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#778452 - 12/11/11 03:53 PM Re: Das richtige tun! [Re: Machinist]
HyS
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In Antwort auf: Machinist

Ausser am MTB (wo eine Frontfederung für mich kaum entbehrlich ist) fahre ich daher an keinem Rad eine Federgabel und sehe auch keinen Bedarf.

Ich schon, leider. Gerade die kompakten 26er Räder sind ohne eine Federung einfach zu unkomfortabel und auch die Fahrsicherheit leidet ohne Federgabel erheblich, jede Unebenheit im Boden hebelt einen raus, bereits Abfahrten auf schlechten Asphaltstraßen machen mit Federgabel deutlich mehr Spaß und man kann auch schneller und sicherer fahren.

Ist natürlich auch Geschmackssache, welche Härten man aushalten will, aber wer das Wort "Komfort" in den Mund nimmt, kommt insbesondere bei 26er Rädern nicht um eine Federung herum.
Ich empfehle deshalb eine Probefahrt mit und ohne Federgabel um vergleichen zu können.

Für mein Velotraum habe ich sowohl eine Federgabel, als auch eine Starrgabel, wodurch ich sehr gut vergleichen kann. Die Federgabel ist standardmäßig montiert und wird für Radtouren und kurze Radeisen genutzt, die Starrgabel nutze ich, wenn mit sehr viel Gepäck (Lowrider) reise und die Anreise im Flugzeug stattfindet, da ich dort Bedenken habe, das sie mir einen nicht seitlich abgestützten Frontgepäckträger wie den Tubus Swing verbiegen würden. Langfristig suche ich nach einer ordentlichen Lösung.
Gerade war ich mit Starrgabel über 3 Wochen in der Türkei unterwegs und da merkt man dann so richtig, was die Federgabel sonst alles wegbügelt. Mein Velotraum entwickelt sich mit Federgabel erheblich in positive, ich würde ohne Federgabel ansonsten zu Hause wohl nur noch mit dem Delite (vollgefedert) herumfahren.
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#778459 - 12/11/11 04:15 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
hjeuck
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Da Du in oder um Braunschweig wohnst, kannst Du auch mal bei Ferrotec/Hardo Wagner (www.hardo-wagner.de) vorbeischauen. Herr Pfeifer hat immer mal "Testräder" vor Ort und gibt gerne Auskunft.

hOLGER
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#778471 - 12/11/11 04:56 PM Re: Das richtige tun! [Re: HyS]
Machinist
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In Antwort auf: HvS
Gerade die kompakten 26er Räder sind ohne eine Federung einfach zu unkomfortabel und auch die Fahrsicherheit leidet ohne Federgabel erheblich, jede Unebenheit im Boden hebelt einen raus, bereits Abfahrten auf schlechten Asphaltstraßen machen mit Federgabel deutlich mehr Spaß und man kann auch schneller und sicherer fahren.

Ist natürlich auch Geschmackssache, welche Härten man aushalten will, aber wer das Wort "Komfort" in den Mund nimmt, kommt insbesondere bei 26er Rädern nicht um eine Federung herum.
Ich empfehle deshalb eine Probefahrt mit und ohne Federgabel um vergleichen zu können.


Ich kam auch auf den übelsten und teilweise nur noch knapp fahrbaren Pisten (beispielsweise auf diversen Querungen in den Anden) gut mit der Starrgabel zurecht. Natürlich wäre es manchmal nett gewesen eine gute Federgabel zu haben, aber wirklich vermisst habe ich sie nicht.
Es ist eindeutig Geschmacksache, und eine Federgabel hat unbestreitbare Vorzüge.
Für mich überwiegen am Reiserad die Nachteile:
Ich hasse jegliches unnötige Spiel in den Teilen grins, dieses ist nach einiger Gebrauchszeit in einer Federgabel unvermeidlich. Ich mag Wartungsarmut und habe auf einer langen Reise keine Lust mich um Oelwechsel, Luftdruck und Mitführen von zusätzlichen Spezialteilen, Pumpen oder Gabelöl zu kümmern. Ich schätze das geringe Gewicht, das schlanke Aeussere und die Lenkpäzision einer Starrgabel. Die problemlose Kompatibilität auch mit schwerem Gepäck ist ein weiteres wichtiges Argument.
Zudem kann ein Rahmen welcher nicht federgabeltauglich ist (also eine geringere Gabelhöhe hat) bei gleichen Rohrdimensionen steifer gebaut werden: Das mit zunehmendem Federweg immer weitere Anheben der Verbindung Steuerrohr/Unterrohr führt zu Steifigkeitsverlust und der Notwendigkeit üppiger dimensionierter Rohre. Auch wird das Steuerrohr (bei identischer Schrittfreiheit) kürzer, was Ober- und Unterrohr mehr auf Torsion belasten lässt.
Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann.
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#778476 - 12/11/11 05:18 PM Re: Das richtige tun! [Re: Machinist]
HyS
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In Antwort auf: Machinist

Ich kam auch auf den übelsten und teilweise nur noch knapp fahrbaren Pisten (beispielsweise auf diversen Querungen in den Anden) gut mit der Starrgabel zurecht.

Ich ebenfalls, man muss nur langsam genug fahren, dann geht das. Allerdings ist bei mir auf meiner Weltreise (u.a. auch ca. 10000km von Bolivien bis Feuerland) der Wunsch gereift, auch für das Reiserad endlich eine Federgabel anzuschaffen.

Zitat:
Ich mag Wartungsarmut und habe auf einer langen Reise keine Lust mich um Oelwechsel, Luftdruck und Mitführen von zusätzlichen Spezialteilen, Pumpen oder Gabelöl zu kümmern.
Das ist eigentlich nur ein Faktor, wenn man wirklich ein Jahr oder mehr auf Reisen ist. Selbst für mehrmonatige Reisen braucht man keine Spezialteile oder Gabelöl mitzunehmen.

