... Vorwarnung: jetzt wird's länger schmunzel

.... der konkrete Punkt war die Antwort auf die vorherige Frage. Deine Kritik hinsichtlich TO-Thema stimmt aber. Daher Versuch, ein paar Antworten zusammenzustellen.
-Frage: kann man mit 160er-Scheibe und Gepäck den Berg (sicher) runterfahren?
Antwort: ja, wenn man die Geschwindigkeit niedrig genug wählt und das lässt sich sogar berechnen und begründen. Dabei helfen auch die Bilder auf subide. Weitere Grenze: reine Bremskraft muss auf jeden Fall den Hangabtrieb voll gegenhalten können - im Stillstand sowieso (da hilft aber die Haftreibung der Beläge, das ist keine Kunst), aber vor allem aus der Fahrt noch voll in Stillstand kommen. Ist aber auch mit 160mm meist kein Problem.
- Frage: wird es mit 200er-Scheibe besser?
Antwort: ja, um die ca. 25%. Wenn man dies als Reserve hält, prima, wenn man jetzt schneller fährt (z.B. von 16km/h auf 20km/h) hängt man wieder am Limit. Was aber bleibt, ist der geringere Temperatursägezahn bei gleicher Intervallbremsung. Wer aber sicher statt der langsamen 16km/h auf das Dreifache kommen will, also z.B. 48km/h, um im Verkehr richtig mit zu schwimmen, benötigt 200% mehr thermische Belastbarkeit - no way mit 200mm-Scheibe. So ist 25% mal viel und mal eben wenig.
- Frage: welche Scheiben dann montieren?
Antwort: die größtmögliche. Wenn man das nicht darf/will: die Einschränkungen akzeptieren.
- Frage: Warum fahren viele die Berge trotzdem schneller runter?
Antwort 1: Weil Rennradler (Strasse) und MTBler (Strasse und Gelände) bis auf 70 - 80km/h hoch gehen und ihnen der Luftwiderstand hilft. Beim Zusammenbremsen der Fuhre am Schluß, bzw. auch zwischendurch, leben sie von den noch kühlen Bremsen und außerdem fahren die große Scheiben (MTB). Der Rest ist Gottvertrauen und Helm. Es ist einfach nicht jedermann's Sache, mit so einem Tempo zu fahren, um den Luftwiderstand zu nutzen, um den Bremsen zu helfen. Wenn man in die Bremsen-Threads bei den MTBs schaut, gibt's da noch mehr Bremsprobleme und jede Menge blaue, gerissene und verzogene Scheiben - unfassbar.
Antwort 2: Im Gelände können die MTBler auch nicht mehr die 70- 80km/h fahren, aber dann hilft der Bodenwiderstand mit den Stollenreifen massiv. Am Ende der Trails sind trotzdem viele Scheiben blau (sieht cool aus grins ).
Antwort 3: Weil einige Abkühlpausen machen und damit sinkt der Schnitt wieder auf die niedrigen Werte. Das Problem ist einfach, dass die gesamten Höhenmeter (m*g*h) in den kleinen Scheibchen - ob 160 oder 200 - umgesetzt werden müssen (abzüglich Luft- und Rollreibung). Das muss zeitlich gestreckt werden und daher die geringe Geschwindigkeit. Problem ist aber, dass sich die stehende Scheibe/Felge viel schlechter entwärmt als in der Fahrt. Pause muss entsprechend etwas länger sein - und darauf achten, dass die Zange nicht zu stark aufheizt.
- Frage: warum sind Fahrradbremsen ein solcher Mist?
Antwort: weil ein Fahrrad mal als Flachlandfahrzeug erfunden wurde und heute im Hochgebirge bewegt wird. Von der Bremskraft hat man nachgezogen (eigentlich schon mit den V-Brakes), aber nicht von der thermischen Belastbarkeit für alpine Umgebung. Der Hauptgrund dafür ist Gewichtsvermeidung. Zusammen mit der fehlenden Motorbremse eines KFZ ist das einfach kritisch. Bei E-Bikes wär's wieder möglich, solange der Akku nicht voll ist, dafür sind sie aber wieder schwerer.

Für alle Antworten zusammen: die bekannte, richtige Bremstechnik ist unverzichtbar, sonst ist der Abflug ziemlich sicher.