Hallo Uwe,
ps. Ein Mitarbeiter der AF, der Beschwerden bearbeitet, fragte mich ernsthaft, ob wir uns, wenn denn die Räder nicht mitgenommen würden, nicht Räder in Chile ausleihen könnten.
Merkwürdiger Humor.
liegt doch voll auf der Linie von Herrn Mehdorn seinerzeit mit der Radmitnahme im Zug:
Wir bieten Verleihsysteme am Zielort, damit unsere Kunden ihre Fahrräder nicht zum Bahnhof transportieren müssen.
Solche Leute kommen gar nicht darauf, dass man Fahrräder als ganz gewöhnliche Verkehrsmittel benutzen könnte.
Eben, das ist in der Gesellschaft noch nicht angekommen. Gilt aber nicht nur für die Bosse. Gesamtgeselschaftlich bleibt das Rad eine Randerscheinung. In diesem Fall geht es ja offenbar weniger um den ungemütlichen Transport zum Flughafen mit Rad, sondern um die Bestätigung der Radmitnahme und damit, dass ohne Radmitnahme die ganze Reise ausfällt. Die Vorstellung, dass jemand eine mehrwöchige Überseereise (Urlaub!) nur mit Fahrrad macht, dürfte noch ein Stück weniger vermittelbar sein als der Alltagsgebrauch eines Rades. Das ist tatsächlich Bewusstseinsproblem. Betrachtet man das Rad als Sportgerät wie die Golfausrüstung, dann könnte man zur Not ja am Urlaubsort auch ohne Rad einen Urlaub verbringen (oder eben ausleihen). Dass die gesamte Reise ohne Rad ausfällt ist hingegen unbegreiflich. Deswegen ist das auch kein Stornierungsgrund. Bei Musikern ist das mit dem Instrument ja akzeptiert, dass das es mit muss (deswegen viele Ausnahmebestimmungen, obwohl man ja auch Musikinstrumente ausleihen könnte). Als Nicht-ADFC-Mitgleid lässt sich für mich natürlich gut reden, aber das wäre eigentlich mal ein klassisches Lobby-Projekt des ADFCs, dass Buchungsbestätigungen im Flugverkehr nur rechtens sind, wenn auch angemeldete Räder bzw. Gepäck eingeschlossen sind. Getrennte Bestätigungen für Räder und Personen dürften nicht erlaubt sein. Das wäre das Minimum, über die Verpackung von Rädern wird es weit schwieriger sein, eine Einigung auszuhandeln.