Für mich zeigen sich bei der Federgabel nur die Nachteile höheres Gewicht und kompliziertere Gepäckbefestigung, wobei letzter nur bei viel Gepäck zu Buche schlägt. (außer bei Anhänger, da ist es auch wieder egal)
*****************
Freundliche Grüße
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#778481 - 12/11/11 05:37 PM Re: Das richtige tun! [Re: HyS]
schorsch-adel
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da will ich mich nu wirkich nich mit vergleichen. Ich denke hier im forum mehr an Otto Normalradler, der sich vorwiegend auf Asphalt fortbewegt und nur im Ausnahmefall holpriges Gelände fährt.

Deshalb will ich auch garnicht von Federung, sondern von Dämpfung reden. Und da hat die sauber gearbeitete, dünnwandige, konifizierte Stahlgabel die Nase vorn, wenns nicht gerade eine bockelharte Unicrown-Gabel ist.
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#778483 - 12/11/11 05:47 PM Re: Das richtige tun! [Re: schorsch-adel]
iassu
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Aber Schorsch, Asphalt IST leider oftmals holpriges Gelände. Zudem: die dünnwandige, konifizierte Stahlgabel, die wirklich - also gut: dämpft - gips im Museum. Aktuelle Stahlgabeln, und seien sie noch so sauber gearbeitet, die aus Sicherheitsgründen 1000 oder 1200 oder noch mehr Gramm wiegen, zählen nicht dazu.
...in diesem Sinne. Andreas

Edited by iassu (12/11/11 05:47 PM)
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#778486 - 12/11/11 06:10 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
Marin
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Fahre schon lange mit und ohne Federgabel. Und so mancher Wurzelweg oder Bordstein war ohne Federgabel auch nicht so lustig.

Mein nächstes Rad soll aber nicht nur auf technische Fakten gegründet sein, sondern in gewisser Weise etwas klassisches, ästhetisches, puristisches (aufs nötigte Beschränk).

Die Frage mit der Dämpfung des Rahmens bzw. der Gabel kam auch nur auf weil ich direkt nach dem Wanderer ein Utopia Silbermöwe gefahren bin. Gefahren…. es war mehr schweben, so gut wie keine Unebenheiten gespürt (bis ca. 3cm). Durch die filigranere Gabel, dem größeren Vorlauf und dem oval-flachen Oberrohr kam ich auf dem Gedanken des Dämpfenden Rahmens.
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Off-topic #778495 - 12/11/11 06:32 PM Re: Das richtige tun! [Re: schorsch-adel]
HyS
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Zitat:
Ich denke hier im forum mehr an Otto Normalradler, der sich vorwiegend auf Asphalt fortbewegt und nur im Ausnahmefall holpriges Gelände fährt.

Der asphaltierte Flickenteppich bei uns schreit geradezu nach einer Federgabel. Mag bei dir vielleicht anders sein.

Zitat:
Deshalb will ich auch garnicht von Federung, sondern von Dämpfung reden. Und da hat die sauber gearbeitete, dünnwandige, konifizierte Stahlgabel die Nase vorn, wenns nicht gerade eine bockelharte Unicrown-Gabel ist.

Reden kann man über alles mögliche, so wie du den Begriff Dämpfung verwendest müsste er durch Federung ersetzt werden.
Dämpfung braucht man nur, wenn etwas federt. Dämfpung ohne Federung ist nicht nötig. Jede Federgabel ist gedämpft.
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#778498 - 12/11/11 06:36 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
HyS
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In Antwort auf: Marin

Mein nächstes Rad soll aber nicht nur auf technische Fakten gegründet sein, sondern in gewisser Weise etwas klassisches, ästhetisches, puristisches (aufs nötigte Beschränk).

Gut das du es so offen ansprichst. Viele wollen das und es ist ein völlig legitimer Wunsch. Bloß verstecken ihn viele hinter allen möglichen und teils an den Haaren herbeigezogenen Argumenten.
Dann natürlich Stahlrahmen, Brooks Ledersattel, V-Bremsen und am besten 28er Rahmen, da die 26er meist eher weniger klassisch in der Rahmenbauweise sind.
*****************
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#778504 - 12/11/11 06:46 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
Peter Lpz
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Es haben sich ja schon viele Stimmen zu Wort gemeldet, da kann ich die Verwirrung eigentlich nur noch vergrößern. lach Trotzdem nochmal meinen Senf dazu. Wenn es Deine Körpergröße erlaubt, könnte dir ein 28" - Reiserad mit Starrgabel vielleicht Freude machen. Ich fahre seit ich denken kann solche Räder ohne Federgabel, gelegentlich auch auf MTB - Pisten. Wenn Du nicht unbedingt der erste sein musst, geht auch das sehr gut. Manchmal versäge ich auf solchen Pisten sogar Leute mit ganz teuren MTB's. Die Freude ist dann groß. Es käme dem Purismus näher und ist für die allermeisten Pisten gut. Vielleicht kannst Du zusätzlich an den Magura Bremsen sparen und einfache V-Bremsen mit Seilzug montieren? Bremst auch gut, spart Geld und ist wieder etwas mehr Purismus. Überleg Dir CSS - beschichtete Felgen, die fressen mehr als die Ersparnis zur HS11, ersparen dir aber die von Falk beschriebenen Probleme durchgebremster Felgen.

