auf romantische Verklärung wollte ich da gar nicht raus: ich weiss noch genau, wie das war, als nur die Bodenwanne des Zeltes dicht war und alles auf ein paar Zentimeter Wasser schwamm und wie die Zeltstangen gebrochen sind, oder ich dauernd am Flicken war, da der Fahrradmantel einfach jeden spitzen Stein freudig aufnahm etc., das war vielleicht ein kleines Abenteuer, aber bestimmt keine Romantik. In diesem Sommer war ich beispielsweise gemeinsam mit einer "Anfängerin" im Radreisen unterwegs, die ein 20 Euro Zelt, 15 Euro Schlafsack, 390 Euro Fahrrad, etc. hatte, sie hatte genauso viel Spass und genauso viele Kilometer auf dem Tacho wie ich nach den 2 1/2 Wochen.
Wenn Du es so sehen willst machte ich damit einen Besuch wie der gute Pfeiffer (mit 3 f) in seiner alten Schule ...
Das ist doch alles ein wenig wie Kindererziehung, die extern gelesene oder erzählte Erfahrung ist doch nicht halb so viel wert/wird akzeptiert wie die, die das Kind selbst macht, und auch wenn man seine Kinder natürlich immer vor schlechten Erfahrungen bewahren will. Und ein durchnässtes Zelt oder Schlafsack ist nicht automatisch das Ende einer Reiseradlerkarriere. Denn auch noch so gute Ausrüstung schützt Dich nicht zu 100% gegen Nässe, Kälte, Hunger, Durst oder was weiss ich für Unbill und die vielleicht damit einhergehende Lustlosigkeit: "was mache ich hier eigentlich, warum tu ich mir das an?".
Grüsse von Andi