Zu allem muss gesagt werden, dass Alex gleich 2 schwere Behinderungen hat: er ist gehörlos und er ist Autist. Auch grobmotorisch war er lange entwicklungsverzögert und hat alles viel langsamer und mühsamer gelernt als gleichaltrige Kinder. Da er mit dem Gleichgewicht auch Probleme hatte, hat er auch Rad fahren erst mit 11 1/2 Jahren (nach über 6 Monaten hartnäckigem Üben) gelernt.
Die Gehörlosigkeit macht Rad fahren insgesamt um einige schwieriger. Dass er andere Verkehrsteilnehmer nicht hört ist nich so das Problem, daran ist er geöhnt und er passt auch entsprechend auf. Aber er hört auch nicht wenn das Rad Geräusche macht, die es nicht machen soll. Und man kann ihm natürlich nichts zurufen, wie z.B. Stopp!" oder "Da vorne rechts abbiegen". Daher muss ich immer vorne fahren, wenn wir zu zweit unterwegs sind. Wenn bei ihm was nicht passt lautiert er und wir müssen beide stehen bleiben, damit er mit in Gebärdensprache mitteilt, was los ist, z.B. "Ich brauche eine Pause!" oder "Wieviele Kilometer sind es noch?".
Für Alex selbst war die Tour durchaus ok, jedenfalls kann er sich vorstellen, mal wieder mit mir eine Radtour zu machen.
Ehrgeiz zum Radfahren hat er jedenfalls, denn er will auch selbst mit dem Rad in die Schule fahren. Schulstart ist hier in 2 Wochen.
Das begeistert mich leider überhaupt nicht. Es sind knapp 7km einfache Strecke, was jetzt nicht das Problem wäre. Der Weg dorthin ist verkehrsreich und gefährlich und hat auch einige Steigungen. Ich hoffe sehr, dass er, nachdem wir den Weg gefahren sind, sich doch entschließt, lieber mit Öffis zu fahren. Denn mit dem Behindertenbus will er absolut nicht mehr. Naja, da hoffe ich sehr auf seine Vernunft. Denn wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hat, lässt er es sich normalerweise nicht mehr ausreden.
@Felix-Ente: Die Idee mit einer "Teilbegleitung" auf meiner OÖ-Tour nach Bad Schallerbach gefällt mir. Von Wels oder Eferding sollte das auch gut zu erreichen sein :-).