenn keine mangelhaften Produkte entdeckt werden. Insofern ist es vorteilhaft, wenn einige Prüfkandidaten grob versagen.
Was unbeschadet überlebt, wird möglichst noch verkauft. Tests werden vielfach nicht selbst, sondern von beauftragten Privatfirmen ausgeführt. Um diese zu schützen, werden deren Namen nicht genannt. (Diese Firmen arbeiten sonst für Hersteller u.a. Kunden). Fahrräder testet die Stiftung für 10 Jahre Gebrauch. Auf Nachfrage: Man nimmt 1000 km/Jahr an. Also 10.000 km soll ein Rad halten. Soll ich alle 2 Jahre ein Rad kaufen? Die Prüfbedingungen werden nicht offengelegt, damit ist der Test wertlos. Da jeder Test subjektiv festgelegten Kriterien unterliegt, muss man diese kennen. Die Auswahl der Prüfkandidaten und die Tests sind bei der Stiftung sehr langwierig. Dadurch sind die Ergebnisse bei Erscheinen des Heftes ca. 1 Jahr nach Kauf der Räder nicht mehr aktuell.
Der ZDF-Film bestätigte meine Vermutungen. Seitdem habe ich mir nie wieder diese Zeitschrift gekauft und mich lieber anderswo informiert: Händler, Freunde, Internet...
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/28/08 06:34 AM
Zum Teil stimme ich mit Deinen Aussagen überein - gerade mit den nicht offen gelegten Testbedingunen etc.
Daß die Tests nicht alle von der StiWa selber durchgeführt werden (können)halte ich jedoch für OK. Die StiWa kann nicht Fachfirma für alle im alltagsgebrauch genutzten Produkte sein. Hier Fachleute zu Rate zu ziehen ist legitim und OK. Diese nicht zu nennen ist allerdings schon wieder quatsch. An Hand der Testdurchführung erkennt der Fachmann meist, wer gerade testet.

Bei den 10000km ist nicht zufällig die Testlaufzeit gemeint gewesen? Alle Tests sind immer ein Zeitraffer, mit einer Aneinandereihung von Belastungssituationen. Die Zeiten mit minderer Belastung werden ja bewusst verkürzt und ausgelassen. D.h. 10000km auf der Maschine sind ein Vielfaches in der Praxis.
Wie gesagt, genau weiß ich es nicht, da ja die Testkriterien nicht offengelegt werden.
Das Problem mit den Testkandidaten ist noch ein anderes: Die extrem kurzen Produktlebensdauer in der Fahrradbranche. Woher soll der Endverbraucher erkennen, ob ein Produkt gänzlich neu ist - nur in Details verändert wurde oder identisch weitergebaut wird. Gerade die unscheinbaren Bauteile wie Vorbau, Sattelstütze, Ständer etc. werden gerne mal von einem Jahr aufs andere verändert und dann ist schon der ganze Test für die Katz.
Bist Du eigentlich von Deinem Beratungs"team" je gravierend enttäuscht worden?
Posted by: HyS
Re: Test Trekkingrad - 11/28/08 06:58 AM
Hallo,
obwohl viel an der Kritik berechtigt ist halte ich die Test der STIWA doch noch für das beste was einem an Tests zur Verfügung steht. (sofern man in der Lage ist sie richtig zu interpretieren)
Von den Radzeitschriften ist allenfalls noch die Tour oder MTB Magazin in der Lage richtig was zu testen, die anderen und auch die gerade genannten schreiben oft nur mehr oder weniger subjektive persönliche Eindrücke auf und loben gute Komponenten.
Händler haben noch ein viel massiveres Bedürfnis was zu verkaufen als STIWA, einen guten zu finden ist nicht so einfach.
Bei Freunden und Internet ist es noch schwerer, da kommt nicht mal annähernd was testänliches raus, da die meisten nur ihre eigenen Räder kennen und man bei deren Erfahrungen noch viele weniger die Testbedingungen kennt.(wie, wo, was fahren sie Speditour oder LUff etc.)
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/28/08 07:12 AM
Mein Zeitungsfavorit ist ja "Ratouren" - hier werden weniger Räder gefahren, dafür die aber offenbar gründlicher.
Prüfergebnisse lese ich am liebsten von Prüfinstituten, die ihre Prüfverfahren offenlegen wie:
EFBE Prüfergebnisse Ich muß leider immer wieder EFBe anbringen, weil ich kein anderes Prüfinstitut kenne, daß so offen arbeitet. Bei Velotech kenn ich zwar auch die Prüfstände und Ernst Brust lässt mir sicher auch die Prüflasten zukommen, aber das Ganze ist nicht für alle so offen wie hier.
Posted by: Olibaer
Re: Test Trekkingrad - 11/28/08 07:43 AM
Danke für die Antworten.
Der Austausch hier hilft mir schon weiter. Auch wenn ich immer noch konzeptlos bin.
Die Tests verwende ich jetzt eher dafür zu sehen auf was man achten soll.
HVs hat wohl recht die anderen Tests sind eher noch schlechter als StiWa.
Ich werde mir wohl ein Kriterienblatt erstellen. Wenn ich genaue Vorstellungen über mir wichtige Ausstattungsteile habe gehe ich mit dem Blatt zum Händler.
Grob kann ich jetzt schon sage dass ich bei Rahmen, Laufräder, Kurbel, Schaltwerk, Bremsen, Stossdämpfer kaum Abstriche in der Qualität machen möchte.
Dann kommen Dinge wie Gepäckträger, Reifen, Lenker, Ständer, Lichtanlage.
Anschließend der Rest wie Pedale, Handauflage, Klingel, Schutzblech, Kettenschutz…
Ganz wichtig sind persönlichen Kriterien wie eine bequeme Sitzposition und auch das Aussehen spielt eine Rolle.
