Es gibt ja noch anderes wie Telefon, E-Mail, Skype, klassische Post, Blogs, Websiten usw. - nicht zuletzt der persönliche Kontakt, über das man kommunizieren bzw. sich darstellen kann.
Das ist die Zentrale Fragestellung. Denken wir mal ein paar Jahre zurück. Da hat sich langsam das Mobiltelefon durchgesetzt.
Wenn wir uns vorstellen heute einem Menschen ohne Mobiltelefon zu begegnen, dann ist das schon nicht gewöhnlich. Ich persnlich merke das durch die Möglichkeit zur ständigen Kommunikation eine Unverbindlichkeit entsteht die ich nicht gut finde. Wenn es nicht passt, sagt man halt 2h vorher wieder ab. Zusagen werden grundsätzlich nurnoch mit dem Zusatz "ich guck mal und ruf dich dann an" getroffen. Alternativ gibt es aber auch Treffen die vor einer Stunde erst verabredet wurden.
Wenn nun aber eine Mensch kein Mobiltelefon hat, dann kann er halt nicht auf dem "neuesten Stand" sein. Man verpasst etwas. Niemand ändert sein Verhalten deswegen.
Facebook selber hat da eine leicht andere Funktion. Es wird nichtmehr gezielt sondern allgemein etwas dargestellt. Termine bekommt man außerhalb Facebooks nicht oder sehr spät mit. Gerade wenn das keine Termine sind welche sehr wichtig sind. Es wird eben nicht öffentlich dargestellt wer wohin geht oder etwas tut oder einer Meinung zustimmt, sondern lediglich innerhalb des Facebookuniversums.
Wenn jemand nicht auf dieser einen Platttform ist verpasst er etwas. Es kommt aber noch eine verschärfung im Gegensatz zum Mobiltelefon hinzu. Es gibt ein Monopol und eine Haltung von Facebook die postprivacy als Normalfall und vollkommen richtig ansieht.
Ich erlebe diese Entwicklung persönlich und heiße sie nicht gut. Ändern wird man es nicht können.
Unbeschadet dessen glaube ich das das "Soziale Netzwerk" Facebook nichtmehr verschwinden wird. Anders als die meisten Leute glaube ich sogar das das Unternehmen bleiben wird.
Was ich allerdings nicht verstehe, wenn Menschen ein Webmailaccount besitzen, bei Picassa ihre Bilder uploaden und im Radforum ihre Meinungen kundtun sich gegen diese Datenwut so einseitig gegen Facebook richten. Genauso gab es diesen Run gegen Googles Streetview, welches imho von vielen massenhaft genutzten Angeboten die geringste Eingriffweite in die Privatsphäre hat.
Diese Entwicklung kann man nicht aufhalten, unterstützen muss man sie aber auch nicht. Dazu zählt aber eben auch nicht alles Kritiklos hinzunehmen, was sich an Veränderungen zeigt, die dem kritiklosen Umgang mit solchen Funktionen zuzuordnen sind.
Mit pinkem Flecktarn kann man sich super zwischen Flamingos verstecken.