Da könnte man auch schnell argumentieren, warum fährst du eigentlich überhaupt Rad auf bekannten Routen? Ist ja schon von vielen Radlern gefahren worden, selbst zu radeln ist eben auch mit viel Schweiß und Arbeit verbunden, da erfindest du das Rad quasi auch wieder neu - warum? - Bilder gibts genug im Internet - alles runtergeladen und auf dem Bildschirm aufbereitet, kannst du dann die Tour auch vom Hometrainer aus anschauen. - Tja, und da ist doch noch was anderes, wenn man es selbst macht...

Und das gilt auch fürs Planen. Für bekannte Radwegrouten dürftest du ohnehin keinen Track brauchen - sollte ja ausgeschildert sein. Planen ab Karte heißt eine geografische Vorstellung von dem Gebiet zu bekommen, dass man durchfährt, Alternativen ins Auge zu fassen, die man auf einem vorgefertigten Track gar nicht wahrnimmt. Für mich ist ja das Planen eine durchweg spannende Angelegenheit. Das Rad neu zu erfinden kann sehr aufregend sein. Mein "Rad" sieht übrigens immer etwas anders als bereits bekannte aus - zumindest glaube ich das.
Noch etwas fällt mir auf: Autofahrer, die immer nur nach Verkehrsschildern fahren, ggf. Zielsuche per Navi betreiben, haben überhaupt keine Vorstellung mehr, was 10 km westlich oder östlich der Route liegt. Ich habe immer wieder Probleme, solchen Autofahrern meine Routen und die von mir durchfahrenen Regionen örtlich zu beschreiben, weil sie überhaupt keine Landkarte im Gehirn bereithalten. Der moderne Only-by-direct-to-track-Velomade läuft Gefahr, genauso desorientiert durch die Welt zu kurven. Da geht auf jeden Fall auch was verloren.