Aber das wird gar net so einfach
Nach dem Tip von Flo sollte ich nach Rahmen mit den EFB Zeritifikat schauen
Also Koga-Miyata Leontien oder KTMChronos LC
Zeitschrift Radtouren werde ich mir mal genauer anschauen. Die gibt es bei unseren Zeitschriftenhändlern nmicht
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/28/08 07:53 AM
Das Chronos ist ein tolles Rad, aber, als Carbonrad aber nur dann wenn man drauf aufpasst, daß es nicht umfällt etc.. Bei einer Radreise/Radtour ein eher unmögliches Unterfangen
Posted by: natash
Re: Test Trekkingrad - 11/28/08 11:45 AM
wo wohnst Du eigentlich in Stuttgart? Wenn Du noch ein wenig Zeit hast, könnte sich nämlich ein Besuch der Vaihinger Radbörse, die jedes Jahr vom entsprechenden Radsportverein organisiert wird, lohnen (Stuttgart-Vaihingen, nicht Vaihingen/Enz). Da gibt es alle möglichen Räder (vom Rennrad zur Bahnhofsgurke) und Du kannst die gebrauchten (und z.T. neuen Räder)vor Ort probefahren und die Mitglieder des Radsportvereins oder andere Anwesende um ihre Meinung/Ratschlag bitten. Da keiner der Beteiligten ein kommerzielles Interesse am Verkauf der Räder verfolgt, ist das nach deinen Erfahrungen vielleicht besser. Die Börse ist immer im April (meistens am letzten Samstag).
lg Nat
Posted by: Olibaer
Re: Test Trekkingrad - 11/28/08 01:20 PM
Danke für den Tip Natalie.
Wir haben noch ein wenig Zeit, allerdings gehts ab April schon in den Endspurt. Wenn bis dahin noch nichts gefunden wurde werden wir mit Sicherheit auch dort Ausschau halten. April liegt allerdings kurz vor der Radhauptsaison, deshalb will ich eigentlich bis spätestens Ferbruar eines haben.
Ich werde mir wohl ein Kriterienblatt erstellen. Wenn ich genaue Vorstellungen über mir wichtige Ausstattungsteile habe gehe ich mit dem Blatt zum Händler.
Aber das wird gar net so einfach
Noch wichtiger ist: fahren, fahren, fahren. Und zwar unterschiedliche Fahrradkonzepte. Theorie ist immer grau. Was dir in der Theorie einleuchtet,magst du vielleicht in der Praxis ablehnen. Beispiel sind die uferlosen subjetiven Beurteilungen von Fahrradreifen in dieser Gruppe, von denen nur wenige objektiven Kriterien standhalten.
Florian kann deswegen so souverän die StiWa bei Fahrradtests abwerten, weil er selber mit seinem hohen Fachwissen auf ähnlichem Niveau wie die Tester steht. Das trifft aber für die große Mehrheit der Radler nicht zu. Die Tests sind immer für eine Mehrheit an Nutzern, die ZEG- oder andere Räder in einer niedrigen Preisklasse kauft. Danach werden auch die Prüfmodelle ausgesucht.
Händler werten StiWa-Tests auch gerne - unbewusst? - aus psychologischen Gründen ab, weil sie dadurch ihre Kompetenzhoheit gegenüber dem Kunden in Frage gestellt sehen.
Du musst als Käufer imer selbst entscheiden und bist auch selbst verantwortlich, was du kaufst. Die Entscheidung kann dir Niemand abnehmen.
Rechne bitte auch damit, dass sich nach einer gewissen Zeit deine Kriterien verändern werden und du dich unter Umständen anders entscheiden würdest.
Posted by: netbelbo
Re: Test Trekkingrad - 11/28/08 05:42 PM
Hallo Flo,
zum Stichwort Velotech fällt mir gerade was ein: CUBE wirbt z.B. in Verkaufsprospekten und auf der
HP u.a. mit der Zusammenarbeit mit der TU München und auch Velotech, was Qualitätssicherung und Sicherheit der Räder anbelangt.
Was ist davon zu halten? Reines Werbeversprechen? Oder wirkt sich das tatsächlich auf die Sicherheit der verkauften Räder aus? Andere Hersteller werden ja (hoffentlich) ihre Produkte auch Sicherheitstests unterziehen.
Gruß netbelbo
Posted by: tkikero
Re: Test Trekkingrad - 11/28/08 05:43 PM
Mich interessiert übrigens schon, ob und in welchem Ausmaß irgendwelche chemikalische Sauereien in Lenkergriffen, Sattel oder Reifen versteckt sind. Fahrradfahren ist unbestritten, relativ zu den ganzen motorisierten Verkehrsmitteln, sehr umweltfreundlich, da heißt aber nicht, dass das Fahrrad an sich nicht genauso ein "dreckiges" Industrieprodukt sein kann wie Autos, PCs usw. ...
Prinzipiell richtig. Doch die Wichtung sollte dann auf jeden Fall so sein, das funktion und sicherheit deutlich höher bewertet sein müssen, als etwaige Schadstoffbelastungen, die durch austausch der belasteten Teile in <5min problemlos beseitigt werden können.
job
Wenn man davon erfährt. Und dass man davon überhaupt was erfährt, verdanken wir der StiWa und vielleicht der Ökotest (die würden ein Fahrrad ausschließlich auf Schadstoffe testen).
Bei aller Unvollkommenheit der StiWa-Tests, sind sie in meinen Augen immer noch die brauchbarsten auf dem Markt, besser sind vielleicht nur noch die Tests der C't, doch die ist hochspezialisiert auf IT ...;
Das Produkte oft nicht mehr aktuell sind, ist leider systembedingt. Die StiWa will eben keine "Prüfexemplare" einkaufen, also hat jeder Test einen Vorlauf, und bis die Ergebnisse da sind, ist das Produkt längst überarbeitet. Daher kann ein Test nur als Orientierungsrahmen dienen.
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/28/08 08:30 PM
zum Stichwort Velotech fällt mir gerade was ein: CUBE wirbt z.B. in Verkaufsprospekten und auf der
HP u.a. mit der Zusammenarbeit mit der TU München und auch Velotech, was Qualitätssicherung und Sicherheit der Räder anbelangt.
Was ist davon zu halten? Reines Werbeversprechen? Oder wirkt sich das tatsächlich auf die Sicherheit der verkauften Räder aus? Andere Hersteller werden ja (hoffentlich) ihre Produkte auch Sicherheitstests unterziehen.
Ich finde es ok, wenn ein Hersteller damit wirbt, daß er auch testet, denn tatsächlich sind es zwar viele, aber noch nicht alle, die sich diesem nicht ganz billigen Prozedere unterziehen.
Posted by: Freundlich
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 08:32 PM
Bei den 10000km ist nicht zufällig die Testlaufzeit gemeint gewesen? ...10000km auf der Maschine sind ein Vielfaches in der Praxis.