Ob Stahl oder Alu ist weniger wichtig. Stahl gilt zwar als haltbarer, aber ich hab schon 3 Stahlrahmen kaputtgefahren und arbeite derzeit noch am ersten Alurahmen. Sowas gibt es also auch. Was die Bergtauglichkeit der Alfine angeht, habe ich erhebliche Zweifel. Wenn Du viel Gepäck mitführst, brauchst Du wirklich Bärenkräfte um mal 15% Steigung zu bewältigen. Schieben ist dann noch schlimmer. Für mich gibts da nur Rohloff oder Kettenschaltung. Das Ärgernis ist groß und kostspielig, wenn es nicht zufriedenstellend ist.

Gruß Peter
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#778514 - 12/11/11 07:12 PM Re: Das richtige tun! [Re: Peter Lpz]
Marin
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@Peter: Hab mal den Konfigurator von ROTOR bemüht und mit deinen Vorschlägen (Rohloff, V-Bremse und CSS-Felge) ein Kampfpreis von 2300€ erhalten. schmunzel

Gibt es keine Händler von ROTOR, kann man nur nach Berlin, Leipzig oder Dresden fahren?
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#778527 - 12/11/11 07:35 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
Kekser
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Underway in Germany

Tach Marin,

ein Velo de Ville hat es mir angetan. Custommade in Germany. Reiseräder gibt es auch mit deiner gewünschten Alfine 11 Nabenschaltung. Der nächste Händler deines Vertrauens ist in der Kastanienallee 54/Braunschweig: "Steinkamp Räder nach Maß". Ich musste rund 1 Woche warten und das Rad war geliefert.
Die R65er Serie wird in CroMoly gefertigt. Bremsen kannst dir von Magura (Aufpreis) dranmachen lassen. Das Ganze kostet in einer sehr wertigen Ausstattung (Hebi Ständer, Tubus Träger,..) rund 1800,-

Hier geht es zum Konfigurator und hier die Hauptseite


Gruß, Daniel
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#778533 - 12/11/11 07:55 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
hjeuck
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Ja, ROTOR verkauft nur direkt.
Ich hatte mir das Hinterrad mit Rohloff und das Vorderrad mit SON 20 von denen basteln lassen - zu einem fairen Preis.

hOLGER
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#778534 - 12/11/11 07:57 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
Peter Lpz
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Rotor gibt es in Leipzig und Dresden. In Berlin wird meines Wissens nicht verkauft. Wenn es Rotor sein soll, richte dich darauf ein, dass es etwas dauern kann. Meine Räder sind von dort und ich bin sehr zufrieden, hab aber auch gewartet. Kettenschaltung ziehst Du überhaupt nicht in Betracht? Ich meine ja nur wg. dem Preis?

Gruß Peter
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Off-topic #778539 - 12/11/11 08:15 PM Re: Das richtige tun! [Re: HyS]
StephanBehrendt
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In Antwort auf: HvS
[zitat] Jede Federgabel ist gedämpft.

Na ja,
mal mehr, mal weniger. Ich kenne Baumarktfedern, die am Rad kaum dämpfen; die sich besonders beim Wiegetritt deutlich aufschaukeln. Eine schlechte Federung bei schlechter Geometrie dämpft nämlich kaum bis gar nicht.
------------------------
Grüsse
Stephan
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Off-topic #778543 - 12/11/11 08:22 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
Job
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in dresden gibt es keinen rotor mehr.
der angestellte hat sich selbststændig gemacht und bietet zwar noch rotor-ræder an, aber nicht mehr exclusiv.

:job
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#778657 - 12/12/11 08:59 AM Re: Das richtige tun! [Re: Machinist]
hawiro
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In Antwort auf: Machinist
[ ... ]
Zudem kann ein Rahmen welcher nicht federgabeltauglich ist (also eine geringere Gabelhöhe hat) bei gleichen Rohrdimensionen steifer gebaut werden: Das mit zunehmendem Federweg immer weitere Anheben der Verbindung Steuerrohr/Unterrohr führt zu Steifigkeitsverlust und der Notwendigkeit üppiger dimensionierter Rohre.

Das würde ich so pauschal nicht unterschreiben wollen. Du hast mit Sicherheit Recht, dass bei Federgabelgeometrien das Unterrohr länger wird, dafür wird aber das Steuerrohr deutlich kürzer (d.h. auch deutlich steifer) und das Oberrohr auch noch etwas kürzer (wegen der notwendigen Sloping-Geometrie, um die Überstandhöhe zu erhalten). Ich würde jetzt aber auch nicht behaupten wollen, dass die Rahmen mit Federgabelgeometrie wegen der deutlich steiferen Steuer- und der tendentiell steiferen Oberrohre generell steifer sind als solche mit Starrgabel-Geometrie. Ich denke, es kommt immer auf den Einzelfall an. Bei den Rädern, die ich auf der Suche nach meinem jetzigen Fahrrad Probegefahren bin, hat sich jedenfalls kein einheitliches Bild ergeben.

Zum Thema üppig dimensionierte Rohre: siehst Du da einen funktionellen Nachteil, oder hat das nur optische Gründe? Mir ist jedenfalls nach den Erfahrungen, die ich vor kurzem mit einem Rad mit relativ filigranen Rohren (d.h. moderaten Oversize-Rohren) machen durfte, ein Rad mit üppiger dimensionierten Rohren deutlich lieber. An die Optik habe ich mich schnell gewöhnt, an den schlabberigen Rahmen des genannten Rades konnte ich mich definitiv nicht gewöhnen.

In Antwort auf: Machinist
Auch wird das Steuerrohr (bei identischer Schrittfreiheit) kürzer, was Ober- und Unterrohr mehr auf Torsion belasten lässt.

Wenn die Rohre richtig dimensioniert sind, ist das beileibe kein Nachteil, vor allen Dingen, weil ja das Steuerrohr an sich deutlich steifer wird (s.o.).

