In Antwort auf: Martina


Dann fährst du entweder deutlich schneller als wir oder immer bei Regen oder bei euch gibts extrem steile Hügel oder Matsch auf der Straße. Auf trockener Straße bringt m.E. jede vernünftige Bremse (und das sind alle außer Stempel) mit einem zur Handgröße passenden Hebel auch ein Tandem zum blockieren, wenn mans darauf anlegt. Und mehr als blockieren geht m.E. nicht.


Martina, die Scheibenbremsen, HS33, Canti, V-Brake, Trommelbremsen und Rennbremsen im Haushalt in Gebrauch hat


Hallo Martina,

Ich habe auch alle dieser Bremsen in Gebrauch. Oder besser, hatte. Denn alles, was Seilzug hat, fliegt raus, wenn immer möglich. Mehr als blockieren geht nicht, das stimmt völlig, und das geht auch mit einer Cantileverbremse, wenn sie gut eingestellt ist. Bei einer Gefahrenbremsung kommt es aber auch auf das feinfühlige Regeln an der Blockiergrenze (Hinterrad, Tandem auch Vorderrad) bzw. Überschlagsgrenze (solo Vorderrad) an. Da sind Hydraulikbremsen im Vorteil, denn sie haben keine Reibung im Bowdenzug und daher keine Hysterese zwischen Bremswirkung und Hebelkraft.

Ich wohne tatsächlich am Hang eines Hügels, Berg wäre wahrlich übertrieben, und der Kindergarten ist am anderen Hang, und ich muss wegen eines Weihers dazwischen halt immer durch's Tal. Das ist m.E. aber nicht der Hauptgrund. Ich komme am seltener benutzten Tandem mit Kinderanhänger derzeit bei (sehr) vorausschauender Fahrweise auch mit einer HS11 zurecht, obwohl hinten sogar eine Stahlfelge verbaut ist. Die hintere HS11 wirkt immer noch besser als der serienmäßige Rücktritt der P5.

Die brenzligen Situationen waren entweder im Regen - und beim Tandem oder Solo mit Kinderanhänger merkt man es besonders, dass hier erst mal eine oder zwei Radumdrehungen das Wasser heruntergewischt werden muß, bevor die Bremswirkung einsetzt - und ein anderes mal war es im Trockenen, als ein PKW, der im Gegenverkehr ausgeschert ist, um einen Bus an der Haltestelle zu passieren. Ich habe eine derartige Vollbremsung hingelegt, dass trotz Kinderanhänger das Hinterrad in der Luft war, die Gabel ging auf Block, vom unerwarteten Abstützen am Lenker habe ich mir das Daumengelenk geprellt, und der PKW, der nicht ein bisschen gebrems hatte, ist mit der Motorhaube noch unter meinem Lenker durchgefahren und keine Handbreit vor meinem Knie wieder eingeschert.

Hier war ganz klar auch die sehr hohe Anfangsbremswirkung der GustavM der Gesundheit sehr zuträglich. Wenn mein Bremsweg ca. 5 cm länger gewesen wäre, hätte ich Knieprobleme bekommen, verursacht von den Scherben eines PKW-Scheinwerfers.

Diese Situation wäre auch bei noch vorausschauenderer Fahrweise nicht vermeidbar gewesen. Ich bilde mir nämlich ein, vor allem mit Kinderanhänger sehr vorausschauend zu fahren. Daher kommt bald eine andere Gabel an das alte Tandem, damit vorne eine adäquate Bremse den Dienst aufnehmen kann. Es wird wohl auf eine modifizierte GS4 herauslaufen mit einer 210er Gustl dran. Ganz off topic: Oder kann mir jemand eine sehr stabile, günstige Starrgabel für Tandem mit 1" Gewinde und Disc anbieten?.

Aber bevor es hier zu einer Diskussion pro/contra Disc oder Hydraulik/Seilzug wird; es ging um die Louise. Daher meine Meinung: Louise - find ich gut. Gustav - find ich besser. Zumal sie bei der angegebenen Quelle nur unwesentlich teurer ist, als die HS33 laut Listenpreis kosten soll, aber dann doch mehr bietet.

Grüße
'hans-albert'