Nein, Deine Vermutung trifft nicht zu. Die Aussagen im damaligen ZDF-Beitrag waren eindeutig: Die Stiftung Warentest nahm an, dass Fahrräder durchschnittlich 1000 km im Jahr gefahren werden und maximal 10 Jahre genutzt werden. Der Test wurde so gefahren, dass die Belastungen hochgerechnet 10.000 km entsprachen. Von verschärften Testbedingungen habe ich seitdem nichts gehört. Aus diesem Grund sind für mich Fahrrad-Testberichte der Stiftung Warentest den Kaufpreis des Heftes nicht wert. 10.000 km entsprechen bei mir maximal zwei Jahren Radfahren.
Posted by: Job
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 08:42 PM
bei 300km/jahr die durchschnittlich ein rad in d bewegt wird, hat die StiWa da schon mut bewiesen, wenn sie sich so weit vom statistischen mittel entfernt.
job
Posted by: Freundlich
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 09:02 PM
Ich muß leider immer wieder EFBe anbringen, weil ich kein anderes Prüfinstitut kenne, daß so offen arbeitet.
Offenheit allein genügt nicht und ersetzt das Können nicht. Würden diese Firma wirklich professionell arbeiten, wären diese Vorfälle nicht passiert:
Der Hersteller meines Rahmens - riese & müller - lässt für viel Geld die Rahmen bei EFBe prüfen, gibt maximal zulässige Systemgewichte vor und gewährt eine lebenslange Garantie. Vorbildlich

Trotzdem blieb r & m nicht von Rahmen- und Hinterbaubrüchen verschont. Beim Delite yellow gab es einen Rückruf und Nachbesserungen wegen Hinterbaubrüchen. Besonders das Reiserad Delite black muss ich als Sorgenkind bezeichnen. Zunächst ein normaler Delite-Rahmen mit Gepäckträger, dann Rahmen verstärkt (schwerer) - reichte immer noch nicht - dann zusätzliche Stabilisatoren konstruiert. Mich traf der Rahmenbruch im Tretlagerbereich wegen Versagen der Konstruktion (kein Verarbeitungsfehler) nach 10.000 km. Die 150 kg zulässiges Systemgewicht wurden nie überschritten. Als Ersatz lieferte r & m ohne Diskussion, schnell und kostenlos den Nachfolgerahmen Intercontinental. Knapp 1 kg schwerer. Viel Arbeit und Zusatzkosten beim Neuaufbau des Rades. Pressemeldung: Bei deutlich erhöhter Steifigkeit ist das Rahmengewicht etwa gleich geblieben

Trotz des Rahmengewichts von 5558 g (grösste Rahmenhöhe) ist das Teil mitnichten steif, sondern neigt bei einem Systemgewicht von 140 kg ab Tempo 25 zum Flattern. Trotz optimaler Gepäckverteilung. 150 kg (Rad plus Radler plus Gepäck) sind zugelassen.
Das Delite travel gibt es seit kurzem in nochmals überarbeiteter Form, erneut mit erhöhter Steifigkeit. Nur im Kleingedruckten steht, dass nun das zulässige Systemgewicht um 20 kg auf 130 kg verringert wurde. Wer hat den früher die Freigabe für 150 kg erteilt? Aus diesem Grund kann ich EFBe nicht vertrauen.
Posted by: Freundlich
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 09:06 PM
bei 300km/jahr die durchschnittlich ein rad in d bewegt wird, hat die StiWa da schon mut bewiesen, wenn sie sich so weit vom statistischen mittel entfernt.
job
In einem Radreise-Forum sind 300 km/Jahr kein statistisch relevanter Wert. Die Ausgangsfrage war, welche Bedeutung die StiWa-Tests für Radreisende haben könnten. Wir fahren nicht nur Brötchenholen.
Posted by: Job
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 09:08 PM
Der Threadstarter suchte ein alltagstaugliches Treckingrad.
Und da ist der statistische Mittelwert einfach mal 300km. ob dir das passt oder nicht.
Und danach wird sich ein Testinstitut wohl eher richten, als nach den paar promille durchgeknallter schnellradler. (wie uns) Die StiWa ist schließlich davon abhängig ein möglichst breites Publimum anzusprechen.

job
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 09:22 PM
Harte Vorwürfe. Ich hab keine Ahnung warum und wieso Deine Schäden aufgetreten sind.
Frage: Weißt Du wie die Räder im Test abgeschnitten haben? Wurden sie auch damals schon bei EFBe getestet? Woher weißt Du, daß kein Verarbeitungs- bzw. Materialfehler vorlag? Hat Dir R&M ein Materialgutachten über Deinen Rahmen gegeben? Ist der neue Rahmen vielleicht gerade wegen des Tests schwerer geworden?
Wichtig ist, daß man als Tester nicht stehenbleibt. Abbilden kann man alle Fahrzustände schlicht nicht. Es gibt immer wieder User, die ein Produkt so belasten, daß es versagt, trotz aller Tests. Wichtig ist, daß bei diesem Versagen niemand zu Schaden kommt und daß man auf Grund der Schadensfälle die Tests weiter optimiert bzw. erweitert.
Zum Beispiel hat man erst vor einiger Zeit bei den verschiedenen Prüfinstituten den Überlastversuch eingeführt. Ursprünglich für Carbonrahmen eingeführt wird er auch immer häufiger bei anderen Rahmenmaterialien eingesetzt, weil auch diese teilweise zu Sprödbrüchen neigen.
Das ist ein Test, den man aus der Erfahrung heraus entwickelt hat. Das heißt, vorher hatte man diese Belastung schlicht unterschätzt - und zwar in der ganzen Prüfbranche.
Posted by: HyS
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 09:23 PM
Da habe ich ähnliche Erfahrungen mit den älteren Modellen gemacht (mein Delite von 2004 hatte letztes Jahr einen Riß in der Schwinge und wurde kostenlos ersetzt, inklusive Montage).
Haltbare vollgefederte Räder zu konstruieren scheint bei weitem schwerer, als konventionelle.
Wahrscheinlich sind in diesem Bereich auch die Prüfungen noch nicht ausgereift, weshalb man solche Räder nur mit einer guten Garantie kaufen sollte.
Letztes Jahr habe ich einen Mitarbeiter von R-M auf dem Weg zum Bikefestival in Wien getroffen und er hat mir recht stolz erzählt, das die neuen Modelle auch die härteren Bedingungen für MTBs aushalten sollen.
