Kochausrüstung finde ich persönlich überbewertet und ist eher was für Campingromantik. Die meisten fahren eh nur im Sommer von Campingplatz zu Campingplatz, entweder es hat da Möglichkeiten oder man isst außerhalb, notfalls kalt.
Vor allem ist kochen auch viel Ausrüstung auch ein Zeitdieb: will ja alles ausgeapckt aufgebaut, benutzt, danach gereingt, gewartet und wieder eingepackt werden. Und das für ein Tüten- oder Einkaufgericht.
Genau hier liegt der Punkt. Es gibt unterschiedliche Vorstellungen von Radreisen. Das Kochen am Zeltplatz oder beim Wildzelten (wo es dann meist sowieso keine Restaurants gibt) ist Bestandteil dessen, was ich mir unter "Unabhängigkeit" vorstelle. Andere möchten gerne unterwegs kulinarische Genüsse mitnehmen. Für mich hat das einen extrem untergeordneten Stellenwert. Diese Anderen wollen dafür auf einen Campinghocker nicht verzichten oder auf bessere Kleidung für die Stadttouren oder auf das extra Paar Schuhe. Das fällt dafür wieder bei mir flach.
Wie ich schon geschrieben habe, Bikepacking ist eben eine Alternative. Es gibt Touren, wo diese Variante sicherlich Vorteile bietet. Und es gibt Touren, wo lediglich der persönliche Geschmack darüber entscheidet, ob man die kompakte Variante gerne nutzen möchte. Ich würde daraus keine ideologische Frage machen wollen. Wie bei all diesen "Neuentwicklungen" muss man immer auch im Hinterkopf behalten, dass da Modetrends eine Rolle spielen, die auch mit dem Geschäftssinn mancher Hersteller verbunden sind. Meiner Meinung nach sollte man bei derartigen Dingen einfach kühl überlegen, wo die tatsächlichen Vorteile liegen und ob sie - wenn dann identifizierbar - auch tatsächlich so groß sind, dass sie Nachteile aufwiegen. Für meine Radreisen ist die alte Taschenanordnung die für meinen Geschmack deutlich angenehmere Version. Für eine Tour quer durch schwer befahrbares Gelände, würde ich über Bikepacking nachdenken. Aber das ist eben nur meine Vorgehensweise, die ich keineswegs anderen anschwatzen möchte
Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)