Grüße,

hawiro
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#778662 - 12/12/11 09:15 AM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
Marin
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Wie läuft das dann mit ROTOR? Man fährt nach Leibzig, präsentiert seine Wünsche, wird ausgemessen, beraten und die bauen dann ein mein Rad?
Also wenn ich das recht verstehe basiert der Radkauf auf Vertrauen, weil Probefahren wohl kaum möglich ist!?

Finds bemerkenswert wie man mit so viel Individualismus solch gute Preise anbieten kann!
Bietet ROTOR keine Alfine 11gang an?



Ich hadere noch zwischen der Antriebsvariante Alfine und Rohloff (es muss Nabenschaltung sein schmunzel )!
Grund: Brauch ich an meinem „für alles Rad“ wirklich Rohloff? In die Berge möchte ich mit Gebäck und ohne Federung nicht, dafür hab ich mein Mountainbike oder meine Beine. Für kurze Reisen in Deutschland sollte die Alfine wahrscheinlich ausreichen. Weil für die große Tour zu zweit kommt in nächster Zeit auf jeden Fall noch ein Hase Pino (mit Rohloff).

Was ist den die möglich niedrigste Übersetzung mit der Alfine?
Laut Ritzelrechner ist bei 2,1m Entfaltung schluss im Forum hab ich was von 1,65m gelesen. Da ich oft ziemlich in die Pedale trete möchte ich das Planetengetriebe in Kürze nicht platt machen.
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#778665 - 12/12/11 09:22 AM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
f.hien
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Hallo,
eine Entfaltung unter 2m wird die Alfine-11 wohl überlasten bzw. die Lebensdauer stark verkürzen.
Eine solche Schaltung wäre für mich nicht praxistauglich, gerade im Alltag und auch schon im hügeligen Gelände brauche ich Entfaltungen deutlich unter 2m. Meine Knie sind mir zu wertvoll und unter diesem Aspekt ist der Preis der Rohloff (wenn es denn eine Nabenschaltung sein soll) vernachlässigbar.

Gruß
Frank
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#778713 - 12/12/11 01:00 PM Re: Das richtige tun! [Re: ]
Machinist
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In Antwort auf: hawiro
In Antwort auf: Machinist
[ ... ]
Zudem kann ein Rahmen welcher nicht federgabeltauglich ist (also eine geringere Gabelhöhe hat) bei gleichen Rohrdimensionen steifer gebaut werden: Das mit zunehmendem Federweg immer weitere Anheben der Verbindung Steuerrohr/Unterrohr führt zu Steifigkeitsverlust und der Notwendigkeit üppiger dimensionierter Rohre.

Das würde ich so pauschal nicht unterschreiben wollen. Du hast mit Sicherheit Recht, dass bei Federgabelgeometrien das Unterrohr länger wird, dafür wird aber das Steuerrohr deutlich kürzer (d.h. auch deutlich steifer) und das Oberrohr auch noch etwas kürzer (wegen der notwendigen Sloping-Geometrie, um die Überstandhöhe zu erhalten). Ich würde jetzt aber auch nicht behaupten wollen, dass die Rahmen mit Federgabelgeometrie wegen der deutlich steiferen Steuer- und der tendentiell steiferen Oberrohre generell steifer sind als solche mit Starrgabel-Geometrie. Ich denke, es kommt immer auf den Einzelfall an. Bei den Rädern, die ich auf der Suche nach meinem jetzigen Fahrrad Probegefahren bin, hat sich jedenfalls kein einheitliches Bild ergeben.

Zum Thema üppig dimensionierte Rohre: siehst Du da einen funktionellen Nachteil, oder hat das nur optische Gründe? Mir ist jedenfalls nach den Erfahrungen, die ich vor kurzem mit einem Rad mit relativ filigranen Rohren (d.h. moderaten Oversize-Rohren) machen durfte, ein Rad mit üppiger dimensionierten Rohren deutlich lieber. An die Optik habe ich mich schnell gewöhnt, an den schlabberigen Rahmen des genannten Rades konnte ich mich definitiv nicht gewöhnen.

In Antwort auf: Machinist
Auch wird das Steuerrohr (bei identischer Schrittfreiheit) kürzer, was Ober- und Unterrohr mehr auf Torsion belasten lässt.

Wenn die Rohre richtig dimensioniert sind, ist das beileibe kein Nachteil, vor allen Dingen, weil ja das Steuerrohr an sich deutlich steifer wird (s.o.).


Die Steifikeit des Steuerrohres ansich ist ja kaum ein Problem, zumindest nicht bei den heute üblichen Oversize-Grössen. Bei langen, schlanken und dünnwandigen Steuerrohren mit 31.8 mm Durchmesser (o.ä.), wie vorallem früher für 1"-Gabeln üblich, findet da aber natürlich eine deutliche Torsion statt was den Rahmen in der Längsachse auch an Steifigkeit verlieren lässt.
Es ist weniger die minimal grössere Länge des Unterrohres als vielmehr der sich ergebende Winkel welcher den Rahmen (immer dieselben Rohrdimensionen vorausgesetzt) bei weiter oben angesetzter Verbindung Unterrohr/Steuerrohr labbriger machen lässt. Stell dir vor es wäre ein 20"-Vorderrad mit der entsprechenden Gabel verbaut, das Unterrohr könnte das Steuerrohr viel weiter unten abstützen, was die Torsionskräfte auf Ober- und Unterrohr enorm verringern würde. (Dafür wäre zugebenermassen bei einem so überlangen Steuerrohr dann aber hier mehr Durchmesser erforderlich.)
In der Regel wird bei für Federgabeln angehobenem Steuerrohr das Oberrohr nicht oder nur minimal angehoben (sonst würde die Schrittfreiheit leiden), sondern das Steuerrohr wird kürzer, daher findet m.E. kaum eine Verkürzung der Oberrohrlänge statt.
Ein längeres Steuerrohr (und eine grössere Distanz von Ober- und Unterrohr) ist der Seitensteifikeit generell solange förderlich als sich das Steuerrohr nicht zu stark in sich selbst verwindet.

