Gute Frage...
Das Problem beim Ausrüstungskauf tritt doch eigentlich dann auf, wenn der oder die zu Beratende nicht wirklich weiß, was gewünscht wird. Qualität ist schon die Erfüllung der Anforderungen - das heißt aber, daß ich vorher wissen muß, was meine Anforderungen sind, worauf ich absolut Wert lege (Ausschlußkriterien) und wo ich kompromißbereit bin. Das bedeutet natürlich wiederum, daß ich mich informieren muß und über mich und meine Art, zu reisen (in diesem Falle) nachdenken sollte.
Ein blutiger Anfänger, der sein Radl noch nie für mehr als 20 km am Stück geritten hat, kann gar nicht wissen, worauf es ihm ankommt. Da würde ich dann raten: möglichst Ausrüstung leihen oder - wenn wirklich nötig - billig kaufen (ja, durchaus ein Aldi-Zelt; kann hinterher immer noch an Kinder im Verwandten- oder Bekanntenkreis verschenkt werden!), eine kurze Route mit alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten planen (und mit der Möglichkeit, abzubrechen und per Zug heimzufahren) und so erstmal schnuppern, wie einem das Radreisen gefällt. Einziger Punkt, den ich voraussetzen würde: vorher gewartetes und auf die jeweiligen Fahrer bestmöglich eingestelltes Rad.
Im Laufe der ersten Fahrt wird sich zeigen, ob das Reisen gefällt oder nicht - und wo welcher Ausrüstungsgegenstand gewünscht wird. Dann, und nur dann, kann auch der optimale Gegenstand gekauft werden. Und danach gilt die Devise: wenn das Teil meinen (und nur meinen) Anforderungen gerecht wird und ich damit zufrieden bin, ist es ein gutes Teil für mich, unabhängig von Marke, Aussehen, "in"-Faktor oder Preis. Wenn es für meine Nutzungsart allerdings Mängel aufweist und meine Erwartungen nicht erfüllt, dann versuche ich, es zu ersetzen.
Ich würde also sagen: ja, Qualität ist relativ.
Liebe Grüße,
Kati