Ich war mit meinem Sohn dort und habe ihm empfohlen, irgendwas zu studieren, damit er später mal Verkehrsminister sein könnte.
Hm, was soll er denn da studieren? Der aktuelle Verkehr
tminister ist Soziologe. Sein Vorgänger war Müllermeister und Ökognom. Der davor war Facharbeiter für Nachrichtentechnik und Ingenieur (E-Technik, Bauinformatik). Dessen Vorgänger war Jurist. Davor gab es einen gelernten Immobilienkaufmann, der einen Großteil seiner Erwerbsbiographie als Berufsgewerkschaftler verbracht hat. Davor gab es einen Historiker. Dessen Vorgänger war Industriekaufmann. Vor ihm gab es an der Spitze des Verkehrtministeriums wieder einen Juristen. Und davor einen promovierten Informatiker.
Alles in allem eine ziemliche Bandbreite. In der Wirkung (nicht vorhanden, zumindest keine positive) aber durchaus vergleichbar.
Wie auch immer: red dem armen Kerl das wieder aus. Als Minister ist man zu sehr in der Schusslinie, da kann einem recht schnell das vollste Vertrauen ausgesprochen werden. Ein Abteilungsleiter-Posten im Ministerium ist da schon eher erstrebenswert. Jedenfalls, wenn man ein halbwegs ruhiges, gut abgesichertes Leben führen will und nicht viel erreichen möchte. Hierfür kann ein Studium (Fachrichtung ist fast egal) durchaus sinnvoll sein. Noch sinnvoller ist ein Parteibuch. Natürlich kein beliebiges, Union oder Spezialdemokratie sollte es schon sein.
Denn ein Holländer darf das (leider) (noch) nicht sein.
Nicht dass ich das für wünschenswert hielte, aber wo steht das eigentlich? Für das Amt des Bundespräsidenten gibt es entsprechende Restriktionen (deutscher Staatsbürger, über 40), für die Mitglieder der Bundesregierung habe ich Entsprechendes im GG nicht gefunden.