Ueppiger dimensionierte Rohre sind (bei identischem Gewicht) schwerer und beul- und knickempfindlicher. Ein schlanker altmodischer Stahlrahmen ist meist wesentlich unproblematischer in dieser Hinsicht: Er hat geringe Durchmesser und höhere Wandstärken, dadurch ist er zwar in der Regel weder leicht noch sonderlich steif, aber er ist auch weniger defektanfällig. Je mehr das Oversizing auf die Spitze getrieben wird (und dabei das Gewicht eine wichtige Rolle spielt), desto eher wird man an die Grenzen des Materials kommen, da man nicht um die Reduktion der Wandstärke herum kommt. Alurohre sind natürlich besser für riesige Durchmesser geeignet, und bei Carbon verhält es sich nochmal anders und Alles kann noch mehr in optimaler Form aufgeblasen werden.
Schlanke Rohre an Stahlrahmen sind für manche schöner, das ist ein subjektiver Aspekt.
Schlanke (und/oder querovalisierte) Ober- und Unterrohre ermöglichen einem Rahmenvorderbau welcher ein langes Steuerrohr hat am besten eine (minimale) Flexibiliät in der Vertikalen. Dies empfinden manche als Komfort.

Sofern wirklich üppig dimensioniert wird lassen sich auch auf lange Federgabeln zugeschnittene Rahmen sehr steif bauen, das will ich keineswegs bestreiten.
Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann.
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#778730 - 12/12/11 01:59 PM Re: Das richtige tun! [Re: Machinist]
hawiro
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In Antwort auf: Machinist
[ Zitate der Übersichtlichkeit halber gelöscht... ]
Die Steifikeit des Steuerrohres ansich ist ja kaum ein Problem, zumindest nicht bei den heute üblichen Oversize-Grössen. Bei langen, schlanken und dünnwandigen Steuerrohren mit 31.8 mm Durchmesser (o.ä.), wie vorallem früher für 1"-Gabeln üblich, findet da aber natürlich eine deutliche Torsion statt was den Rahmen in der Längsachse auch an Steifigkeit verlieren lässt.

Gegenbeispiel: das von mir zitierte Rad hatte eine Starrgabelgeometrie und einen 1 1/8"-Gabelschaft mit entsprechender Steuerrohr-Dimensionierung. Ergebnis: weicher Rahmen. Mein Rennhobel wiegt die Hälfte dessen, was das oben zitierte Fahrrad gewogen hat, hat eine Gabel mit konifiziertem Schaft (1 1/2" -> 1 1/8") mit entsprechender Geometrie des Steuerrohrs und natürlich ebenfalls Starrgabel-Geometrie. Ergebnis: bocksteifer Rahmen, der sich äusserst präzise fahren lässt. Allein das hat also schon ordentlich Steifigkeit gebracht. Wenn man sich jetzt noch ein kürzeres Steuerrohr vorstellt...

Die Steuerrohr-Geometrie war in diesem speziellen Fall sicher aber nur eines der Probleme.

In Antwort auf: Machinist
Es ist weniger die minimal grössere Länge des Unterrohres als vielmehr der sich ergebende Winkel welcher den Rahmen (immer dieselben Rohrdimensionen vorausgesetzt) bei weiter oben angesetzter Verbindung Unterrohr/Steuerrohr labbriger machen lässt.Stell dir vor es wäre ein 20"-Vorderrad mit der entsprechenden Gabel verbaut, das Unterrohr könnte das Steuerrohr viel weiter unten abstützen, was die Torsionskräfte auf Ober- und Unterrohr enorm verringern würde.

Du meinst, wenn das Steuerrohr in der Längsachse des Fahrrades verdreht wird? Da würde ich eher wegen des längeren Hebels bei einem längeren Steuerrohr davon ausgehen, dass die Torsionskräfte um so stärker zunehmen, je länger das Steuerrohr ist. Neben der Tatsache, dass längere Rohre generell weniger steif sind als kürzere, ist doch genau das der Grund dafür, dass größere Rahmen bei der gleichen Rohrdimensionierung weniger steif sind als kleinere. Deswegen versucht man ja auch, bei MTBs das vordere Rahmendreieck von der Größe her möglichst zu minimieren.

In Antwort auf: Machinist
(Dafür wäre zugebenermassen bei einem so überlangen Steuerrohr dann aber hier mehr Durchmesser erforderlich.)
In der Regel wird bei für Federgabeln angehobenem Steuerrohr das Oberrohr nicht oder nur minimal angehoben (sonst würde die Schrittfreiheit leiden), sondern das Steuerrohr wird kürzer, daher findet m.E. kaum eine Verkürzung der Oberrohrlänge statt.

Doch, gerade dadurch kann das Oberrohr relativ kurz gehalten werden. Stell Dir vor, Du hättest über einer Federgabel noch ein Steuerrohr in Hollandrad-Länge. Dann brauchst Du ein sehr langes, steil nach hinten abfallendes Oberrohr, damit Du am Sattel noch eine halbwegs vernünftige Überstandhöhe hinbekommst.

In Antwort auf: Machinist
Ein längeres Steuerrohr (und eine grössere Distanz von Ober- und Unterrohr) ist der Seitensteifikeit generell solange förderlich als sich das Steuerrohr nicht zu stark in sich selbst verwindet.

Und genau das tun längere Steuerrohr doch. Oder übersehe ich hier was?