Posted by: Job
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 09:26 PM
unter umständen verleitet die federung auch zu einer weniger materialschonenden Fahrweise.
Kan ich jedenfalls bei mir beobachten.
job
Posted by: Freundlich
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 09:28 PM
Bei Velotech kenn ich zwar auch die Prüfstände und Ernst Brust lässt mir sicher auch die Prüflasten zukommen, aber das Ganze ist nicht für alle so offen wie hier.
Zur Qualität dieser Firma eine leider wahre Geschichte: Für eine Zeitschrift wurden von Velotech Trekking-Federgabeln getestet. Neben Teleskop-Federgabeln auch mein Modell, die Gelenkfedergabel Force-kilo von German-A. Die wäre eigentlich Testsieger geworden, wenn man nicht auf ein neues Testverfahren gekommen wäre: Eine Federgabel solle beim Bremsen etwas nach hinten nachgeben, da sonst Belastungsspitzen in den Rahmen eingeleitet werden, die zum Rahmenbruch führen könnten. Alle Prüfbedingungen wurden offen dargelegt, die Gabel auf eine Fläche gespannt, definierte Kraft aus Fahrtrichtung ergibt Durchbiegung in Millimeter. Angenommen wurde z.B. 8 mm Durchbiegung seien nötig.
Korrekt wurde sogar mitgeteilt, dass Teleskopgabeln mit hohem Wert auch viel Spiel in den Gleitbuchsen haben können, was zum Verklemmen und schlechtem Federungsverhalten führt. Am schlechtesten hatte aber die Gelenkfedergabel abgeschnitten. Null Millimeter Durchbiegung. Die Gabel sei viel zu steif. Wo liegt der Fehler? Wenn ich meine Gabel statisch einspanne, biegt sich tatsächlich nichts, das ist bewusst so konstruiert. Beim Fahren und Bremsen weicht die Gabel dagegen feinfühlig und spielfrei nach hinten aus. Nicht nur 8 mm, sondern mehrere Zentimeter! Es ist in der Praxis völlig ausgeschlossen, dass die Force-kilo unzulässige Belastunsspitzen in den Rahmen einleitet. Ernst Brust hatte dummerweise ein statisches Prüfverfahren für Teleskopgabeln ohne Nachzudenken auf eine Gelenkfedergabel angewendet. Natürlich wurden Prüfinstitut und Zeitschrift freundlich angeschrieben. Keine Reaktion, kein Widerspruch, keine Fehlerberichtigung. Damit hat sich in meinen Augen auch dieses Prüfinstitut disqualifiziert.
Posted by: HyS
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 09:35 PM
unter umständen verleitet die federung auch zu einer weniger materialschonenden Fahrweise.
Kan ich jedenfalls bei mir beobachten.
job
Das ist völlig richtig und bei mir auch so. Deshalb sind sie jetzt wohl auf die härteren MTB-Prüfungen übergegangen die eher passen sollten.
Wie groß der Unterschied ist merke ich jetzt gerade wieder: Mein Delite (Alltagsrad in Wien) steht still, weil ich die Rohloff auf Scheibe umrüsten lassen. Somit fahre ich mit dem Velotraum, das immerhin noch eine Federgabel hat. Trotzdem muß ich mich massiv zurückhalten weil vom Hinterrad bei gewohnter Fahrweise derbe Schläge kommen.
Das läßt sich prüfmäßig bestimmt schwer abbilden. Beim Reiseradeinsatz kommt dann noch das sehr unterschiedliche Ladeverhalten der Reiseradler dazu.
Posted by: Freundlich
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 09:41 PM
Es wurden immer alle Räder von r & m mit EFBe-Siegel beworben. Details sind mir als Kunde egal, weil ich das Produkt streng nach Vorgabe verwendet habe. Gesamtlast und Packtaschen wurden vor jeder Radreise ausgewogen. Natürlich hat mir r & m kein Gutachten des Schadens zugestellt, dass macht im Rechtsmittelstaat niemand. Das Schadensbild war aber eindeutig und wurde - neben meiner Wenigkeit - von einem sehr erfahrenen Ingenieur ebenso interpretiert. Im übrigen genügt die Reaktion des Herstellers: Der Rahmen war zu dem Zeitpunkt bereits vom Markt genommen und wurde nach 2 Jahren (?) Pause für 2009 steifer und mit Freigabe für nur 120 kg (statt früher 150 kg) Systemlast wieder ins Sortiment aufgenommen. Dass Prüfingenieure auch Fehler machen - geschenkt. Aus all diesen Erfahrungen mein Fazit: Prüf- und Testberichte zählen für mich als Kunde nichts, wichtig ist eine lebenslange Garantie auf den Rahmen, den Rest kann ich mir austauschen.
Posted by: Freundlich
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 09:47 PM
Der Threadstarter suchte ein alltagstaugliches Treckingrad.
Und da ist der statistische Mittelwert einfach mal 300km. ob dir das passt oder nicht.
Und danach wird sich ein Testinstitut wohl eher richten, als nach den paar promille durchgeknallter schnellradler. (wie uns) Die StiWa ist schließlich davon abhängig ein möglichst breites Publimum anzusprechen.

job
Falsch, der ZEG-Händler-Geschädigte sucht etwas anderes. Zitat: Beim Radkauf bis zu 1500,- Euro will ich da keine Experimente mache. Auch deshalb nicht weil wir im nächsten Jahr damit nach Portugal fahren wollen. Zitat Ende.
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 10:11 PM
Das Schadensbild war aber eindeutig und wurde - neben meiner Wenigkeit - von einem sehr erfahrenen Ingenieur ebenso interpretiert.
Hm, ich bin ja auch so nen komischer Ingenieur, aber ich kann an Hand eines Bruchbildes nicht erkennen ob das Material einen Härtefehler hat, wenn ich gar nicht weiß, wie es gehärtet sein soll. Ich kann nicht erkennen, ob das Rohr die korrekten Durchmesserdimensionen hat, die in der Zeichnung stehen, denn diese habe ich nicht.
Ich kann lediglich erkennen:
- Ob der Bruch ein Dauerschwingbruch oder ein Gewaltbruch ist
- Ob in der Bruchfläche Lunker - also Fehler sind
- Ob der Bruch in der Wärmeeinflußzone einer Schweißnaht ist - ist er es, kann ich daraus Rückschlüsse ziehen, da das auf einen Härtefehler hinweisen würde.
