Das Du natürlich wieder als Bedenkenträger kommst, war mir schon klar

Irgendwie muss ich meinem Ruf ja gerecht werden, sonst glauben manche noch, ich sei Kabarettist.
Fahrradtransport der Fluggesellschaften kennen diese erst seit ca. 15 Jahren. Vorher war den meisten Fluggesellschaften die Mitnahme eines Fahrrades eher unbekannt und man musste für das Fahrrad keine pauschale Gebühr bezahlen, sondern für jedes kg Übergepäckgebühren. In dieser Hinsicht hat sich schon eine Menge getan bei den Fluggesellschaften. Allerdings, umso mehr Personen das Rad im Flieger mitnehmen umso "härter" werden die Vorschriften. Die Fluggesellschaften möchten halt nicht ständig in Regress genommen werden bei beschädigten Fahrrädern oder Fahrradteilen und möchten auch für einen gewissen Schutz sorgen für das Gepäck anderer Mitreisende.
Du sagst es eigentlich selber - es hat sich viel getan - aber Richtung Negativ. Die Mitnahmebedingungen sind meist härter geworden, die Gebühren sind weit über den Personenbeförderungspreisen gestiegen. Die Radmitnahme ist durchaus länger bekannt, mein erster Flug mit Rad ist knapp 20 Jahre her (Air France). Schon damals gab es die Kartonbestimmung, aber sie wurde bei insgesamt vier Flügen (Umsteigeflug in die Karibik) nur einmal angewandt. Anders reicht eine große Plastikfolie über dem Rad. Für den eine Fall stellte Air France den Karton allerdings kostenlos zur Verfügung (das war in Paris beim Rückflug). Da man meistens auch so die Gepäcklimite einhalten konnte, haben die Fluggesellschaften erkannt, das eine Zusatzgebühr für das Rad das bessere Geschäft ist. Air France mit Kostenlos-Rad-Mitnahme war damals schon eher die Ausnahme, 1999 war es auch noch bei einer Untergesellschaft der Air France kostenlos. Damals hatte ich übrigens über Reisebüro gebucht, und da konnte mir auch keiner sagen, ob die Air-France-Bestimmungen greifen oder nicht. Wusste bis zum Einchecken nicht, ob ich zahlen muss oder nicht.
Dass die Radmitnahme sehr unbeliebt ist (und bei Angestellten oft immer noch unbekannt), siehst du daran, dass es eben bei großem Gepäck anderer Art weit weniger Problem gibt (Ski, Golf). Das hängt einfach damit zusammen, dass es einfacher zu verpacken ist und andere Rahmenbedingungen gelten. Ich fahre MIT dem Rad zu Flughafen, ist also gleichzeitig Verkehrsmittel, andere Sportgeräte sind reines Hobby für den Urlaubsort. Die Besonderheit des Rades verlangt eben auch besondere Transportbedingungen, was offenbar noch nicht in allen Köpfen angekommen ist. Wir haben das Problem bei der Bahn ja auch. Bei fast allen Hochgeschwindigkeitszügen sind Räder, die als Rad erkennbar sind, ausgeschlossen. Nur weil einige Räder als Ärgernis sehen, muss aber nicht gleich überall die Rübe einziehen. Es gäbe genügend Köpfe, die würden in der Bahn generell die Radmitnahme verbieten - nicht bei denen oben im Vorstand, auch beim mitfahrenden Fußvolk. Man muss ab und an daher auch mal rebellieren.