In Antwort auf: Machinist
Ueppiger dimensionierte Rohre sind (bei identischem Gewicht) schwerer

Das musst Du mir jetzt mal sehr genau erklären... grins

In Antwort auf: Machinist
und beul- und knickempfindlicher.

Da gebe ich dir Recht - den Coladosen-Effekt kann man nicht wegdiskutieren. Aber solange selbst die Oversize-Rohre meines Rennhobels dagegen überraschend unempfindlich sind, sehe ich das nicht als das primäre Problem an.

In Antwort auf: Machinist
Ein schlanker altmodischer Stahlrahmen ist meist wesentlich unproblematischer in dieser Hinsicht: Er hat geringe Durchmesser und höhere Wandstärken, dadurch ist er zwar in der Regel weder leicht noch sonderlich steif, aber er ist auch weniger defektanfällig.

Definiere "defektanfällig". Ich denke, dass mit den heutigen Fertigungsverfahren die Rohre selber in den seltensten Fällen das Problem sein sollten (Ausnahme vielleicht angekratzte Carbon-Rohre). Für das Gesamtkonstrukt "Rahmen" hat mir mal jemand, der es wissen sollte, gesagt, dass heute die "schönen", gemufften Stahlrahmen die meisten Probleme verursachen, obwohl sie den geringsten Marktanteil haben.

In Antwort auf: Machinist
[ ... ]
Schlanke (und/oder querovalisierte) Ober- und Unterrohre ermöglichen einem Rahmenvorderbau welcher ein langes Steuerrohr hat am besten eine (minimale) Flexibiliät in der Vertikalen. Dies empfinden manche als Komfort.

Wo soll die Flexibilität in der Vertikalen herkommen? In der Vertikalen hast Du ein klassisches Fachwerk, das genau darauf getrimmt ist, sich nicht zu verformen. Der Komfort, den das bringen soll, wird immer wieder zitiert, ich habe aber noch keine schlüssige Erklärung dafür gefunden. Mein Uralt-Trekker aus den klassischen Mannesmann 25CrMo4-Wasserrohren ist jedenfalls vom Rahmen her keinen Deut komfortabler als mein Rennhobel, wenn ich damit durch ein Schlagloch fahre.

Ausserdem handelst Du Dir durch das lange Steuerrohr eben wieder die Probleme mit der Steifigkeit des Rahmen-Vorderbaus ein, da das blöde Steuerrohr dummerweise in alle Richtungen flext, nicht nur in die Vertikale.

In Antwort auf: Machinist
Sofern wirklich üppig dimensioniert wird lassen sich auch auf lange Federgabeln zugeschnittene Rahmen sehr steif bauen, das will ich keineswegs bestreiten.

Genau das hatte ich ja schon in meinem Beitrag geschrieben, wobei ich das mit dem "wirklich üppig" nicht unterschreiben würde. Aber was "wirklich üppig" ist, ist ja wieder subjektiv und Geschmacksfrage.

Ich denke, es kommt immer darauf an, ob der Rahmenkonstrukteur was Gescheites entworfen hat, aus dem der Rahmenbauer dann was Vernünftiges gebaut hat. Ob das Ding nun eine Federgabelgeometrie oder eine klassische hat, ist zweitrangig.

Grüße,

hawiro
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#778819 - 12/12/11 05:48 PM Re: Das richtige tun! [Re: ]
iassu
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gähn




In Antwort auf: Marin
Kurze Einleitung:
Wenn alles so bleibt werde ich mir im Januar ein Rad kaufen, ein Allrounder....
Hat jemand Erfahrung mit Wanderer (positive/negative)?
Welche Räder mit meinen Anforderungen fallen euch noch ein?
Will jemand einen R800 vergünstigt loswerden oder weiß wie man den Händler dazu bringt





zwinker
...in diesem Sinne. Andreas
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#778864 - 12/12/11 07:01 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
Marin
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Tanks! zwinker

Da viele von der Alfine abgeraten haben und der Reisetourer ziemlich teuer ist, war ich gerade beim Händler und hab ihm meine Misere erklärt. Nach etwas über Wanderer und co. fachsimpeln, fiel ihm der neue TX-400 von VSF ein (http://www.fahrradmanufaktur.de/?page_id=3317). Ich war positiv überrascht.

- Kompetenter Händler um die Ecke
- Moderater Preis von 2399€
- Komplettausstattung, persönlich müsste ich nichts mehr ändern
- Hübsch

Spricht was dagegen? Gibt es was zu beachten?
Würde mich freuen wenn einer seine Erfahrung dazu berichten könnte.

Gruß Daniel
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#778876 - 12/12/11 07:29 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
lezzet
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Hey, das gefällt mir auch sehr gut!
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#778878 - 12/12/11 07:31 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
Deul
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Vergiß das mit dem son Delux, nimm nen Son28, dann kannst du auch noch Forumslader und konsorten dren verwenden.

Detlef
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Off-topic #778885 - 12/12/11 07:49 PM Re: Das richtige tun! [Re: iassu]
hawiro
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Sorry, wenn ich Dich anöde, aber Marin hat explizit nach den federnden, komfortablen Stahlrahmen gefragt. Manchmal entwickelt sich aus solchen Fragen halt auch eine Diskussion, wenn Fragen nicht mit absoluten, kurz formulierbaren Wahrheiten erschlagen werden können.

