Ich merke schon, da hat sich jemand ausführlich mit dem Thema befaßt. Du hast absolut Recht, es ist nix anderes als ein Siebelko, wenn auch an einer anderen Position als üblich. Zu dem Wechselstromkram: Leider ist es noch komplizierter als von Dir beschrieben:
Eigentlich hat man eine ohmsche Last (Lampen) parallel zu einer kapazitiven, zusätzlich aber noch eine ohmsche in Reihe (Innenwid. + Leitung). Zu allem Überfluß sitzt vor dem Kondensator noch ein Gleichrichter mit Spannungsregler, außerdem ist da noch das GPS (Ohmsch?) parallel zum Kondensator, .... In Details sollte man sich da wohl besser nicht zu sehr versteigern.
![zwinker zwinker](/images/graemlins/default/wink.gif)
, sol ja auch nicht zu sehr in Fachsimpelei übergehen. Deswegen lasse ich auch mal die Z-Dioden das ist wieder ein ganz anderes Thema.
(Hoffentlich) einfach gesagt passiert Folgendes bei meinem Vorschlag(man beachte: Kondensator NICHT im Wechselstromkreis, also kein Scheinstrom):
Quellspannung > Ladespannung: Kondensator wird aufgeladen, wobei der Dynamo entsprechend mehr Strom liefern muß, die Spannungsspitze dient also auch als Stromspitze und wird dadurch leicht gekappt. Die Ladespannung ist anschließend gleich der Spannungsspitze abzgl. Gleichrichterverlust und drop-off.
Quellspannung < Ladespannung: nun geht die gespeicherte Ladung zum GPS und nur dahin (wg. Gleichrichter + Spannungsregler nicht auch zu den Lampen).
Die Frage lautet also: kann der Dynamo in der Spitze genug Strom liefern, um neben Lampen und GPS auch noch den Kondensator aufzuladen?
Ein Effektivstrom von 500mA bedeutet bei reinem Sinus ca. 710mA Spitze (500 x sqrt(2)), Spitzenspannung wären entsprechend 8,5V (6Veff), das kann er also problemlos. In diesem Fall stünden ca. 2/3 der Periodendauer als Versorgung für's GPS zur Verfügung (3V GPS + 0,6V Gleichrichtung + 0,7V Dropout), wodurch die Spannung leicht "einbricht", effektiv werden wohl 400mA Spitze zusätzlich fällig, denke aber, das sollte ein Dynamo noch liefern können.
Bzgl. Standlichtanlage: Im Prinzip ist das auch nichts anderes als ein (großer) Kondensator mit Gleichrichter, die Elektronik dient i.W. nur der automatischen ein/ausschaltung. Aber einen Unterschied gibt es doch: I.d.R. sind die Akkus im Gegensatz zum Kondensator bereits geladen. Zum nachladen werden aber auch nur die Spannungsspitzen verwendet. Kommt der Dynamo nicht nach, werden die Akkus entladen bis sie leer sind, und dann hast Du wieder Dein altes Problem. Der Vorteil ist nur: Du gewinnst statt (milli)sekunden gleich ein paar Stunden, auf einer langen Tour ist das aber auch nur der erste Tag.
Also nochmals: Ich bin mir nach wie vor sicher, daß es funktioniert und ich kann nur empfehlen es einfach mal auszuprobieren, zumal Aufwand + Kosten wirklich sehr gering sind.
Gruß
Jörg
PS: Wenn Du es testen solltest, laß mich das Ergebnis wissen.