Hallo Maik,
Wie willst du das eigentlich vergleichen? Dir kommen doch staendig andere Verkehrsteilnehmer entgegen. Du koenntest natuerlich sagen, dass du an jenem Tag soundsooft rechtswiedrig behandelt wurdest und selber dich an jenem Tag nicht sooft verkehrswidrig verhalten hast -- aber der Vergleich hinkt doch.
Genau so vergleiche ist es. Ausserdem betrachte geht mir dabei noch durch den Kopf wie alt, bzw. geistig fit einer auf mich wirkt und wie die "schwere" der Verkehrswidrigkeit zu bewerten ist. Sowohl die von mir begangenen, als auch die von dem mir jeweils entgegenkommenden (mich schneidenen, etc.) Verkehrsteilnehmern.
Warum soll der Vergleich dann noch hinken? Wenn der Kerl mir in die Augen sieht und keinen km/h sein Tempo drosselt unterstelle ich ihm, das er damit rechnet, das ich mich entweder an den parkenden Transporter presse, oder das es ihm egal ist, ob er mich über den Haufen fährt. Der Mensch war erwachsen, kein Kind mehr. Und vorausschauenderweise habe ich ihm eine Lektion erteilt wie ich hoffe. Meinethalben bin ich dann ein Oberlehrer. Wenn ich damit bewirken habe, das er sich demnächst als Radfahrer auf die Strasse begibt, es mir das egal. Und wenn ich damit nichts bewirkt habe, ist es mir auch egal.
Ich habe auch nicht gessagt das ich mir Rechte herausnehme die ich anderen nicht zugestehe. Ich habe geschrieben, das auch ich im Strassenverkehr Fehler mache. Um es zu genau zu sagen: Es kommt vor, das ich nicht aufmerksam genug bin, trotz allen Bemühens. Das passiert mir sehr selten, weil ich mich eben bemühe. Einen echten Unfall hatte es noch nie zu Folge, aber das nur, weil andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig gebremst haben.
Und da kann ich durchaus abzählen, wie häufig habe ich geschlafen und wie häufig haben andere geschlafen und ich musste bremsen. Bei mir reichen ziemlich sicher die Finger einer Hand. Ausserdem ärgere ich mich jedesmal über mich selbst, wenn mir so etwas passiert. Macht jedoch "der andere" Fehler, ernte ich häufig ein blödes (kein Verlegenes, ich kann da schon differenzieren) Grinsen. Das zeigt mir sehr genau, das "der andere" überhaupt kein Interesse hat, aus der Situation zu lernen um vielleicht für die Zukunft aufmerkssamer zu sein.
Und ich kann auch abzählen wie häufig ich bislang bei Tempo mit dem Fahrrad auf jemanden zugehalten habe, der mir zu Fuss entgegenkommt: Genau Null mal. Und das beleibt auch so. So abgelenkt kann ich gar nicht sein.
Gruß, Peter