Ingenieur oder nicht, ich muß etwas mehr als eine Sichtkontrolle machen um einen Schaden korrekt beurteilen zu können.
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 10:21 PM
Ach ja, ich habe nicht auf Fehler von Prüfingenieuren hingewiesen, sondern darauf, daß sich Tests weiterentwickeln, da sich der Stand der Technik verändert. Das hat nichts mit Fehlern zu tun!
Du hast im Übrigen damit recht, daß beim genannten R&M Rad offenbar ein systematischer Fehler vorlag. Meines Erachtens war der größte Fehler die Zulassung für 150kg.
Wenn ich mich umschaue, werden die Räder, die den EFBe Test bestehen in der Regel für 120kg freigegeben.
Fakt ist aber sicher das, was hier auch von anderer Seite anklang. Fullies und deren dynamisches Fahrverhalten in Kombination mit der ruppigeren Fahrweise die bei solchen Rädern angewendet wird, hat mit Sicherheit auch den Stand der Technik verändert.
Nachher ist man immer klüger, wenn man keine Vergleichswerte hat.
Schrieb ich ja auch vorher: Man muß die Testergebnisse immer mit der Praxis vergleichen. Als Fullies herauskamen kannte man diese Praxis aber schlicht und einfach noch nicht.
Posted by: Freundlich
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 10:22 PM
Ingenieur oder nicht, ich muß etwas mehr als eine Sichtkontrolle machen um einen Schaden korrekt beurteilen zu können.
Mehr als eine Sichtkontrolle ist Kunden und den von Ihnen beauftragten Gutachtern nicht erlaubt, wenn man nicht die erweiterte Garantie des Herstellers verlieren will. Wende Dich mit Deinen Fragen einfach an riese & müller. Die können einen guten Prüfingenieur sicher gebrauchen.
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/29/08 10:25 PM
Ingenieur oder nicht, ich muß etwas mehr als eine Sichtkontrolle machen um einen Schaden korrekt beurteilen zu können.
Mehr als eine Sichtkontrolle ist Kunden und den von Ihnen beauftragten Gutachtern nicht erlaubt, wenn man nicht die erweiterte Garantie des Herstellers verlieren will.
Völlig richtig. Wie kann Dein Ingenieur aber dann den Schaden so ausführlich beurteilen, wie Du uns hier glauben machen willst? Er kann schlicht nicht sagen, ob der Rahmen einen Fertigungsfehler hatte oder nicht.
Posted by: Olibaer
Re: Test Trekkingrad - 11/30/08 08:08 AM
Der Threadstarter suchte ein alltagstaugliches Treckingrad.
Und da ist der statistische Mittelwert einfach mal 300km. ob dir das passt oder nicht.
Und danach wird sich ein Testinstitut wohl eher richten, als nach den paar promille durchgeknallter schnellradler. (wie uns) Die StiWa ist schließlich davon abhängig ein möglichst breites Publimum anzusprechen.

job
Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
Wir suchen ein alltagstaugliches Trekkinrad, dass auch mit Reisegewicht belastbar und Geländetauglich ist.
Wir haben vor damit nach Portugal zu fahren. Anschließend soll es für den Alltagsverkehr genutzt werden. Weitere Reisen bleiben vorbehalten.
Ich selbst fahr mind. 5000 km im Jahr. 3000 km alleine schon zur Arbeit.
Auch die meißten Wenigradler mit 300 km im Jahr wollen kein Rad welches nach 10000 km schlapp macht.
Posted by: Job
Re: Test Trekkingrad - 11/30/08 08:15 AM
ich glaube Ihr habt falsche Vorstellungen über die Aussage so eines Testes.
Wenn jemand einen Artikel testet und feststellt, das dieser eine bestimmte Zeit (Kilometer, Benutzungen etc.) hält, bedeutet das doch nicht, das er mit dem Ablaufen dieser Periode einfach zusammenbricht.
Wenn ich jetzt eine Waschmaschine auf 1000Waschgänge teste und feststelle, die hat in meinem Test diese Belastung ertragen, ein anderes Modell hat nach 700Waschgängen schlappgemacht, welche Waschmaschine wird man dann kaufen, wenn man ein Kinderheim betreibt und die 1000 Waschgänge in einem Jahr zusammenbekommt?
Warum sollte das Testinstitut auf 10 000 Waschgänge testen, wenn das für 98% der Nutzer einer Lebensdauer von 100 Jahren entspräche?
Bleibt mal realistisch.
job
Posted by: Olibaer
Re: Test Trekkingrad - 11/30/08 08:48 AM
Du hast schon Recht, dass Sie für den Grossteil der Nutzer testen um mehr Interessenten anzusprechen.
- Viele wollen ein Rad das möglichst leicht ist.
- Außerdem soll es günstig sein.
- Aber auch die meißten Otto Normalradkäufer wollen ein Rad welches so lange wie möglich hält.
Deshalb sollten diese Haltbarkeitstests schon auf Langstrecke ausgelegt sein.
Posted by: HyS
Re: Test Trekkingrad - 11/30/08 09:25 AM
- Viele wollen ein Rad das möglichst leicht ist.
- Außerdem soll es günstig sein.
- Aber auch die meißten Otto Normalradkäufer wollen ein Rad welches so lange wie möglich hält.
Möglichst günstig und lange haltbar ist möglich. Räder die 10000km ausgehalten haben halten auch häufig 100000km aus. Fehlkonstruktionen machen sich meist früher bemerkbar.
Möglichst günstig und leicht ist unmöglich. Preis und Gewicht sind sehr stark voneinander abhängig und zwar bei allen Teilen.
Am ehesten ist günstig und leicht möglich, wenn man auf Teile des Rades oder der Ausrüstung verzichten kann, was aber meist weiter Nachteile hat. (z.B. Ständer, Beleuchtunsganlage, Schutzbleche)
Posted by: Job
Re: Test Trekkingrad - 11/30/08 10:24 AM
Deshalb sollten diese Haltbarkeitstests schon auf Langstrecke ausgelegt sein.
