Kinder, die mit Radreisen beginnen, denken nicht ans Kilometerschrubben oder lange landschaftlich schöne Strecken. Für die ist in erster Linie wichtig, dass sie mal den ganzen Tag etwas mit ihrer Bezugsperson unternehmen können (was im Alltag ja alleine durch mindestens 5 Stunden Schule nicht möglich ist). Wenn Rad fahren eine Möglichkeit dazu ist, dann fahren sie Rad.

Oder man setzt Ziele, die sie toll finden, dann ist (am Anfang) das Fahrrad ein Verkehrsmittel wie jedes andere. Hätte Bettina die Fahrt zum Rutschenparadies mit dem Auto oder dem Flugzeug in Aussicht gestellt, wäre Alex genauso bereit gewesen wie mit Bahn und Rad.

Von daher finde ich, dass Bettina bei der Reise sehr gut auf Alex eingegangen ist. Um ihn weiter zu motivieren wären weitere kleine Tagestouren zu Zielen, die er kennt, und die bisher mit anderen Verkehrsmitteln erreicht wurden, das Richtige. Und bei Bettinas nächster "großer Tour" kann sie vielleicht 2-3 Tage für einen gemeinsamen Prolog oder Abschluss abzwacken. Wenn für die eigentliche Tour eine weite Anreise notwendig ist, dann natürlich nicht direkt dort, sondern in der Nähe, aber schon soweit, dass es eine andere Gegend ist als die gewohnte.

Beispielsweise bei der Oberösterreich-Tour an 2 Tagen von Linz nach Bad Schallerbach zur Piratenwelt. Von dort oder Wels müsste ihn dann die Person abholen, bei der Alex die Zeit verbringt, während Bettina auf Tour ist. Dann würde ich darauf wetten, dass die Etappen in Länge und Anzahl zügig zunehmen. Bis die Pubertät voll zuschlägt und man alles möchte, nur keinen Urlaub mit Eltern mehr...