Auf deiner Länderliste habe ich nur Dänemark, Chile und Argentinien noch nicht beradelt - Dänemark wird wohl auch mit dem RR machbar sein, Chile und Argentinien in den interessanten Gebieten eher nicht (weiß ich auch nicht genau).
Das kommt drauf an. Es gab in Chile eine Menge Rennradfahrer, ibs. rund um die Großstadt Concepción. Die Asphaltstraßen sind von hervorragender Qualität.
In den Anden gibt es eine Menge Schotterstrecken, die aus grobem Eisenbahnschotter bestehen. Das war schon mit 50 mm breiten Reifen nicht sehr angenehm. Und das über mehrere hundert Kilometer mit ordentlich Höhenmetern.
Und in Dänemark gibt es übrigens auch Offroadstrecken...
In Antwort auf: gerold
Ich glaube nach wie vor, dass es die Weltgegenden, wo man alternativlos über schwere Trails fahren muss, zwar gibt, eher rar sind.
Da stimme ich dir zwar zu, aber es geht für mich trotzdem etwas am Thema vorbei. Selbstverständlich könnte ich meine Radreisen so legen, dass sie auch mit dem Rennrad befahrbar wären.
Ich kenne eine einzige Ausnahme: Die Ukraine. Was ich dort an schlechten Straßen (selbst Fernverkehrsstraßen!) gesehen habe, geht auf keine Kuhhaut.
Ich möchte aber gern auch Strecken abseits der Touristenströme in der Natur fahren. Ganz unabhängig davon, ob es auch asphaltierte Straßen gibt. In Montenegro bin ich auch Schotterpisten durchs Bjelsica-Massiv hindurch, in der Slowakei auf Schotterpisten über den Karpatenkamm nach Polen, im Thüringer Wald über den Rennsteigtrail etc. Das hätte ich alles nicht gemusst, und habe es trotzdem gern gemacht. Diesen Sommer möchte ich abseits der Straßen durch Glatzer Schneegebirge und die Velká Fatra. Dort gäbe es auch asphaltierte Straßen.
Insofern ist es aus meiner Sicht keine Frage der Länder, sondern eine Frage des Wollens. Bei den großen Radreisen in nähere und fernere Weltgegenden möchte ich mir gern die Option zu solchen (Um-)Wegen offenhalten. Deshalb fahre ich dort immer mit dem Reiserad mit den breiten Reifen.
Lieber 90% der Zeit auf zu breiten Reifen unterwegs sein, als bei den entscheidenen 10% in den richtig schönen Gegenden passen zu müssen!
Und ja - ich finde, die 50er Reifen rollen auch auf Asphalt sehr gut. Gerade auf rauhem Asphalt, den es außerhalb Deutschland öfter gibt, rollen sie besser als ein 23er Rennradreifen.
Damit wir uns nicht falsch verstehen - auch ich habe einen Randonneur und ein Rennrad. Und ich benutze beide wirklich sehr gern. Mit dem Randonneur mit den 35er Crossreifen bin ich Wege recht gut gefahren, bei denen Leute mit weitaus dickeren Reifen ihre Probleme hatten. Mit der richtigen Fahrtechnik kann man sehr viel herausholen (ich bin früher vor vielen vielen Jahren auch mal Cyclocrossrennen, die damals noch Querfeldeinrennen hießen, als Leistungssportler gefahren).
Trotzdem, oder gerade deshalb: Für mich orientiert sich die Wahl des Rades an den schlechtesten zu erwartenden Wegen. Und in unbekannten Gegenden, in die meine Reisen meist gehen, rechne ich erst mal mit dem schlimmsten.