Hallo Tom,

fuer mich besteht ein grosser Unterschied zwischen dem Erleben beim Radreisen und dem Radeln im Alltag. Und Dich faszinieren ja genau die Radreiseberichte und nicht, dass mancher sich taeglich durch Verkehr und schlechtes Wetter zur Arbeit und wieder zurueck quaelt.
Der springende Punkt liegt meiner Meinung nach genau dort: es scheint mir relativ sinnlos, nur so zum "Spass" hier eine Tagestour im Kreis rum zu fahren. Was habe ich davon? Die Umgebung ist mir hinreichend bekannt, und am abend bin ich wieder dort wo ich angefangen habe...
Bei Reisen ist das anders, man faehrt immer weiter, die Umgebung wird fremder, die anfangs unwichtigen und unscheinbaren Dinge am Strassenrand werden interessant. Und jeden Tag die selbe, immer spannende Frage: Wie wird es weiter gehen? Wie werden die Menschen dort sein, wie wird ihre Umgebung aussehen, wie leben sie? Daraus ziehe ich meine Motivation zum weiterfahren, der sportliche Aspekt ist wirklich nebensaechlich.
In dieser Form ist das allerdings ein Zeitproblem: zum einen braucht es immer erst mal ein paar Tage zur Einstimmung, zum anderen ist man am Anfang noch nicht so fit dass es wirklich zuegig voran geht. Da hilft es, sich kein weit entferntes Ziel zu setzen sondern nur eine Richtung festzulegen, in die es gehen soll.