Manche Entwicklungen kann ich für mich kaum nachvollziehen. Beispiel Bikepacking: Klassische Taschen sind vorteilhafter bzgl. Fahrverhalten, Packvolumen, Flexibilität beim Packen und Praktikabilität. Auf/an einen Tubus Airy (Titan: 230 Gramm) passt mehr als an/in alle Rahmenlöcher zusammen. Und wenn die Rahmenlöcher verstopft sind: Schon mal mit kräftigem Seitenwind gefahren? Hier drückt die Industrie wohl eher einen Trend durch.
Meiner Meinung nach bedient die Industrie da einen Trend, der sich schon länger entwickelt.
Es geht dabei nicht um die klassische Radreise, also wochenlange Touren, mit Zelt, Kochgeschirr und Klamotten für jede denkbare Witterung sondern um sog. "Credit Card Rides" oder sogar Rennen von wenigen Tagen. Geschlafen wird in Hotel/Pension und ansonsten wird den ganzen Tag geradelt, möglichst schnell und in einigen Fällen fast ausschließlich durchs Gelände.
Da braucht man nicht allzuviel mitzunehmen und GT-Taschen hindern nur.
Tour Divide wäre so ein Event in Amerika, und ich meine mich zu erinnern, daß es so etwas ähnliches auch mal als Iron Curtain Race, entlang der ehemaligen Zonengrenze, in Deutschland gab.
Auch klassische AUDAX Randonneure sind sicherlich die Zielgruppe von solchen Rädern und Packtaschen. Wem bei PBP der amtliche Renner zu unbequem erscheint, der steigt gerne auf den bequemeren Cyclocrosser um und achtet natürlich auch darauf, daß das wenige Gepäck möglichst wenig zusätzlichen Luftwiderstand verursacht.
Taschen die das ganze Rahmendreieck ausfüllen und die Anfälligkeit für Seitenwind dramatisch erhöhen, sind in beiden genannten Zielgruppen eher die Ausnahme.