Stiftung Warentest Die Stiftung Warentest prüft die Komponenten auf speziellen Maschinen im Labor. Sie simulieren eine Fahrleistung von 24 000 Kilometern.
job
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/30/08 11:04 AM
Du hast schon Recht, dass Sie für den Grossteil der Nutzer testen um mehr Interessenten anzusprechen.
- Viele wollen ein Rad das möglichst leicht ist.
- Außerdem soll es günstig sein.
- Aber auch die meißten Otto Normalradkäufer wollen ein Rad welches so lange wie möglich hält.
Deshalb sollten diese Haltbarkeitstests schon auf Langstrecke ausgelegt sein.
Moment, jetzt geht da was durcheinander. Die Tests von Stiwa und Co gehen primär um die Haltbarkeit von Rahmen und sicherheitsrelevanten Anbauteilen wie Lenker etc.
So, wenn wir jetzt anschauen, was bei einem Rad uns irgendwann nervt, weil es nicht mehr funktioniert - sind das diese Bauteile, die uns zu Fall bringen, wenn sie versagen? Nein, das sind Ketten, Schaltungen, Züge etc. Die werden aber gar nicht getestet.
Dann noch was zu Job's Aussage. Bei Belastungstests gibt es Erfahrungswerte. Diese besagen: Wenn ein Bauteil eine bestimmte Lastspielzahl überlebt ist es annähernd dauerfest (wissenschaftlich gesehen so inkorrekt, da verschiedene Einflußfaktoren wichtig sind).
Erfahrungswerte - und die sollte man halt haben - zeigen einem, wie nahe man der Realität kommt.
Beispiel: Ich habe ein bekanntes Bauteil. Dieses spanne ich auf meine Prüfmaschine und starte den Prüfvorgang. Da ich das Versagensmuster meines Bauteiles kenne, kann ich damit meine Prüfanordnung kontrollieren. Sprich: Stellt sich das aus der Praxis bekannte Versagensmuster ein, ist meine Anordnung in Ordnung. An dieser Stelle wird meines Erachtens oft geschludert und so kommen dann Prüfungen heraus, die weit von der Realität entfernt sind.
Im nächsten Schritt wähle ich ein Produkt, daß sich in der Praxis bewährt hat - sprich es ist von der Haltbarkeit und Lebensdauer dem entspricht, was ich erreichen will. Nun teste ich wieder bis zum Bruch oder bis zu einer Lastspielzahl die mir Dauerfestigkeit nachweist. Nun hab ich eine Grenzlastspielzahl. Hält mein Prüfling diese Belastung aus, schalte ich die Maschine ab, denn das Ergebnis ist ein, für meine Anforderungen sicheres Bauteil.
So entstehen eben gut gemachte Prüfungen und mit jedem weiteren getesteten Bauteil wächst mein Erfahrungsschatz als Prüfer.
Jetzt nochmal zur Streckenlänge. Mir ist schon klar, wie solche Aussagen zustandekommen. Es gibt Prüfmaschinen die funktionieren schlicht als Rollenprüfstand. Sprich man stellt das Produkt auf eine Rolle mit Schwellen und lässt es fahren.
Rollenprüfstand Hier werden eben im Zeitraffer viele Kilometer abgespult. Erfahrungswerte belegen, wie viele Kilometer auf der Rolle nötig sind, um 10 Jahre Fahrradleben abzuspulen. Hierher kommen derart niedrige Werte, weil die Rolle, wie gesagt im Zeitraffer arbeitet.
Andere prüfen mit pneumatischen Prüfständen, da gibt es zum Glück solch irritierende Aussagen nicht.
Pneumatischer Prüfstand Das soll jetzte erst mal keine Wertung über die Prüstände sein, sondern nur eine Aussage über die Kilometerangabe.
Ach ja, weiterer Fehler bei Prüfungen ist oft ein systematischer Fehler: Eine bewährte Prüfung wird auf ein anderes Produkt angewandt. Dieses hat aber ein anderes Verhalten und schon stimmt der Test nicht. Letztens das Beispiel mit der Parallelogrammgabel beschreibt ein solches Problem. Wobei ich den Test nicht kenne und die Aussage somit nicht überprüfen kann.
Manchmal kann man diese Fehler im Voraus erkennen, manchmal eben nicht. Da zeigt einem erst die Praxis daß irgendwas nicht stimmt. Das explosionsartige Bruchverhalten einiger Carbonrahmen ist da ein gutes Beispiel. Die bisherigen Prüfungen bildeten das Problem schlicht nicht ab.
Posted by: Job
Re: Test Trekkingrad - 11/30/08 11:21 AM
Es gibt auch Firmen, die bepflastern die zu prüfenden Bauteile mit dehnmessstreifen und schicken es dann auf eine reale Strecke. Die Daten werden dann aufgezeichnet und ausgewertet. Daraus kann man dann ein Programm schreiben, das die belastung auf einem hydraulisch betätigtem Prüfstand nachbildet.
Somit kann man auch Teile auf Lastkollektive prüfen, die ein Rollenprüfstand nicht abbildet.
StiWa Testbedingungen Damit lassen sich dann auch Einflüsse aus seltenen aber gravierenden Ereignissen überprüfen.
z.B. kurzfristige Überlastungen durch Notbremsungen, Übersehene Schlaglöcher etc.
job,
kennt das daher
Posted by: Flo
Re: Test Trekkingrad - 11/30/08 11:39 AM
Es gibt auch Firmen, die bepflastern die zu prüfenden Bauteile mit dehnmessstreifen und schicken es dann auf eine reale Strecke. Die Daten werden dann aufgezeichnet und ausgewertet. Daraus kann man dann ein Programm schreiben, das die belastung auf einem hydraulisch betätigtem Prüfstand nachbildet.
Somit kann man auch Teile auf Lastkollektive prüfen, die ein Rollenprüfstand nicht abbildet.
Das fehlt natürlich noch bei mir. In der Regel wurden von den meisten Prüfinstituten vorab Belastungskollektive im Fahrversuch ermittelt. Oft geschah dies bei Fahrrädern in Form von Diplom- oder Doktorarbeiten.
Posted by: DerKohl
Re: Test Trekkingrad - 11/30/08 11:40 AM
Das schlimme ist, das die Stiwa iirc die Räder so wie sie vom Händler kommen nimmt und auf Langzeit testet.
Das man z.B. Laufräder ab und an nachzentriert, Ritzel, Kette und Lager Pflegt oder austauscht bevor die 24tkm um sind wird nicht berücksichtigt.
