In Antwort auf: hawiro
Rahmenflattern als Qualitätsmerkmal... Sehr coole Interpretation. grins

Das ist eine Fehlinterpretation und wurde so nicht gesagt. Richtig ist, dass Hersteller, die konsequenten, teuren Leichtbau betreiben, eher von Flatter- und Schwingungsproblemen betroffen sind, als simple, schwere Massenware. Flatter- und Schwingungsprobleme nehmen zu: mit geringerer Masse der Bauteile, dünneren Wandungsstärken, geringerem Rohrdurchmesser (klassischer Stahlrahmen), kürzerem Radstand, kurzem Hinterbau (hinterer Gepäckschwerpunkt hinter der Hinterachse), Gepäcklast nach oben verlagert, schwere Lenkertasche, ungleichmäßige Gewichtsverteilung (zuwenig Last auf dem Vorderrad) u.s.w.
Natürlich kann man als Kunde erwarten, dass die Fuhre trotzdem ruhig bleibt, aber alles hat Grenzen. Im Flugzeugbau werden mit enorm hohen Aufwand Flatter- und Schwingungseigenschaften berücksichtigt. Diesen Aufwand kann kein Fahrradhersteller betreiben. Schon gar nicht für die kleine Gruppe der Reiseradler, die zuerst daran interessiert wären. Es wäre unbezahlbar. Und selbst wenn: Dann gäbe es zu jedem Rad eine genaue Vorschrift für alle Lebenslagen: zulässige Fahrergewicht, zulässiges Packtaschenanordnung und Masse in allen Kombinationen, zulässige Maximalgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Zuladung u.s.w. Was für Piloten normal ist, wäre für Radler nicht praktikabel.
Vernünftigerweise sollte man einfach testen, bis zu welcher Zuladung und Geschwindigkeit das Rad ohne Resonanzschwingungen rollt. Wenn es Probleme gibt, wie beschrieben die Lastverteilung ändern. Wenn das nicht hilft, eventuell einen etwas breiteren Lenker probieren. Ansonsten muss man damit leben und notfalls langsamer fahren oder das Gepäck reduzieren.