Edited by hawiro (12/12/11 07:50 PM)
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#778935 - 12/12/11 09:07 PM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
HyS
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Ich würde bei einem Reiserad eine leichtere Übersetzung nehmen. (ich fahre 40/17 am Reiserad und 42/17 am Alltagsrad).
*****************
Freundliche Grüße
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Off-topic #778951 - 12/12/11 10:00 PM Re: Das richtige tun! [Re: ]
Machinist
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In Antwort auf: hawiro
In Antwort auf: Machinist

Die Steifikeit des Steuerrohres ansich ist ja kaum ein Problem, zumindest nicht bei den heute üblichen Oversize-Grössen. Bei langen, schlanken und dünnwandigen Steuerrohren mit 31.8 mm Durchmesser (o.ä.), wie vorallem früher für 1"-Gabeln üblich, findet da aber natürlich eine deutliche Torsion statt was den Rahmen in der Längsachse auch an Steifigkeit verlieren lässt.

Gegenbeispiel: das von mir zitierte Rad hatte eine Starrgabelgeometrie und einen 1 1/8"-Gabelschaft mit entsprechender Steuerrohr-Dimensionierung. Ergebnis: weicher Rahmen. Mein Rennhobel wiegt die Hälfte dessen, was das oben zitierte Fahrrad gewogen hat, hat eine Gabel mit konifiziertem Schaft (1 1/2" -> 1 1/8") mit entsprechender Geometrie des Steuerrohrs und natürlich ebenfalls Starrgabel-Geometrie. Ergebnis: bocksteifer Rahmen, der sich äusserst präzise fahren lässt. Allein das hat also schon ordentlich Steifigkeit gebracht. Wenn man sich jetzt noch ein kürzeres Steuerrohr vorstellt...
Die Steuerrohr-Geometrie war in diesem speziellen Fall sicher aber nur eines der Probleme.


Erst musst du mal sagen um was für ein Rad es sich handelt. Ist das Zweite von dir genannte ebenfalls aus Stahl? Warum sollte es nicht steifer sein können wenn es deftigst dimensioniertes Carbon ist? Heutige Carbonrahmen sind auch bei einem Gewicht unter 1000 g hinsichtlich Steifigkeit oft jenseits von Gut und Böse.
Ich habe zuvor ja nur gesagt, dass ein Rahmen bei derselben Dimensionierung von Unter- und Oberrohr bei angehobenen Schnittpunkt Steuer-/Unterrohr und somit kürzerem Steuerrohr weniger steif ausfallen wird.

In Antwort auf: hawiro

In Antwort auf: Machinist
Es ist weniger die minimal grössere Länge des Unterrohres als vielmehr der sich ergebende Winkel welcher den Rahmen (immer dieselben Rohrdimensionen vorausgesetzt) bei weiter oben angesetzter Verbindung Unterrohr/Steuerrohr labbriger machen lässt.Stell dir vor es wäre ein 20"-Vorderrad mit der entsprechenden Gabel verbaut, das Unterrohr könnte das Steuerrohr viel weiter unten abstützen, was die Torsionskräfte auf Ober- und Unterrohr enorm verringern würde.

Du meinst, wenn das Steuerrohr in der Längsachse des Fahrrades verdreht wird? Da würde ich eher wegen des längeren Hebels bei einem längeren Steuerrohr davon ausgehen, dass die Torsionskräfte um so stärker zunehmen, je länger das Steuerrohr ist. Neben der Tatsache, dass längere Rohre generell weniger steif sind als kürzere, ist doch genau das der Grund dafür, dass größere Rahmen bei der gleichen Rohrdimensionierung weniger steif sind als kleinere. Deswegen versucht man ja auch, bei MTBs das vordere Rahmendreieck von der Größe her möglichst zu minimieren.


Ja, genau das meine ich.
Längere Ober- und Unterrohre lassen eine Rahmen weniger steif ausfallen, kein Zweifel. Schon 20 mm mehr machen einen bemerkbaren Unterschied.
Ein längeres Steuerrohr aber stützt Ober- und Unterrohr besser ab. Liegen diese beiden Rohre beim Steuerrohr eng zusammen werden sie extremst auf Torsion belastet, und das ist das Grausamste was wir dem Rohr antun können grins. Bei weit auseinanderliegenden Rohren werden diese viel mehr (und irgendwann fast nur) auf Biegung belastet wenn man das Steuerrohr verdreht. Das können sie deutlich besser ertragen, der Rahmen wird steifer. Dass das Steuerrohr dann auch mehr tordiert wird ist natürlich wahr, aber wie gesagt, wenn es nicht gerade 300 mm lang ist und genug gross im Durchmesser ist das weniger dramatisch.
Falls du Zugriff hast kannst du das Ganze in Christian Smoliks "Fahrrad-Rahmenbau" auf Seite 14 nachlesen.
Das Alles soll absolut nicht heissen, ein Rahmen liesse sich mit kurzem Steuerrohr nicht steif bauen, nur sind eben grössere Rohrquerschnitte notwendig.

In Antwort auf: hawiro

In Antwort auf: Machinist
In der Regel wird bei für Federgabeln angehobenem Steuerrohr das Oberrohr nicht oder nur minimal angehoben (sonst würde die Schrittfreiheit leiden), sondern das Steuerrohr wird kürzer, daher findet m.E. kaum eine Verkürzung der Oberrohrlänge statt.

Doch, gerade dadurch kann das Oberrohr relativ kurz gehalten werden. Stell Dir vor, Du hättest über einer Federgabel noch ein Steuerrohr in Hollandrad-Länge. Dann brauchst Du ein sehr langes, steil nach hinten abfallendes Oberrohr, damit Du am Sattel noch eine halbwegs vernünftige Überstandhöhe hinbekommst.


Der Winkel zwischen Steuerrohr und Oberrohr ist bei einem modernen federgabelkorrigierten MTB-Rahmen nie weit von 90 Grad entfernt, ein Anheben oder Absenken des Schnittpunktes Ober-/Steuerrohr hat also nahezu keine Auswirkung auf die Oberrohrlänge. Gen oben ist er durch die gewünschte Schrittfreiheit begrenzt, gen Unten durch die Tatsache, dass wir nicht eine Steuerrohrlänge von 100, 90 oder noch weniger Millimetern Länge wollen.