Generell ist man mit einem ganz neuen Rad doch nach 2-3 Wochen spätestens beim Händler für eine Durchsicht falls irgendwas war, zumindest war es bei meinen 2 neurädern der Fall.
Nachzentrieren war eigentlich immer nötig, und ja ich weiss ihr macht das wahrscheinlich alle einhändig im Sandsturm in der Sahara selbst, ich geh zum Händler wenns meine bescheidenen Zentrierfähigkeiten übersteigt
Die auch mir bekannten Qualitäts- und Gewichts-Probleme mit vollgefederten Rädern als Reiserad bringen mich immer wieder zu der Aussage, als Reiserad nur ein ungefedertes Modell zu verwenden. Wobei R+M immer schon zu den am sinnvollsten konstruierten Vollgefederten gehörte und von mir zufrieden als Alltagsrad gefahren wird.
Für alle Prüfinstitute und diejenigen, die sie beauftragen ist aber natürlich auch der Preis existenziell. Ich kann auf Dauer nur das testen, was ich bezahlt bekomme, sonst gehe ich pleite.
Posted by: Flachfahrer
Re: Test Trekkingrad - 11/30/08 01:26 PM
Damit lassen sich dann auch Einflüsse aus seltenen aber gravierenden Ereignissen überprüfen.
z.B. kurzfristige Überlastungen durch Notbremsungen, Übersehene Schlaglöcher etc.
Na hurra, da werden ja viele schnöde alltägliche fahrten zu gravierenden ereignissen!
Als ich MTB fuhr, hatte ich mich u.a. an den tests in der "Bike" orientiert. Angeregt durch die diskussion hier habe ich eben nochmal kurz gesucht und einer der treffer war dieser
lenkertest (ist die pdf nur bei mir so unscharf?).
Da wird davon ausgegangen, dass ein MTB-lenker leichte stütze aushalten sollte ohne ernsthaft vorgeschädigt zu sein. Das ist vielleicht auch für reiseradler das richtige material, damit nicht immer, wenn das beladene rad mal umfällt, gleich der lenker getauscht werden müsste.

MfG
Posted by: tkikero
Re: Test Trekkingrad - 12/01/08 08:37 AM

"Dieses Prüfprogramm umfasst 9 Seiten. Gemäß §10 der Satzung der STIFTUNG WARENTEST ist diese Unterlage vertraulich zu behandeln." Und dann legen die das auf einen Webserver zum Download?? Jetzt ist mir auch klar, wie das einzustufen ist, wenn die Telekom meine Bankkontodaten vertraulich behandelt
Genau diese Prüfprogramme werden im Beirat, in dem auch Herstellervertreter und Verbrauchervertreter sitzen, in seinen Grundzügen vorab diskutiert und unter Umständen verändert.
Posted by: tkikero
Re: Test Trekkingrad - 12/01/08 09:06 AM
Das schlimme ist, das die Stiwa iirc die Räder so wie sie vom Händler kommen nimmt und auf Langzeit testet.
Das man z.B. Laufräder ab und an nachzentriert, Ritzel, Kette und Lager Pflegt oder austauscht bevor die 24tkm um sind wird nicht berücksichtigt.
Generell ist man mit einem ganz neuen Rad doch nach 2-3 Wochen spätestens beim Händler für eine Durchsicht falls irgendwas war, zumindest war es bei meinen 2 neurädern der Fall.
Nachzentrieren war eigentlich immer nötig, und ja ich weiss ihr macht das wahrscheinlich alle einhändig im Sandsturm in der Sahara selbst, ich geh zum Händler wenns meine bescheidenen Zentrierfähigkeiten übersteigt
Die StiWa testete bisher immer Fahrräder, nicht die Serviceleistungen des Fahrradfachhandels. Und es ist doch gerade auch ein Qualitätsmerkmal, wie lange etwas funktioniert, ohne dass ein Monteur nachbessern muss. Es soll Laufräder geben, die so schlecht ab Werk sind, dass schon ein schiefer Blick einen Seitenschlag auslöst und der zweite schiefe Blick einen Speichenbruch

, und es gibt Laufräder, die nach x-tausend km nur einen minimalen Seitenschlag haben, der beim Fahren so gut wie gar nicht stört, und manche Laufräder melden sogar nie "Nachzentrierbedarf" an (außer nach Unfällen).
Außerdem: Wenn ich nach 2-3 Wochen mit einem nagelneuen Rad zum Händler gehen muss, dann muss was ordentlich verpfuscht sein, oder ich habe richtig was geschrottet und brauch Ersatzteile (Sturz etc., wegen einer gelockerten Gepäckträgerschraube usw. gehe ich nicht zum Händler, ist mir die Zeit für den Weg zu schade ...).
Posted by: tkikero
Re: Test Trekkingrad - 12/01/08 09:20 AM
Die auch mir bekannten Qualitäts- und Gewichts-Probleme mit vollgefederten Rädern als Reiserad bringen mich immer wieder zu der Aussage, als Reiserad nur ein ungefedertes Modell zu verwenden.
Weil es es ja da nie Qualitäts- und Gewichts-Probleme gibt. Das, womit R&M zu kämpfen hatte, kennen Hersteller "starrer" Räder auch zur Genüge ....;
Posted by: DerKohl
Re: Test Trekkingrad - 12/01/08 09:22 AM
Außerdem: Wenn ich nach 2-3 Wochen mit einem nagelneuen Rad zum Händler gehen muss, dann muss was ordentlich verpfuscht sein, oder ich habe richtig was geschrottet und brauch Ersatzteile (Sturz etc., wegen einer gelockerten Gepäckträgerschraube usw. gehe ich nicht zum Händler, ist mir die Zeit für den Weg zu schade ...).
Aha, soso.
Das man Mechanisch eingespeichte Räder nach den ersten paar hundert Km aber nochmal nachspannen sollte hat also mit Pfusch zu tun und ich nehme an die Zuglängung bei bislang ungenutzen Schaltseilen passiert auch nur bei Leuten die keine Ahnung vom Material haben, schonklar.
Alles Dinge die man auch selbst machen kann, die aber idR. zum komplettpaket "Neues Fahrrad vom Händler" gehören.
Ich redete nicht davon das man zum Händler muss weil das Rad kaputt ist, sondern davon das man es idR. als Service angeboten bzw. angeraten bekommt, grad in Anbetracht der Speichensenkung und Zuglängung ist das sicherlich sinnvoll.
