Wie Frank schon sagte, ist aber gerade dies das Problem.
Eben nicht. Die Bremsklötze bei Cantileverbremsen korrekt auszurichten, ohne vier Arme zu haben, ist eine deutlich hässlichere Sache. Muss »Einfachtechnik« unbedingt grobschlächtig und primitiv sein? Vor allem frage ich mich das beim Anblick der nicht endenden Diskussionen um GPS, Funktelefonie und Batterieladung. Auch die Argumente mit der Belastung der Radsterne durch auf die Naben wirkende Bremsen sind ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Fehleinbauten durch Fachpersonal sind natürlich ärgerlich, zeigen aber, das auch Werkstattmitarbeiter auf dem Niveau von vor 30 Jahren stehengeblieben sein können.
Wir sollten doch froh sein, dass es endlich und 50 Jahre nach ihrer breiten Einführung im sonstigen Fahrzeugbau auch für Fahrräder Bremsen gibt, die verlässlich und nicht selbstzerstörerisch wirken.
Diskussionen über »sowas brauch ich nich, sowas braucht niemand« hatte ich in den Siebzigern beim Thema Farbfotografie. Irgendwann werden die Leute beim Anblick von Felgendemolierern sagen »Mein Gott, wie konnte man sich das antun«. Der Groschen fällt manchmal einfach pfennigweise.
Eine richtig und ohne Scheuklappen eingebaute Scheibenbremse schleift nicht und ist so wartungs- und störarm wie kaum was anderes. Gegen Fertigungsmängel gibt es die Garantie und Produkte von Wettbewerbern.
Nur, weil mein Nachbar nicht singen kann, es aber in der Badewanne täglich versucht, ist doch nicht gleich die ganze Musik verachtenswert.
Falk, SchwLAbt