In Antwort auf: hawiro

In Antwort auf: Machinist
Ein längeres Steuerrohr (und eine grössere Distanz von Ober- und Unterrohr) ist der Seitensteifikeit generell solange förderlich als sich das Steuerrohr nicht zu stark in sich selbst verwindet.

Und genau das tun längere Steuerrohr doch. Oder übersehe ich hier was?


Ja, aber siehe oben. Das Rohr ist m.E. meistens so kurz, dass das eine untergeordnete Rolle spielt solange es kräftig genug dimensioniert ist.

In Antwort auf: hawiro

In Antwort auf: Machinist
Ueppiger dimensionierte Rohre sind (bei identischem Gewicht) schwerer

Das musst Du mir jetzt mal sehr genau erklären... grins


grins
Okay, da ist mir ein Fehler unterlaufen. Du weißt schon, das „(bei identischem Gewicht)“ hätte ein paar Worte weiter rechts stehen sollen.

In Antwort auf: hawiro

In Antwort auf: Machinist
und beul- und knickempfindlicher.

Da gebe ich dir Recht - den Coladosen-Effekt kann man nicht wegdiskutieren. Aber solange selbst die Oversize-Rohre meines Rennhobels dagegen überraschend unempfindlich sind, sehe ich das nicht als das primäre Problem an.


Ich sage auch nicht, das sei das primäre Problem. Aber es kann sich im Extremfall sehr klar zeigen, dass dieses Problem nur bei ausgereiztem ultradünnem Geröhr, nicht aber bei einem altbackenen Traditionsrahmen besteht.
Beulen hast du unter Umständen in dünnwandigen und steifen Stahlrahmen ebenso schnell wie in leichten Alurahmen.
Wenn du mal einen extraleichten und steifen Stahlrahmen aus superhochfestem Rohr ums Verrecken in der Längsachse oder auch nur im Hinterbau richten willst (obwohl es das Material kaum zulässt), wirst du merken was ich mit Knick- oder Knittergefahr meine. Im Fahrbetrieb spielt dies aber kaum eine Rolle.

In Antwort auf: hawiro

In Antwort auf: Machinist
Ein schlanker altmodischer Stahlrahmen ist meist wesentlich unproblematischer in dieser Hinsicht: Er hat geringe Durchmesser und höhere Wandstärken, dadurch ist er zwar in der Regel weder leicht noch sonderlich steif, aber er ist auch weniger defektanfällig.

Definiere "defektanfällig". Ich denke, dass mit den heutigen Fertigungsverfahren die Rohre selber in den seltensten Fällen das Problem sein sollten (Ausnahme vielleicht angekratzte Carbon-Rohre).


Mit „defektanfällig“ meine ich hauptsächlich empfindlich auf Beulen. Das spielt bei einem Reiserad je nach Einsatz durchaus eine grosse Rolle, am Rennrad kann man es meist vernachlässigen.

In Antwort auf: hawiro

In Antwort auf: Machinist
[ ... ]
Schlanke (und/oder querovalisierte) Ober- und Unterrohre ermöglichen einem Rahmenvorderbau welcher ein langes Steuerrohr hat am besten eine (minimale) Flexibiliät in der Vertikalen. Dies empfinden manche als Komfort.

Wo soll die Flexibilität in der Vertikalen herkommen? In der Vertikalen hast Du ein klassisches Fachwerk, das genau darauf getrimmt ist, sich nicht zu verformen. Der Komfort, den das bringen soll, wird immer wieder zitiert, ich habe aber noch keine schlüssige Erklärung dafür gefunden. Mein Uralt-Trekker aus den klassischen Mannesmann 25CrMo4-Wasserrohren ist jedenfalls vom Rahmen her keinen Deut komfortabler als mein Rennhobel, wenn ich damit durch ein Schlagloch fahre.


Wie dick die Rohre an dem Uralt-Trekker waren weiss ich nicht. Auch 25CrMo4 kann je nach Rohrquerschnitten sehr schwer und unflexibel sein. Und wenn dein Rennhobel dünnkonifizierte Rohre hat ist das dem Fahrkomfort nur förderlich.
Die Flexibilität in der Verikalen besteht bei einem Rahmen mit am Steuerrohr fast zusammenliegendem Ober- und Unterrohr fast gar nicht, ein Dreieck ist eben extrem steif. Wenn das Steuerrohr aber länger wird und/oder der Schnittpunkt Ober-/Sitzrohr gesenkt wird, also ein trapezförmiger Vorderbau entsteht, dann wird in Grenzen eine minimale vertikale Beweglichkeit möglich. Ob man das nun spürt oder nicht und ob es für den Fahrkomfort von Bedeutung ist sei mal dahingestellt. Ich persönlich behaupte, den Unterschied zu merken, und messbar wäre er sowieso.

Beste Grüsse
Manuel
Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann.
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Off-topic #778952 - 12/12/11 10:07 PM Re: Das richtige tun! [Re: ]
iassu
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In Antwort auf: hawiro
Sorry, wenn ich Dich anöde
Du ödest mich nicht an, ganz im Gegenteil, ich fand eure Diskussion interessant. Mir hat nur der TO etwas leidgetan.
...in diesem Sinne. Andreas
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#779008 - 12/13/11 10:45 AM Re: Das richtige tun! [Re: Marin]
Juergen
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In Antwort auf: Marin


Spricht was dagegen? Gibt es was zu beachten?
Gruß Daniel

wenn Du schon bei 2.399,- gelandet bist, dann schau dir mal das Patria Terra im Konfigurater an.
Da kannst Du dir dann auch sicher sein, dass es passt.

Gruß
Jürgen
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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