Ändert natürlich nichts daran das eine Kette oder ein Ritzel keine 24tkm überleben, ein Fahrrad ist kein Wartungsfreies System.
Und die Übertreibung mit der Gepäckträgerschraube nehme ich jetzt mal nicht persönlich sondern glaube daran das sie irgendwie gearteter Humor sein sollte watt hab ich gelacht HAHAHA.
Die StiWa testete bisher immer Fahrräder, nicht die Serviceleistungen des Fahrradfachhandels.
Indirekt tut sie es doch. Die StiWa kauft die Räder wie andere Produkte auch, unerkannt im Laden. Wen man nun weiß, dass bei schlecht vormontierten Rädern der Händler bis zu einer Stunde endmontiert, dann fließt diese Leistung in das Urteil der StiWa mit ein.
Das ist auch gut so. Der Kunde will ein fertiges Produkt, das zuverlässig funktioniert. Wie man an guten Beispielen sieht, geht das ja auch.
Die kleine Gruppe der Nicht-von-der-Stange-Käufer, die sich hier tummeln, sind nicht die Hauptzielgruppe solcher Tests.
Posted by: Job
Re: Test Trekkingrad - 12/01/08 10:32 AM
naja, Vertraulichkeit ist doch nur solange nötig, bis der Test veröffentlicht wurde. Inzwischen ist das ja auch schon eine Weile her, so dass man sicher keine Geheimnisse mehr verrät, wenn man dieses Dokument veröffentlicht.
job
Posted by: Flachfahrer
Re: Test Trekkingrad - 12/01/08 03:14 PM
Das man Mechanisch eingespeichte Räder nach den ersten paar hundert Km aber nochmal nachspannen sollte hat also mit Pfusch zu tun
Naja, so ein fahrrad im laden könnte ja auch räder haben, die nach allen regeln der kunst zentriert sind, dreimal abgedrückt, nachzentriert, 100 km gefahren und nochmal kontrolliert
... aber dieses fahrrad wird bis in alle ewigkeit in dem laden stehen.

MfG
Posted by: tkikero
Re: Test Trekkingrad - 12/01/08 04:02 PM
Außerdem: Wenn ich nach 2-3 Wochen mit einem nagelneuen Rad zum Händler gehen muss, dann muss was ordentlich verpfuscht sein, oder ich habe richtig was geschrottet und brauch Ersatzteile (Sturz etc., wegen einer gelockerten Gepäckträgerschraube usw. gehe ich nicht zum Händler, ist mir die Zeit für den Weg zu schade ...).
Aha, soso.
Das man Mechanisch eingespeichte Räder nach den ersten paar hundert Km aber nochmal nachspannen sollte hat also mit Pfusch zu tun und ich nehme an die Zuglängung bei bislang ungenutzen Schaltseilen ...
Um es zu präzisieren: Wenn ich zum Nachzentrieren zum Händler *muss*, weil das Rad deutlich störend schlägt (ohne Unfallereigniss etc.) oder Speichen brechen, dann war m. E. Pfusch im Spiel. Es geht hier nicht ums "sollen". Wenn das Laufrad was taugt, dann entwickelt es bestenfalls ein paar leichte "Unrundheiten", die 95% der Benutzer nicht einmal merken und damit weiterfahren. Natürlich sollten die korrigiert werden, und der gewissenhafte Reiseradler macht das bestimmt, mindestens vor der nächsten großen Tour.
Ich möchte fast wetten, dass beim Fahrradservice ein größerer Teil leicht fehlerhafter Laufräder geflissentlich übersehen wird (wenn es der doofe Kunde schon nicht merkt ...).
Und die Zuglängung: das ist doch eigentlich noch banaler als die Gepäckträgerschraube, am Schaltwerk und (oft) am Schalter gibt's genau für diesen Fall nette Schrauben, mit denen sich werkzeuglos die Schaltung nachstellen lässt. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, setzt man sich aufs Fahrrad und nimmt Kurs zum Händler, und dreht an der Schraube herum. In der Regel hat man nach 500m die Schaltung ordentlich eingestellt, und kann wieder umkehren. In manchem Fällen muss man umklemmen, das ist aber auch keine Hexerei.
Und das Wichtigste: Mir ist noch kein Testbericht der StiWa oder von sonstwen untergekommen, in dem stand, das Modell XYZ bekam mangelhaft weil wir nach tausend Kilometern gelängte Schaltzüge feststellen mussten und die Schaltung nachgestellt werden musste.
Posted by: tkikero
Re: Test Trekkingrad - 12/01/08 06:12 PM
Die StiWa testete bisher immer Fahrräder, nicht die Serviceleistungen des Fahrradfachhandels.
Indirekt tut sie es doch. Die StiWa kauft die Räder wie andere Produkte auch, unerkannt im Laden. ...
Hmmh, im oben verlinkten Dokument heißt es:
"1. Fahrräder fahrtüchtig montieren Sollten ungenügend zusammengebaute oder eingestellte Räder angeliefert worden sein, so sind diese
betriebsfertig zu montieren. Die Mängel sind anzugeben. "
Sieht so aus, als würden die Montagefehler vor dem Test berichtigen.
Habe mir mal den von Job verlinkten Text und den Test 5/07 angeschaut. Bei aller Kritik an Gewichtung, Beurteilung usw., muss man doch zugeben, dass die StiWa z.B. auch Aspekte (Phtalate und PAK am Fahrrad) berücksichtigt, die man leicht vergisst, und über die sich andere Publikationen oder Händler wenig bis gar keine Gedanken machen: Wie gut ist zum Beispiel das Handbuch, das dem Fahrrad beiliegt. Ich habe die Vermutung, dass so mancher Kunde zum "Schaltungnachstellen" zum Händler rennt, weil er mit der 14-sprachigen Shimano-Anleitung mit Schriftgröße 8 nicht klarkommt ... .
Posted by: LahmeGazelle
Re: Test Trekkingrad - 12/01/08 08:50 PM
Ich hab inzwischen die Erkenntnis gewonnen, dass sich seit dem Mittelatler nichts geändert hat.
Bevorzuge dem Händler in die Augen zu sehen. Und ihm per Blick klar zu machen, was es heißt, mir Mist anzudrehen.
Gruß Gerhard.