Das ideale Reiserad ist vor allem eine Frage des Budgets. Deshalb konnte ich viele Dinge, die möglicherweise ideal wäre, noch gar nicht selbst testen. Sicher würde ich gern mal eine Rohloff ausprobieren, aber Erfahrungen habe ich nur mit Kettenschaltung. Sollte ich daher die Kettenschaltung als Teil des idealen Reiserades angeben?
Das trifft nicht den Kern. Nimmst du die beste Kettenschaltung, wird es wohl eher Nullsumenspiel oder ist sie sogar teurer als die Nabenschaltung. Du wirst mit mehr Geld auch nicht mehr Zeit haben, Räder zu testen - eher weniger. Letztlich musst du ähnlich konzipierte Radreisen mit den unterschiedlichen Materialen durchführen, um überhaupt in die Nähe einer vergleichenden Beurteilung zu kommen. Dann musst du noch in der Lage sein, deine Erkenntnisse auf einzelne Komponenten zurückzuführen (z.B. wie wirkt sich das höhere Schaltungsgewicht aus, nicht ein insgesamt höheres Gewicht). Eine Tour reicht kaum aus, um vieles zu beurtelen, - du brauchst Langzeiterfahrungen. Eher wirst du aufgrund bestimmter Vermutungen schon deine Reiserad danach ausrichten, wie die Tour konzipiert ist - also von deinen 10 Rädern, die du als "Reicher" im Keller hast, das scheinbar geeignetste auswählen. Tatsächlich muss man aber zum Testen auch gegen die eigenen Ansichten Versuche unternehmen und dabei noch möglichst neutral bleiben.
Mal abgesehen davon, das auch arme Gesellen über große Drahteselfuhrparks verfügen und intensiven Materialtausch praktizieren, wird ein Gutbetuchter seine kostbare Zeit evtl. gerne auch mit nur einem Hobel verbringen, von dem er irgendwie überzeugt ist. Was nutzt das Herumprobieren, wenn ich dadurch Reisezeiten usw. verliere. Es ist also eine Typfrage, ob ich überhaupt technischer Experimentator werden will und das ist eben nicht automatisch jeder, der radreiseerfahren ist (und ggf. im Forum sitzt).