Vielleicht hast du auch schon feststellen können, daß man im Forum zwei Gruppen unterscheiden kann. Diejenigen, die das Reiserad allermöglichst einfach halten wollen, und diejenigen, die es gerne mit den ihrer Meinung nach gewinnbringenden Vorzügen des technischen Fortschritts ausstatten. Letztere sind eher eine Minderheit. Zu welcher Haltung man tendiert, ist mit rein sachlichen Argumentationen nicht entscheidbar und für die Meisten auch nicht veränderbar.
Folgerichtig werden dir zu einer Federgabel häufig ablehnende Ratschläge gegeben werden. Fakt ist, daß es seit langem und bis heute Federgabeln der primitivsten Bauart gibt, die weder richtig funktionieren noch zuverlässig sind. Sie haben den Ruf der gefederten Front nachhaltig ruiniert. Ich selber habe an verschiedenen Reiserädern mehr als 10 000 km gefedergabelt hinter mich gebracht. Es gab keine Ausfälle. Alle meine Federgabeln und Dämpfer waren und sind nachhaltig dicht. Man kann eine ganz erheblich zuverlässigere Technik konstatieren als beim Thema Fahrradreifen. Der einmal erreichte Druck bleibt erhalten, ich habe schon Dämpfer an Rädern, die jahrelang unbenutzt im Keller hingen, geprüft und es war immer noch ordentlich Restdruck vorhanden.
Taschen kann man durchaus mit sensibler Montage an der Federgabel anbringen, wenn man sie nicht mit schweren Sachen belädt. Sinnvoll ist natürlich schon, das Gepäck mitzufedern, aber es gibt genügend Fahrer, die auch anders gute Erfahrungen gemacht haben. Bei Vielfahrern reicht ein Wartungsservice pro Jahr, bei Vielundwinterunddreckfahrern ggf häufiger.
Die Kilo ist aber ein Sonderfall. Sie ist extrem komfortabel, aber am Reiserad leider ungeeignet, da auch seitlich zu weich. Man hat sie immer weiter abgespeckt, teilweise mit bescheuerten Maßnahmen.
Die Rohloff hat insofern einen Sonderstatus, als sie, wiewohl hochtechnisiert, als der Inbegriff der Zuverlässigkeit gilt und dank ihrer Wartungsarmut auch Schraubermuffeln schmeichelt. Ergo "darf" sie auch an ein Lowtechrad dran.
Ich habe/hatte an 6 Rädern hydraulische Bremsen und nie einen Ausfall zu beklagen. Mit etwas Erfahrung kann man auch unterwegs größere Reparaturen wie Leitungsersatz durchführen. Das mitzunehmende Material ist gewichtsmäßig lächerlich.